Hallo zusammen,
Ich bin seit kurzem glücklicher Besitzer eines oder besser gleich drei Traktoren. Bei dem 1050 habe ich nun festgestellt, dass die Batterie nicht geladen wird. Ladespannung ist praktisch gleich Batteriespannung, und wenn ich die Batterie abklemme, geht der Motor sofort aus. Also habe ich mich auf die Suche begeben und konnte folgendes ermitteln, was mich nun total verwirrt. Bei eingeschalteter Zündung Messe ich an Klemme D+ wie auch an DF null Volt gegen Batterie Klemme 30. Ladekontrolllampe leuchtet aber. Wenn ich den Motor starte Messe ich an DF weiterhin 0V, dafür an D+ je nach Drehzahl 30-40V und die Ladelampe brennt durch.

Ich verstehe aber nicht warum die 30-40V nicht an der Batterie zu einer Erhöhung der Spannung führt.

Jetzt habe ich abwechselnd am Dynostarter DF und D+ abgeklemmt, aber es ändert an der Messung nichts. Außer dass ich nun an den abgeklemmten Kabel 0V Messe. Am DF Messe ich 1.5V.

Um die Verwirrung komplett zu machen habe ich vom anderen Traktor den Dynostarter getauscht, es ändert nichts. Dann habe ich angefangen zu google und bin auf den Beitrag von Schilter gestoßen, der ein ganz ähnliches Problem hat. Das Resümee aus der Lektüre was, es wird wohl der Regler sein.

Also habe ich dann den Regler vom anderen Traktor genommen. Anders als hier ist Start Relais und Laderegler in einem Bauteil. Macht nichts, hab alles verkabelt wie im Beitrag von Schilter gezeichnet, zuzüglich der Klemme von 30 auf das Zündschloss. Und siehe da ich bekomme andere Messwerte am Starter aber keine Ladespannung und der Traktor geht ohne Batterie sofort aus.

Was ich noch versucht habe ist die Batteriespannung extern an DF zu legen. Das führt aber zu einem Kurzschluss und zu keiner Änderung ander Spannung an D+

Nach einem ganz Tag rumschrauben bin ich total ratlos und hoffe ihr habt eine Idee.

Viele Grüße

Moin Plumps,

tauschen und messen ohne das notwendige Verständnis für die Technik bringt außer NICHTS oder gefährlichen Kurzschlüssen nichts. Vielmehr können dadurch Bauteile zerstört werden, die nur sehr schlecht wieder zu beschaffen sind. Man sollte auch nicht glauben, daß bei den (für den Menschen ungefährlichen Spannungen) nicht viel passieren könne. Im Gegenteil, es können so hohe Ströme entstehen, die Stahl zum schmelzen bringen.

Grundsätzlich empfehle ich zur Beseitigungen von Fehlfunktionen die Kontrolle des Schaltkreises anhand des Schaltplans. Damit wird Dir nicht geholfen sein, weil ich sehe, daß schon viel am E-System geändert wurde und zumindest die Kabelfarben nicht mehr stimmen. Es sind auch oft viele Kabel auf einen Stecker gelegt. Original ist das nicht so. Fatal ist auch noch, daß Du den (die) Kleintraktoren "neu" hast und nichts über die wirkliche Verdrahtung weißt (???).



Wenn bei einem Benzinmotor die Batterie bei laufendem Motor abgeklemmt wird (mache das nie bei einem Motor mit Drehstromlichtmaschine) und der Motor geht sofort aus, ja, dann arbeitet die Lichtmaschine nicht.
Du beziehst Dich auf Klemme Batterie 30. Diese Klemme gibt es bei Motoren mit Dynastarter nicht! Hier gibt es eine Klemme 30 am Dynastarter für die Einspeisung beim Anlaßvorgang. Die Leitung von der Batterie zum Starter wird nach dem Starten durch das Anlaßrelais unterbrochen.
Bei stehendem Motor und eingeschalteter Zündung ist an den Klemmen 30, D+ und DF nahezu 0 Volt. Die Batteriespannung von der Zündung fällt gänzlich ab über den Widerstand der Ladekontrollampe . Hier ist also nichts zu messen. Nicht untereinander und auch nicht gegen Masse.

Wenn Du bei laufendem Motor an Klemme D+ hohe Spannung mißt, dann heißt das, daß die Lichtmaschine Ladespannung erzeugt, diese aber mit dem dazugehörigen Ladestrom nicht in die Batterie bekommt. Folglich schaltet der "Stromschalter" im Regler nicht durch. Der Stromschalter im Regler ist ein Relais, daß bei einer Ladespannung, die über der Batteriespannung liegt, den Ladestrom auf die Batterie durchschaltet. Dabei werden die Spannungen der Batterie und der Lichtmaschine annähernd gleich groß und die Ladekontrolle erlischt, weil es kein unterschiedliches Spannungspotential mehr gibt.

Den Plan von Schilter kenne ich nicht.
Für den Gutbrod gibt es aber auch einen Plan mit Starterrelais im Regler.

Ich kann nur raten,
- die Verkabelung entsprechend Gutbrod-Schaltplan durchzuführen
- auf metallisch saubere Verbindungen zu achten
- auf feste Verbindungen zu achten
- unbedingt die 25A fliegende Sicherung einzubauen
- mein perönlicher Tipp: an jede elektrische Verbindung etwas Vaseline, damit hier nichts korrodiert

Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Kannst du mir einen Hinweis finden, wo ich einen passenden Schaltplan finde?
Ich bin zunächst davon ausgegangen, dass die Verkabelung stimmen sollte, da die Maschine bisher lief. Daher habe ich direkt angefangen Teile zu tauschen.

Liebe Grüße
Plumps

Moin Plumps,

gutbrod-schrauber.de


PDF zum Download,
Betriebsanleitung 1050,
schaltpläne.


Hat der Motor bisher mit Ladestrom gelaufen, dann ist der Regler defekt. D.h. der Stomschalter im Regler. Der ist integriertes Bauteil des Reglers.