Moin Leute.
Habe mir heute zum 1. Mal einen Gutbrod 2350d gekauft.
Möchte damit nur mein kleines (600 kg komplett Schlauchboot) slippen.
Frage : Was bedeutet Schieberadgetriebe? Kann ich wie im Auto während der Fahrt 1,2,3,4,Hochschalten, ist das Getriebe synkronisiert?
Oder besser gleich im 3.anfahren,ich möchte das Getriebe und natürlich auch die Kupplung schonen.
Wenn man die Fragen beantworten könnte, währe super...
Gruß Schmitzkatze

Moin,

das Video zeigt ja schon alles. Hier aber mit Worten:

Beim Schieberadgetriebe handelt es sich um ein Schaltgetriebe mit gerade verzahnten Zahnrädern.
Im Leerlauf ist kein Zahnrad im Eingriff.
Beim Einlegen eines Ganges wird mittels Schaltgabel ein Zahnrad (immer nur ein Zahnrad) auf seiner Welle verschoben, bis seine Zähne in das dazugehörige Zahnrad auf der Vorgelegewelle einrasten. Dabei kann es schon dazu kommen, daß Zahn gegen Zahn steht und der Gang nicht eingelegt werden kann. Dann Ganghebel auf Leerlauf, die Kupplung kurz lösen, wieder treten, warten bis das Getriebe wieder steht und erneut den Gang einlegen.
Die seitlichen Zahnflanken sind zum besseren Gangeinlegen werksmäßig ganz leicht angeschrägt. Durch Schaltversuche bei laufendem Getriebe werden diese Schrägen noch verstärkt. das kann dazu führen, daß die Zähne nicht mehr genügend Auflagefläche haben und der Gang unter Last heraus springt. So weit soll es nicht kommen.

Also beim Schaltradgetriebe immer bei getretener Kupplung, im Stand und stillstehenden Zahnrädern schalten. So gibt es auch Gutbrod in seinen Bedienungsanleiten an. Daran sollte man sich halten.

Slippen von Booten ist eine heikle Angelegenheit besonders bei unbekannter Slipbahn.
Habe im Hafenkino hier vor Ort in Maasholm schon tolle Sachen gesehen, bis zur Versenkung der Zugmaschne. Auch bei Youtube sieht man tolle Videos.

Moin Blaubär,
Ich stehe jetzt vor dem gleichen Problem, slippen, allerdings ist meine größte Sorge, das die Bremse von meinem neu erstanden 2350 D die Last von ca 700 kg nicht hält. Bin am überlegen, ob ich mir eine Scheibenbremse an die Ausgangs - vor der Kreuzgelenkwelle des Getriebes Richtung Motor anbaue.
Nach erster Inaugenscheinnahme hab ich den Platz dafür, würde eine vom Roller nehmen, hab ich an meinem anderen Eigenbau Trecker auch gemacht , bremst einmalig ,hatte ein Gesamtgewicht von ca. 950kg zum abbremsen gehabt.

Moin,

die Bremsscheinbe an der Kardanwelle, nahe beim Getriebe, ist nicht neu.
Das hatte zum Beispiel auch der MUNGA, ein Geländewagen von DKW.
Der MUNGA war der erste echte Geländewagen der Bundeswehr mit Allradantrieb.

Du solltest aber nicht vergessen, daß die serienmäßige oder Deine zusätzliche, angezogene Handbremse wegen des Differentialgetriebes nur ein Rad bremst. Und zwar das, auf das am wenigsten Drehmoment wirkt.
Wenn also eine Seite aufgebockt ist, wird nur das Rad, das in der Luft hängt gebremst, was ja nicht viel nützt.

Für Deine Anwendung auf der rutschigen Slipbahn heißt das:
Falls ein Rad rutscht, wird dieses fest gebremst und das andere, falls es auf einem griffigen Untergrund lastet, wird gar nicht gebremst.
Das hilft Dir allerdings nichts und eine Menschenansammlung, die nun sehen will, wie das Gespann ins Hafenbecken schliddert, ist schnell beisammen, ohne zu helfen aber mit gezücktem Smartphone dabei.

Die Scheibenbremse an der Kardanwelle hät dann, wenn die Differentialsperre eingelegt ist. Wenn es also nur noch geradeaus geht, die Differentialsperre einlegen.

Im anderen Fall, ohne zusätzliche Handbremse, kannst Du ja die serienmäßige Handbremse anziehen, die Differentialsperre, den ersten Gang einlegen und den Motor ausmachen.
Die hohe Kompression des Dieselmotors und die Übersetzung des ersten Ganges hält das Gespann schon auf der Slipbahn.

Die neueste und sicherste Handbremse hat Harald Gutbrod-Schrauber.de aber vor Kurzem auf seiner Seite vorgestellt:

Zwei Scheibenbremsen anstatt der Trommel- oder Bandbremsen. Diese sind aus dem PKW-Bereich und halten nach einiger "Einbremszeit".
Schaue Dir das mal auf seiner Seite an.

Das scheint mir die optimale Lösung zu sein.