Guten Morgen zusammen, bevor es mir gleich in einem Nebensatz herausrutscht, "oute" ich mich direkt: Ich habe keinen Gutbrod...hatte auch noch nie einen. Ich bin aber beim googeln nach meinem Dauerproblem mit einer Dynastartanlage auf dieses Forum gestoßen. Beim Querlesen hatte ich das Gefühl, dass ich hier am ehesten geholfen bekomme. Ich versuche, mein bereits mehr als 2 Jahre anhaltendes Problem, möglichst kurz und treffend zu beschreiben: Ich habe einen 60 Jahre alten Bergtraktor SCHILTER LT1 "Senior" mit einem MAG 2055 Motor. Als ich den seiner Zeit kaufte, war echt die komplette Elektrik abgebaut...ankurbeln war angesagt. Irgendwann habe ich nahezu komplett zerlegt, entrostet und neu lackiert und verkabelt. Blauäugig habe ich einen neuen Dynastarter (dürfte Hitachi) sein gekauft und irgendeinen (neuen) Regler für Dynastartanlagen. Ich ging davon aus, Anlassen und laden werden die Teile schon irgendwie können, muss ja nicht unbedingt original BOSCH sein. Anlassen war natürlich kein Problem, das ging vom ersten Tag an. Laden wollte er nicht, egal wie viele unterschiedliche Verdrahtungspläne ich aus dem WWW ausprobiert habe. Der grundsätzliche Aufbau sah zu dieser Zeit folgendermaßen aus: Zündung über Zündlicht-Schalter, Starten über eigenen Startknopf, der +12V auf ein abgesetztes Startrelais gibt und damit den Startstrom an den Dynastarter anlegt. Ein altes aber funktionierendes Startrelais war interessanterweise das einzige elektrische Teil, was beim Kauf am Schilter noch vorhanden war, und dadurch mein Hinweis war, dass der Traktor schon mal eine Starteranlage gehabt haben muss. Wie gesagt, starten ging, laden nicht (Ladekontrollleuchte immer an). Ich habe dann irgendwann noch mal 100€ in die Hand genommen, und den Original-Regler, also den, der zu dem (Hitachi) Dynastarter gehört gekauft, und nach Originalplan verdrahtet. Leider das gleiche Ergebnis. Staren JA, laden NEIN. Dann musste ich mir eingestehen, dass der ganze Aufbau laut WWW ja auch wohl zu einem Golfcart gehört, wo die ganze Technik eine andere zu sein scheint (starten über Gaspedal oder so). Also jetzt nach zwei Jahren (in denen ich meine Batterie immer über Ladegerät geladen habe) einen gebrauchten Bosch Dynastarter und den dazugehörigen Regler gekauft (beides gebraucht, aber lt. Verkäufer funktionsfähig). Wenn ich es richtig verstanden habe, stammt es sogar aus einem Gutbrod der 1000er Serie. Jetzt war ich sicher, dass es funktionieren wird. Das externe Startrelais habe ich ausgebaut, der Regler hat ja ein eigenes. Alles nach Originalplan verdrahtet: Regler B+/30 an Batterie + ; Regler 30h an Dyna 30 ; Regler 50 an Startknopf ; Regler DF an Dyna DF ; Regler D+/61 an Dyna D+ und Ladekontrollleuchte ; anderer Pol der Ladekontrollleuchte an Kl. 15 ; D - des Dyna an Masse. Nun der große Startversucht: Zündung ein: Ladekonrollleuchte leuchtet ; Startknopf betätigt: Motor beginnt zu drehen / anlassen, Ladekontrollleuchte geht aus ; Motor geht an, ich lasse den Startknopf los, Ladekontrolleuchte bleibt aus...Motor erreicht nach 1 Sekunde die volle Drehzahl (er wird mit Vollgas gestartet)...im selben Moment...also innerhalb der ersten Sekunde geht die Ladekontrollleuchte wieder an....taghell...und brennt innerhalb Sekundenbruchteilen durch. WAS UM ALLES IN DER WELT IST PASSIERT? Motor lässt sich weiterhin problemlos starten, laden geht aber NICHT. An der Batterie messe ich bei laufendem Motor die gleichen 12,5 bis 12,6 Volt, die die Batterie auch alleine hat. Habe dann mal D+ am Regler gelöst um die Spannung an D+ des Dynastarters zu messen, wenn der Motor läuft. Erschreckende 30V! Was ist da los? Völlig ratlose Grüße Michael aus dem Westerwald
Alles richtig angeklemmt und trotzdem läd nichts und es brennt sogar die Ladekontrolle durch. Ich muß das ganze nach Deiner Beschreibung richtig analisieren. Dauert ein bißchen und ich melde mich dann wieder.
Vorab: Grundsätzlich funktioniert die Ladekontrolle nach dem Prizip, daß sie leuchtet, wenn ein Strom über sie fließt. - Das kann von der Batterie zur Lichtmaschine auf deren Masse sein, also wenn Zündung ein und Motor aus. Hier herrscht ein Spannungsgefälle von 12,5V auf Null. Bedeutet helles Licht. - Das kann aber auch sein, wenn der Motor läuft und die Lichtmaschine nicht oder zu wenig erregt wird. Regler defekt, Keilriemen rutscht oder Kohlen der Lichtmaschine verbraucht. Dann kann die Kontrolle hell oder schwach leuchten oder sie flackert. - Sehr helles Aufleuchten der Kontrolle mit anschließendem Durchbrennen ist nur möglich, wenn das Spannungsgefälle zu hoch ist. Also die 12 Volt Birne mit 30 Volt und kurzfristig höhere Spannung versorgt wird. Aber, wenn die Lichtmaschine 30 Volt abgibt, ist die Spannungsdifferenz 17,5 Volt. Da sollte eine 12 Volt Birne noch nicht durchbrennen. Auf jeden Fall darf im laufenden Betrieb niemals an der Verschaltung etwas abgeklemmt werden.
Ich zeichne mir Deine beschriebenen Schaltungen mal auf und mache mir einige Gedanken und melde mich wieder.
Hallo Blaubär, schon mal vielen Dank für die schnelle Antwort. Ja, mein Verdacht war, dass die Birne eben wegen der von Dir beschriebenen 17,5V durchgebrannt ist...anders kann ich mir das nicht erklären. Ist die Drehzahl ggf. ein Problem? Mit welchen Drehzahlen arbeitet so eine Dynastartanlage denn bei euren Maschinen? Lt. Datenblatt macht der MAG 2055 1.500 - 3.000 Umdrehungen. Da der Motor nach dem Start erst mal mit Vollgas läuft, gehe ich mal von 2.500 - 3.000 Umdrehungen aus. Das Größenverhältnis der Riemenscheiben ist geschätzte 2,5 (Motor) zu 1 (Dyna). Demnach dreht der Dynastarter mit 7.000 bis 8.000 Umdrehungen...ist das ggf. zu viel? Muss eventuell der Strom über die Feldwicklung begrenzt werden (und wenn ja dann wie), damit da keine 30V zustande kommen?
der Starter bringt den Motor nur auf Anlaßumdrehungen. Ich schätze mal nicht mehr als 500 Motor U/min. Die MAG- Motoren in den Gutbrods drehen auch etwas über 3000 U/min.
Der Motor soll aber nicht mit Vollgas angelassen werden. Gashebel nur auf erhöhte Leerlaufdrehzahl. Geht der Motor (im kalten Zustand) gleich auf maximale Drehzahl, ist das sehr, sehr verschleißfördernd.
Wenn Du bei laufendem Motor D+ abklemmst, fehlen der Lichtmaschine und dem Regler die "Pufferung" durch die Batterie. Der Regler "erkennt" Null Volt an der vermeintlichen Batterie und reißt die Erregung der Lichtmaschine (DF) voll auf, um maximal zu laden. Da kommt dann die maximale Ladespannung raus und die scheint bei Dir 30 Volt gegen Masse zu sein.
Wichtig ist, daß die Ladekontrolle auch eine Birne für 12 V ist. Die Wattzahl ist wichtig und soll wie in den Technischen Daten angegeben sein. Auch die Batterie und der Dynastarter müssen für 12 V sein.
Übrigens: Spannungsmessungen an diesem System bringen nicht viel, weil die Batterie die erhöhte Ladespannung "abpuffert". Messen muß man hier mit einem Zangenamperemeter DC (bedeutet Gleichstrom). Die Zange klemmt man über das + Kabel bei der Batterie und kann gleich den Lade- oder Entladestrom ablesen.
Wenn die Ladekontrolle leuchtet, fließt normalerweise Strom von Klemme 15 am Zündschloß über die Lampe zum Regler (61) und über Klemme D+ zu den Kohlen der Lichtmaschine auf Masse.
Mir erschein Dein Problem ein Fehler der Verkabelung zu sein oder es sind Kontaktprobleme vorhanden.
Mache doch bitte ein paar Fotos von der Anlage, auf denen auch das Zündschloß und alle Klemmen zu sehen sind. Dann kommen wir bestimmt weiter.
mit Fotos kann ich noch nicht dienen, ich habe frühestens Mittwoch wieder Zeit für meinen alten Schweizer. Ich versuche aber gleich mal die Skizze des Schaltplans anzuhängen (aus dem WWW) nach der ich verdrahtet habe. Martin Kraut sei (unbekannterweise) an dieser Stelle für den Plan gedankt.
Mit weniger Gas muss ich es mal versuchen. Aus der Ankurbel-Zeit bin ich es noch gewohnt, den bei Vollgas zu starten. Anders ging es gar nicht. Der Läuft ohnehin irgendwie immer nahezu Vollgas. Hat eine Lastabhängige Regelung über Fliehkraftsteller, wenn ich das richtig verstehe. Der Handgas-Hebel hat nur minimalen Einfluss auf die Drehzahl. Fußgas hat er gar nicht.
Habe Samstag eine 12V 4W Birne eingesetzt, aber noch nicht probiert. Habe alle Verbindungen noch mal auf festen Sitz kontrolliert, werde die Tage mal (mit Halbgas) starten und sehen was passiert. Dass alle Komponenten für 12V ausgelegt sein müssen, ist schon klar ;-). Ich traue mich kaum es zu sagen, aber ich bin von der Ausbildung her Elektrotechniker. Habe aber schon vor 20 Jahren beruflich eine andere Richtung eingeschlagen. Meine Kenntnisse um Fahrzeugelektrik sind daher irgendwann am Ende.
Ein Zangenamperemeter habe ich leider nicht zur Verfügung. Von welchen Strömen reden wir bei solch einer Anlage? Ich könnte mein Multimeter (kein Baumarkt) im 10A-Bereich in Reihe schalten (zwischen Dyna D+ und Regler D+).
Ob die alte (durchgebrannte) Ladekontrollleuchte auch eine 4W war kann ich gar nicht mehr sagen....12V waren es auf jeden Fall ;-)
Viele Grüße Michael
Schilter
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Du bist nicht der einzige "normale" Elektriker, der sich mit der Fahrzeugelektrik schwer tut. Dabei ist die Gleichstromelektrik in Oldtimer-Traktoren doch die, die sich auf das Prinzip URI beschränkt.
Auf Deinem Schaltplan fehlt nur noch die Verbindung zwischen Klemme B+/30 am Regler und der Klemme 30 am Zündschloß. Auch hier sollte eine Sicherung 25 Amp eingesetzt sein. Richtig, der Taster für den Start und die Klemme für die Ladekontrolle gehen an Klemme 15 am Zündschloß. (Ich gehe davon aus, daß der Schilter ein Zündschloß hat)
Ich habe über den Schilter nur wenig gefunden. Der sieht gut aus und ist sehr breit, um sich am Hang nicht zu überschlagen. Über die Technik nichts, nur, daß es die mit Benzinern und Diesel gibt. Elektrische Anlasser bei den Benzinern und dann 12 Volt. Der MAG Motor hat eine Drehzahlregelung. Diese Infos sind etwas knapp aber es geht hier ja nur um die Funktion der Lichtmaschine und des Reglers zur Ladung der Starterbatterie.
Ich weiß nicht ob der Motor eine Batterie- oder Magnetzündung hat. Bei Batteriezündung geht noch eine Leitung vom Zündschloß (Klemme 15) zur Zündspule. Der Motor wird gestoppt, indem man am Zündschloß die Zündung ausschaltet. Bei Magnetzündung arbeitet de Zündung autark. Gestoppt wird der Motor über einen Taster mittels Kurzschluß der Zündung auf Masse. Um die Funktion der Ladekontrolle zu haben, muß die Zündung im Betrieb mit Magnetzündung eingeschaltet bleiben.
Ich gehe davon aus, daß der Dynastarter in Ordnung ist, der Kollektor sauber, die Kohlen lang genug und die Anpreßfedern der Kohlen stramm genug sind.
Dann kann Dein Problem nur am Regler liegen. Diese "mechanischen" Regler sind "Verschleißware". Man muß das deutlich sagen. Im Regler sind außer den Spulen zwei Schalter. - der Stromschalter schaltet den Ladestrom ab einer von der Lichtmaschine erzeugten Mindestspannung ein und bleibt dann in der Regel eingeschaltet. Nur bei ganz niedrigem oder unrundem Leerlauf schaltet er aus. Dann leuchtet die Ladekontrolle oder sie flackert. - der Spannungsschalter schaltet eigentlich immer hin und her. Dabei handelt es sich um einen Schalter mit 1-0-1 Kontakten. Hierüber wird die Erregung der Lichtmaschine geregelt. Bei niedriger Spannung schaltet er auf 1 mit vollen 12 Volt für die Erregung. Schnell ist die abgegebene Spannung zu hoch und der Schalter schaltet auf 0. Dann ist die Spannung zu niedrig und er schaltet wieder auf 1 und hin und her. Wird die Batterie voller, wechselt der Schalter dann zwischen 0 und den anderen 1 Kontakt. Der hat einen Widerstand vorgeschaltet und die Erregung ist nun nicht mehr 12 sondern vielleicht 8 Volt. So schaltet der Spannungsschalter ständig hin und her und das ziemlich flott. Also Kontakte verschleißen und können kleben bleiben, was zum einen die Regelung der Spannung und das Durchschalten des Ladestroms verhindern kann. Spulen werden zu heiß und verschmelzen, Leitungen im Regler brennen durch.
Deine Beschreibung, daß die Ladekontrolle ganz hell aufleuchtete und dann durchbrannte sagt mir, daß der Regler den Ladestrom nicht auf die Batterie durchgeschaltet hat. Also die Verbindung zwischen DF und B+ hat nicht bestanden und die Lichtmaschine ist erregt worden. Wenn DF und B+ nicht durchgeschaltet ist, dann kann die Batterie nicht geladen werden. Dieses Problem hast Du schon immer. Die erregte Lichtmaschine gibt eine hohe Spannung ab und ein Strom findet über einen anderen Anschluß seinen Weg. Das ist die Ladekontrolle. Entweder über die Klemmen 15 nach Klemme 30 am Zündschloß nach Klemme 30/B+ am Regler (wenn das Zündschloß bei Batteriezündung eingeschaltet ist) oder bei Magnetzündung und nicht eingeschaltetem Zündschloß über einen anderen Verbraucher auf Masse. In diesem Fall kann dann die Spannungsdifferenz viel höher as 17,5 Volt sein, was das Durchbrennen der Birne zur Folge hat.
Mein Rat: Zuallererst einen Schaltplan vom Schilter LT1Senior besorgen. Mir ist nämlich nicht klar, wie der um das Zündschloß herum verkabelt ist. Oder selber einen Plan erstellen. Viel kann das nicht sein und einem Elektriker sollte das keine Mühe machen.(kann Handskizze sein) Im Netzt findest Du eine Schilter Szene, die aber voraussetzt, daß man Mitglied wird und dann Infos zur Verfügung stellt.
Das Starten über ein separates Starterrelais mit eigenem Taster finde ich gut.
Ich würde einen modernen, elektronischen Regler einbauen. Die findest Du im Netz unter den Schlagworten Dynastarter, Gleichstromlichtmaschine. Kosten so 35 € Der Regler sollte nicht über 14,4 Volt (Gasungsspannung der Batterie) regeln und den maximalen Ladestrom der Lichtmaschine vertragen, lieber etwas mehr verkraften können.
Der max Ladestrom ist glaube ich 10 Amp. Daß sollte ein normales Multimeter gerade noch abkönnen. Wenn nicht brennt die eingebaute Sicherung durch. Ich selber halte nichts von Strommessungen mit dem Multimeter. Dann sollten die Meßstrippen fest verschraubt werden. Bei kurzzeigen Unterbrechungen kann sonst wad in die Grütten gehen. Bei Drehstromlichtmaschinen kann es die Gleichrichter und den Regler killen.
Beim Kauf Deiner Dynastarter waren da nicht Infos über max Strom und Drehzahl dabei???????????????????
Ich suche noch etwas nach max Drehzahl und Ladestrom der Dynastarter.
habe bei den Daten für den Gutbrod 1050 nachgeschaut und folgendes gefunden: Die Ladeleistung des Dynastarters beträgt 135 Watt und damit so 11 Ampere. Die Motordrehzahl ist maximal 3600 U/min. Deswegen sollte die max Drehzahl Deines Motors nicht zu Problemen führen.
Wenn der Ladestrom vom Dynastarter zur Batterie durchgeschaltet wird, bricht auch die Ladespannung zusammen und liegt nur noch gering über der Batteriespannung. Im geschlossenen System des Gesamtstromkreises kannst Du mit einem Multimeter nicht viel messen. Die etwas erhöhte Ladespannung kann man an Klemme D+ oder 61, ohne die Leitung zu unterbrechen, messen, weil der Regler mit seinen Spulen auch einen kleinen Ohmschen Widerstand bildet.
Übrigens sind 4 Watt für die Ladekontrolle genau richtig. Nur für den Fall, daß die Ladekontrolle im Betrieb leicht glimmt, was nachts unangenehm ist, kann man eine etwas stärkere Birne einsetzen.
Übrigens gibt es AC/DC Stromzangen mit eingebautem Multimeter schon günstig zu kaufen. Schau mal im Net nach. Die braucht ein Elektriker auf jeden Fall. Nur Zange ab 18 €, Zange incl. Multimeter ab 38 €.
wie gesagt, ich komme, wenn überhaupt, erst morgen an die "Maschine", vielleicht sogar erst am Wochenende. Dann kann ich mal ein paar Fotos davon machen. Wenn das hier im Forum evtl. nicht so gerne gesehen ist, gerne auch als PN. Ich bin aber so gerührt von Deiner Hilfsbereitschaft, dass ich mal ein paar Deiner Fragen und Anregungen aus dem Bauch raus beantworte.
Ja, der Schilter Senior ist ein nettes Spielzeug, und es scheint nicht (mehr) so viele davon zu geben. Und ja, er ist in der Tat absolut umkippsicher. War halt für Schweizer Almbauern gedacht. Ich habe den vor 7 oder 8 Jahren in eb.. gesehen und in einer Art Kurzschlusshandlung gekauft. Ich wohne zwar schon mein ganzes Leben auf dem Land, habe aber nie einen Traktor besessen oder die Firma Schilter gekannt. Ich vermute, einen Original Schaltplan zu dem Teil gibt es nicht, da Schilter anscheinend zu dieser Zeit...nun ja, heute würde man sagen "customized" gebaut hat. Das Teil besteht im Wesentlichen aus einem sehr stabilen Rahmen aus U-Stahl, einer Sitzbank und einem Motor, bei dem die Varianten schon losgehen. Es gab/gibt wohl welche mit (Lombardini) Dieselmotor, meistens wurden wegen der Wintertauglichkeit in den Schweizer Bergen aber wohl MAG Benziner verbaut...dabei anscheinend öfters der 1045 als der 2055 den ich habe. Der Senior hat zuschaltbaren Allrad und knapp 2 Tonnen Zuladung. Ich könnte mir vorstellen, die Elektrik war mal so und mal so. Keine Ahnung, wie viele Modelle in der Variante die ich habe, überhaupt gebaut wurden. Als ich den (nahe der Schweizer Grenze) gekauft habe, hatte er wie gesagt NULL Elektrik. Er musste angekurbelt werden, kein Licht, kein Blinker kein einziges Kabel, kein nix. Motor aus ging nur durch "abwürgen" oder Benzinhahn zu. Die Zündung ist übrigens eine Magnetzündung. Ich habe bei meiner Revision vor drei Jahren einen Stoppknopf eingebaut, mit dem ich die Zündspannung auf Masse schalte. Irgendwann in der Historie des Fahrzeugt muss irgendwer mal die komplette Elektrik abgebaut haben. Die einzigen Komponenten die vorhanden waren waren zwei alte Bosch-Scheinwerfer vorne, ein Zündlichtschalter und das Startrelais....aber wie schon geschrieben, kein einziges Kabel an dem ganzen Gefährt. Im Cockpit, wenn man es so nennen möchte, gab es außer dem Zündlichtschalter nur ein paar Bohrungen, in denen vermutlich mal weitere Schalter (Blinker?, Hupe?) gesessen haben. Sogar der Gaszug war nicht an dem eigentlichen (und jetzt wieder genutzten) langen Handgashebel angeschlossen, sondern an dem kleinen kurzen für die Luftklappe. Die Luftklappe war überhaupt nicht angeschlossen, und konnte daher nur hinten am Motor direkt betätigt werden. Das ganze bedeutete...wenn dir die Karre unterwegs aus ging (Kreuzung oder so) schnell absteigen...nach hinten...Luftklappe zu machen...Kurbel ansetzen....ankurbeln....Luftklappe auf....und weiter geht's *lach*.
Ich habe die komplette Elektrik (inkl. aller Kabel) also nach bestem Wissen und Gewissen neu machen müssen. Funktioniert ja auch alle....Standlicht & Abblendlicht vorne, Licht hinten, Blinker, Hupe, Stopknopf. Den alten Zündlichtschalter habe ich weiter verwendet. Ich weiß gar nicht, ob das der richtige Name ist...ist dieser Schalter, den vor 50 Jahren jeder Trecker hatte...so einen, wo man statt des "Schlüssels" auch einfach einen rostigen 80'er Nagel reinstecken kann. Durch bloßes Reinstecken des Schlüssels (ohne Drehen) gebe ich die 12V für Licht, Blinker, Hupe und eben auch für den Startknopf (einen Zugtaster) frei...Klemme 15 halt. Der Zugtaster gibt die 12V dann bei Betätigung auf Klemme 50 des Reglers. Auch die Ladekontrollleuchte wird dadurch angesprochen. Durch Drehen in Stellung 1 geht Standlicht, in Stellung 2 Abblendlicht an ....wie bei vielen alten Traktoren würde ich sagen.
Was meintest Du damit, dass in der Zeichnung noch die Verbindung zwischen B+/30 und Klemme 30 am Zündschloss? Ich habe so verdrahtet wie auf dem Bild. Heißt, Batterie + geht echt ohne Sicherung direkt auf das im Regler eingebaute Startrelais.
soweit ich aus Deiner Mitteilung erkennen kann hast Du alles richtig verdrahtet.
Ich meinte mit meiner Bemerkung, daß die Leitung, mit der Strom in das Zündschloß kommt, in der Regel von Klemme B+/30 am Regler zur Klemme 30 am Zündschloß geführt wird.
Du hast das irgendwie anders gemacht und wohl eine Leitung von der Batterie direkt an Klemme 30 am Zündschloß verlegt. Ansonsten würde ja keine Funktion für Licht vorhanden sein. Wichtig ist dabei nur, daß die Ladekontrolle von Klemme 15 am Zündschloß bei eingeschalteter Zündung auch einen direkten Weg über Klemme 30 am Zündschloß zur Batterie Plus hat. Und ebenso wichtig ist, daß die Zündung eingeschaltet bleibt, wenn der Motor läuft. Wegen der unabhängigen Magnetzündung könntest Du ja die Zündung ausschalten (Schlüssel abziehen). Der Motor läuft dann trotzdem weiter. Es findet aber keine Ladekontrolle mehr statt.
Sooooo...aus Mittwoch wurde Donnerstag. Vorhin habe ich mal bissel gespielt.
Leider erst mal Bruch produziert....da haben wir es wieder....wer günstig kauft, kauft zweimal. Ich hatte seiner Zeit teilweise günstige Komponenten gekauft, da ich noch nicht sicher war, ob das ganze überhaupt je funktioniert. So ist mir eben erst mal die Fassung der Ladekontrollleuchte kaputt gegangen. Also eine vorhandene Schraubfassung angelötet und mit einem 12V 2,2W Birnchen bestückt (4W mit Schraubgewinde hatte ich nicht). Die angelötete Fassung hatte den Charme, dass ich mit 2 Hirschmännern mein Multimeter angeschlossen habe, und so die Spannung an der LKL beobachten konnte.
Dann Zündung an....LKL leuchtet....+12,2V (Batteriespannung) an der Birne. Ich starte den Motor....der lässt sich ja tatsächlich im Standgas starten ;-) Während des Anlassvorgangs ist die LKL aus, Multimeter zeigt 0V Dann kommt der Motor...zunächst noch ganz langsam...Luftklappe ist noch zu. Das Multimeter schwankt zwischen +5 und +8V, die LKL glimmt.
Ich würde sagen...nach ist alles wie erwartet...ich bin beruhigt.
Ich öffne die Luftklappe...der Motor nimmt Drehzahl auf....Handgas steht noch immer auf Miniimum....aber wie schon geschrieben, die Auswirkungen des Handgas sind eher gering....der Motor wird schneller....bei weitem kein Vollgas, aber mehr als Standgas. Da springt das Multimeter mit einem Mal (schlagartig) von +5 bis +8V auf -12 bis -15V. Wenn ich den Gashebel nur leicht berühre, und die Drehzahl noch etwas steigt, sind es sofort -17 und mehr.
Das bestätigt leider irgendwie meine Theorie vom Wochenende.....der Dyna dreht zu schnell oder die Erregung ist zu stark...oder? Die Spannung an D+ muss ja zu dieser Zeit um die 29V gewesen sein (an der Fassung der LKL messe ich ja -17 gegen +12). Wenn ich den Motor noch etwas höher gedreht hätte, also überhaupt mal in den Drehzahlbereich gekommen wäre, in dem man das Ding fährt, wäre die Birne sicher wieder durch.
Warum ist das so?
Gruß Michael
Schilter
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leider ist Deine Beschreibung nicht ausführlich genug und ich muß mutmaßen.
Wie hast Du das Multimeter an die LKL angeschlossen? Wo hast Du + an der Lampe angeklemmt? An die Leitung zum Regler oder an die zum Zündschloß? und wo com oder Grund? Nach Deinem Meßergebnis wird es wohl so sein: Spannungsmessung zwischen den beiden Klemmen an der Lampe. + an Leitung zum Zündschloß, - an Leitung zum Regler.
Wird die Zündung eingeschaltet, fällt die gesamte Spannung über die Birne ab. Also wird die Batteriespannung gemessen. Nachdem der Motor angesprungen ist, baut sich eine Spannung auf, die der Batteriespannung gegenüber steht. Zeigt das Multimeter +5 Volt, heißt das, das die Lichtmaschine ein Spannung von 7,2 V aufgebaut hat. Wenn die angezeigte Spannung = 0V ist, muß im Regler der Stromschalter schließen und bei weiterem Spannungsaufbau fließt (sollte bei intaktem Regler) der Ladestrom von der Lichtmaschine D+ über den Regler nach 30 direkt zur Batterie. Dann kommt das Phänomen, daß die Batterie die Spannung über den Ladestrom "aufsaugt". Deine Anzeige am Multimeter bleibt 0 Volt. Die LKL verlischt!!!!!!!!!!!!!!!!!
Den Ladestrom kann nur mit einem Amperemeter gemessen werden. Wie vorher gesagt, gibt es keine auswertbare Spannungsmessung.
Da Du an der Ladekontrolle Minusspannungen gemessen wurde heißt das, die Lichtmaschine arbeitet und baut Spannung auf, kann die aber mit dem Ladestrom nicht zur Batterie abführen, weil der Stromschalter im Regler nicht arbeitet. Nun Versucht der "Ladestrom" über die LKL zur Batterie zu fließen, was nicht gelingt, weil der große Widerstand der Birne dazwischen ist. Bei zur großen Spannungsdifferenz zwischen Lichtmaschine D+ und der Batterie brennt die Birne durch. Komme jetzt nicht auf die Idee und baue die LKL aus und lade über diese Leitung die Batterie . Das funktioniert nicht, weil dem Regler nun der Ladestrom fehlt, der für die Regelung der Spannung und damit der Gesamtfunktion nötig ist. Außerdem würde es dann beim Einschalten der Zündung einen kapitalen Kurzschluß geben, da sich nun kein Widerstand in der Leitung befinden würde.
Meine Folgerung daraus, kaufe Dir einen gescheiten (modernen) elektronischen Regler für 11 Amp und maximal 14,4 Volt. Darin sind keine Relais und Schaltkontakte, die verschleißen können.
Zu den Klappen im Vergaser: Die Klappe zwischen Luftfilter und Vergaser ist die Starterklappe oder allgemein Choke genannt. Die sollte, muß nicht zwingend, vom Lenkrad aus zu bedienen sein. Beim Kalstart wird diese voll geschlossen. Nach dem Anspringen des Motors etwas öffnen und je nach Rundlauf des Motors nach und nach ganz öffnen. Dieses Prozedere war "früher" jedem Motoristen mit Benzinmotor in Fleisch und Blut eingegangen. Man hatte das im Gefühl und bediente den Choke nach dem Rundlauf und der "Gasannahme" beim Beschleunigen. Je wärmer es war, desto früher wurde der Choke ganz eingeschoben. Bei warmen Motor kein Choke aber etwas Gas geben.
Die Klappe im Vergaser Richtung Zylinderkopf ist die Drosselklappe. Die wird über den Gaszug bedient. Richtig eingestellt und bei intaktem Motor sollte bei Betätigung sofort mit Drehzahländerung gerechnet werden. Dein Motor sollte, wie der MAG 2060, einen Drehzahlregler haben. Das heißt, daß bei warmem Motor auf jede unterschiedliche Stellung des Gashebels automatisch sich die dazugehörige Drehzahl einstellt und diese Drehzahl auch bei Belastung konstant hält, wenn die Belastung nicht höher als die maximale Motorleistung ist.
ja, Du hast richtig gemutmaßt....ich hoffte, Du traust mir zu, das Multimeter richtig anzuschließen, bzw. so wie es Sinn macht. Ja, (+) war an dem Pin, an dem Kl.15 ankommt, (-) an dem Pin der zum Regler (D+/Kl.61) geht. Deswegen bei eingeschalteter Zündung die 12,5V und bei laufendem Motor irgendwann -15V, weil die Spannung an der (-)-Elektrode des Multimeters nun größer ist als an der (+)-Elektrode.
Der Regler könnte/dürfte also tatsächlich das Problem sein :-( Hast Du einen bestimmten elektronischen Regler, und ggf. auch den dazu passenden Schaltplan im Auge?
habe mal im web nachgesehen und folgendes gefunden:
lima-shop.de Regler für Bosch Gleichstromlichtmaschinen 14,3V / 9028-2298 (hier liegst Du mit 0,1 V sicher vor der Gasungsspannung und die Batterie kann trotzdem vollgeladen werden) 11 Ampere
soll 46,90 € kosten.
Aber vor der Bestellung auf jeden Fall dort anrufen und klären, ob der auch wirklich zu Deinem Dynastarter passt. Nummer auf dem Dynastarter parat halten. Es gibt nämlich einen Zusatz im Text, daß der Regler nach Masse regelt. Es wird wohl extra angegeben, weil es ja, beonders bei englischen Oldtimern, noch viele gibt, bei denen der Pluspol der Batterie an das Chassis geklemmt wird. Da nutzt man die tatsächliche Stromrichtung der Elektronen, die ja bekanntlich negativ sind. Heute wird wohl überall auf der Welt nach der Technischen Stromrichtung, also Minus an das Chassis geklemmt.
Ein Schaltplan findest Du im Angebot. Die Anschlüsse haben Gewinde mit Muttern. Da kannst Du "Adapter" (Auge mit Zunge) dran schrauben und die alten Stecker drauf stecken. Besser gegen Wackelkontakte ist es aber die Kabelenden mit Quetschaugen neu zu versehen. Normalerweise kommt nun der gutgemeinte Ratschlag die Profiquetschverbinder mit einer Profiquetschzange anzusetzen, Schrupfschlauch und Vaseline zu benutzen. Aber Dir als Elektriker brauche ich das ja nicht zu übermitteln. Das hoffentlich noch vorhandene Starterrelais mit Startzugtaster kannst Du weiter verwenden.
Übrigens: andere Anbieter haben auch Regler zu verkaufen. Ich mache keine Werbung für den lima-shop.
Gutbrodhilfe
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19.09.2021 11:27
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