Hallo,

ich suche Unterlagen, Zeichnungen oder auch Bilder wenn jemande bereits ein 0275.02 Norm-Zapfwellengetriebe auseinander gebaut hat.
Ich habe vor kurzem eines erworben, und da beim Öl-Wechsel der Inhalt doch sehr seltsam aussah, habe ich es zerlegt. Ich hoffte, dass ich den Wellenstummel nach Entfernen des Springrings mit meiner Werkstattpresse (10t) auspressen kann. Doch leider bewegt sich hier nichts.

Wenn mir jemand hlefen kann, würde ich es mit einer hydraulischen Presse probieren. Möchte das Getriebe aber nicht wegen "Vermutungen" kaputt machen.

Bei den Unterlagen vom Gutbrod-Schrauber konnte ich nichts finden.

Moin Michael,

toll, daß sich hier jemand findet, der dieses Getriebe hat und daß viele gebrauchen könnten.

Damit andere auch sehen, wie es aussieht, bitte ich Dich ein paar Photos, auch Details, hier einzustellen. Bitte beschreibe, was so ominös ist und was Du vermutest.

Ich bin sicher, daß man Dir mit Rat (leider ohne Tat) helfen kann.

Werde ich machen.

zuerst muss ich mir aber einen neuen Anbieter suchen um Bilder hochzuladen. Den wo ich bisher nutzte, hat irgendwie sein Geschäft eingestellt

Also,

Das Zwischengetriebe besteht aus zwei Teilen: Dem Grundkörper der die Aufnahmehülse mit 1/1/8" Links hat und dem Deckel, der den Standardstummel 1/3/8" rechts mit 540 U/min trägt.
Der Aufbau ist recht simpel, eine Zahnradstufe mit zwei Wellen die über jeweils zwei Rillenkugellager fixiert sind. Sowie zwei Wellendichtringe. Die Konstruktion entspricht soweit auch meinen CAD-Entwürfen, nur dass ich keine gehärteten und geschliffenen Zahnräder hatte, sondern gefräste und weiche. Leider habe ich die Zähnezahlen vergessen zu zählen....


https://picload.org/image/dowowloi/zwischengetriebe_01.jpg

https://picload.org/image/dowowlda/zwischengetriebe_02.jpg
https://picload.org/image/dowowldr/zwischengetriebe_03.jpg
https://picload.org/image/dowowloa/zwischengetriebe_04.jpg
https://picload.org/image/dowowlor/zwischengetriebe_05.jpg


Wichtig ist, dass man die M10 Schraube aufhebt, hierbei handelt es sich um eine Passschraube! Alle anderen Normteile habe ich erneuert.

https://picload.org/image/dowowlar/zwischengetriebe_08.jpg

Weil die Rikus sehr gut liefen und ich sie mit meiner Handhebelpresse nicht rausbekommen habe, sind die alten an Ort und Stelle geblieben. Einzig den RWDR habe ich getauscht (immer erschreckend, was die an Leistung vernichten....)
https://picload.org/image/dowowlai/zwischengetriebe_06.jpg
https://picload.org/image/dowowlal/zwischengetriebe_07.jpg
https://picload.org/image/dowowldw/zwischengetriebe_09.jpg

Mit einer ordentlichen hydraulischen Presse wären die beiden Lager bestimmt gekommen. Ist eine durchgespindelte Passbohrung mit zwei Einstichen für Segeringe. Kriechöl sowie Wam-Kalt hat nicht geholfen..... Wenn man die Lager zieht, sollte man einen drallfreigeschliffenen Ring für den RWDR besorgen.

Die Beiden Hälften habe ich mit etwas Hylomar vor dem Vereinen bestrichen.
Das Getriebe habe ich mit einem 80zger Öl bis knapp unter dem Einfüllloch befüllt.


https://picload.org/image/dowowldi/zwischengetriebe_10.jpg

Nächste Woche werde ich es montieren, dann gibt es noch ein Bild am Traktor

Moin Michael,

danke für die Bilder. Dann wird es also keinen Neubau des Zapfwellengetriebes geben? Oder doch?

Bei einem ölgefüllten Getriebe ist es schon verwunderlich, wieviel Rostbrühe da drinnen war, wie man an an den Spuren erkennen kann. Aus der Entfernung sieht es so aus, daß hinter den Simmeringen Seegerringe sitzen müßten. Nach deren Entfernung sollten die rostigen Lager, zumindest nach einer "Warmbehandlung" kommen. Du wirst merken, ob die Lager mit neuem Öl weiter Ihre Arbeit verrichten. Nur wenn die kaputt gehen, wird sich das auch auf die Zahnräder auswirken.
Ja, es ist üblich, daß Getriebeöl bis Unterkante Einfüllöffnung eingefüllt wird und SAE 80 hypoid oder SAE 90 hypoid ist auch üblich. Nur nicht ganz voll machen wegen der Wärmeausdehnung. Ich hätte aber mit einer Be- und Entlüftungsschraube oben am Getriebe gerechnet, habe aber keine gesehen.

Über das Getriebe bin ich doch etwas verwundert. Es wurde angeboten als Drehrichtungsänderung und Untersetzungsgetriebe auf Normdrehzahl von 540 1/min.

Beim Nachzählen der Zähne habe ich aber festgestellt, daß beide Zahnräder 22 Zähne haben. Die Drehrichtungsänderung ist vorhanden aber wo ist die Untersetzung? Oder habe ich mich vielleicht verzählt?

Handelsübliche Anbaugeräte sind mit 1000 1/min wohl überfordert und beim Betreiben mit etwa halber Drehzahl wird nach meiner Einschätzung der Motor, je nach Anbaugerät, sehr gequält, wenn er die Leistung denn überhaupt noch bringt. Beim Mulchen benötigt man schon Power und das heißt auch Drehzahl. Insbesondere wenn das Gras hoch ist und auch noch Buschzeug dazu kommt.
Für den stärksten und letzten Benziner 2500S wurden im Katalog 25 Ps bei 3500 1/min und 55 Nm bei 1900 1/min angegeben. Der 2600 DS oder DAS leistet 20 Ps bei 2900 1/min und bringt 56 Nm bei 2000 1/min

Der Grund zum Kauf dieses Getriebes war keines mehr bauen zu müssen..... aber mal schauen.

Den zweiten Springring konnte man nicht entfernen, da auf dem Wellenstummel ein Ring sitzt, auf den die Dichtlippe des Wellendichtrings wirkt. Eigentlich sehr einfach, aber über die Jahre hat sich das innig miteinander verbunden.

Eine Volumenausgleich durch den Temperaturanstieg ist nicht vorhanden.

Was mich aber auch wundert, ist das Übersetzungsverhältnis
Es sind wirklich beides mal 22 Zähne.......und in allen Prospekten die ich gefunde habe, gibt es nur dieses eine Getriebe.

Aber die Zapfwellendrehzahl ist ja immer abhängig von der aktuellen Motordrehzahl.
Mal angenommen, die 1000 Links gelten bei einer grwissen Geschwindigkeit, wo die Drehzahl automatisch höher ist, da der Haupteinsatz eben für den Komunalten Einsatz gedachte war.

Die verbauten Zahnräder sind jedenfalls alle geschliffen und die jeweilige Welle ist mit dem Zahnrad ein Teil. Das hier etwas verbastelt ist schließe ich aus.
Ich vermute, dass die Drehzahl nicht so hoch ist, wie beworben.

Eventuell hat ja sonst noch jemand eine Idee?

Moin Michael,

wenn die Lippe des Simmerings auf der Hülse läuft, ist diese aufgeschrumpft, damit alles auch öldicht ist.
Ich nehme an, daß die Welle an der Lippe eingelaufen war, eine Buchse aufgeschrumpft wurde und ein Simmering mit dem nächstgrößeren Innendurchmesser als Reparatur verwendet wurde.
Diese Art der Reparatur ist üblich und erfolgreich aber nicht gut durchdacht wegen späterer Reparaturen. Auch schiebt man dann die Hülse nicht bis zum Anschlag, damit man mit einem Abzieher noch dahinter kommt.
Zum Entfernen der Hülse Abzieher ansetzen und Hülse nur an einer Seite warm machen, die Hülse "öffnet" sich und sollte leicht abzuziehen sein.

Ich habe das in anderen Fällen erfolgreich anders gemacht:
- Welle an der abgenutzten Stelle glätten und polieren
- hinter den originalen Simmering am Außendurchmesser eine Scheibe (ca. 2mm dick) legen
- Simmering einpressen
Dann sitzt die Lippe nicht mehr an der alten Stelle in der rauhen Rille und dichtet wieder

Die Getriebezapfwelle ist bei diesen 2000ern, anders als bei den 1000ern, in allen Gängen und im stationären Betrieb nur von der Motordrehzahl abhängig und wird beim Betätigen der Fahrkupplung gleichzeitig ausgeschaltet. Es ist also egal, in welchem Gang man wie schnell fährt. Nur die Motordrehzahl ist maßgebend für die Zapfwellendrehzahl. Ohne Drehzahlmesser ist da keine annähernd "richtige" Drehzahl einstellbar. Auch weil sich das Auspuffgeräusch schon bei Lastveränderungen bei gleicher Drehzahl verändert. Man "hört" also die Drehzahl nicht (richtig)

Aber es ist im Getriebe eine Schaltstellung für fahrgeschwindigkeitsabhängige Zapfwellendrehzahl vorhanden, die aber in der Regel blockiert ist. Ist diese Schaltung frei gegeben, ist aber das Finden der drei Schaltstellungen (Aus, drehzahlabhängig, geschwindigkeitsabhängig) ziemlich fummelig und führt nicht immer zum richtigen Erfolg.
Wie hoch aber die Zapfwellendrehzahl bei den jeweiligen Geschwindigkeiten ist, ist mir nicht bekannt.

Aber Du kannst davon ausgehen, daß bei der normalen Schaltung und voll ausgelegtem Gashebel die Heckzapfwelle mit 1000 1/min links dreht.

Moin Michael,

habe mir die Bilder noch einmal angesehen und bin zu dem Schluß gekommen, daß der innere Seegerring an der 1 3/8 Ausgangswelle bei Dir wohl nicht demontierbar ist.

Ja, das ist der Knackpunkt bei diesem Getriebe, weil nun die Zapfwelle tiefer installiert ist und beim hohen Ausheben des Heckgerätes und laufender Zapfwelle, wegen des nun stärkeren Knicks im Kreuzgelenk, ordentlich Belastung auf das äußere Kugellager kommt. Wenn das schleißt und Spiel bekommt, ist der Simmering bald hin.
Besonderer Belastung ist es ausgesetzt, je kürzer die Unterlenker sind.

Demontierbar schon, aber eben aus Blickrichtung auf den Zapfwellenstummel (quasi von außen auf die Welle gesehen). Die Lagersitze habe den selben Ø. Ergo, den Wellenverbund mit aufgeschrumpfter Hülse austreiben, dann die Lager abziehen.

Wenn ich solche Wellen repareien mmuß, wo die Laufflächen abgenutzt sind, tendiere ich immer dazu die Stellen beschichten zu lassen (Flammspritzen bzw. Laserschweißen).

Heute habe ich aber eine wichtige Erkenntnis gewonnen!
Ich habe mir einen Drehzahlmesser bestellt, weil ich wissen wollte, was wirklich an der Zapfwelle Sache ist. Gemessen habe ich die Drehzahlen an der Traktorzapfwelle (ohne mein Zwischengetriebe).

Und Siehe da, die 1000 U/min liegen nur bei Vollgas an, um genau zu sein 1060 U/min. d.h. im mittleren Drehzahlbereich liegt die Standarddrehzal von 540 U/min an. Gemessen habe ich 560 U/min. Im Standgas hingegen ca. 220 U/min.

Moin Michael,

ja, genau, die Zapfwellendrehzahl ändert sich mit der Motordrehzahl. Das stand aber schon immer ausser Frage. Dabei ist es egal, ob der Trecker steht oder in irgend einem Gang fährt.
Die Bedingungen sind nur:
- Motor läuft
- Getriebezapfwelle ist eingeschaltet
- Getriebekupplung ist eingekuppelt (also nicht getreten)

Wenn Du nun die Zapfwelle mit Normdrehzahl für Normanbaugeräte betreiben willst, mußt Du die Motordrehzahl auf (schätzungsweise) halbe Drehzahl (so 1500 1/min) absenken. Das erkennst Du nur, wenn ein Drehzahlmesser für den Motor nachgerüstet wird.
Wieviel Leistung bringt dann aber der Motor noch mit erhöhter Leerlaufdrehzahl und reicht die aus für das Fahren und das Anbaugerät????????????????????
Für einen Mulcher im hohen Gras reicht das nicht und wenn dann noch Buschzeug dazu kommt würgt der Motor ab. Davon bin ich überzeugt.

Du kannst aber Dein Umkehrgetriebe mit voller Leistung und Drehzahl nutzen, wenn Du die Drehzahlreduzierung in das Anbaugerät einbaust. Das kann relativ billig und einfach durch Änderrung der Keilriemenscheiben erfolgen, wenn das Anbaugerät intern mit Riemen angetrieben wird.
Natürlich können umgerüstete Anbaugeräte dann nur mit Deinem Gutbrod angetrieben werden.

Ja natürlich ist das professionelle aufarbeiten von Wellen besser aber auch teurer.
Die von mir beschriebenen Methoden werden von pekunitär schwachen Menschen in Eigenarbeit angewendet und erfüllen auch den Zweck der Abdichtung. Auch dann, wenn keine professinelle Hilfe erreichbar ist oder zu lange dauert.

Die Frage stellt sich schlicht weg: Warum ich die Maximalleistung abrufen möchte, wenn doch bei der benötigten Drehzahl das maximale Moment zur Verfügung steht.
Wellendichtringe benötigen aber immer eine drallfreie Oberfläche! Egal ob einfach oder teuer repariert.

Angenommen das Drehmoment reicht bei 10km/h aus, um die Arbeit (Mulchen) zu verrichten. Wenn ich diese Arbeit in der halben Zeit also bei 20km/h erbringen möchte, dann benötige ich mehr Leistung. Denn Leistung ist Arbeit/Zeit....

Mein Mulcher ist für Traktoren um 15/16PS gedacht, hätte einen Riementrieb, einige Messer mehr als ähnliche Produkte und was viel wichtiger ist made in Italy und nicht aus Vernost.

Jedenafalls habe ich am Samstag den ersten Test gefahren und bin mehr als zufrieden. 30cm Wiese, 5ter Gang 1A Mähbild. Dann ein Test im Wiesenbereich das in diesem Jahr noch nie gemäht wurde und bereits leicht verstroht auch sehr zufriedenstellend. Allerdings bin ich hier im 2ten gefahren. Ich habe an der Motordrehzahl nie etwas wahrnehmen können, dass diese sich beim Arbeiten hörbar verändert.

Anbei noch ein Bild der gemulchten Wiese

https://picload.org/view/dlrdirda/hochgrasschnitt_1.jpg.html

Mein Nachbar meinte nun nur, dass ich mit dem Schlegeln alle Tiere zermulche. Unrecht hat er nicht, eventuell muss ich mir noch einen Mähbalten für die Blumenwiese kaufe.
Falls wer einen hat, bitte um Info!

Moin Michael,

da hast Du ja einen tollen Mulcher, der Deinen Ansprüchen entspricht. Was will man mehr.

Schön würde es sein, wenn Du mal ein Bild davon oder link einstellen würdest und sagen könntest, ob es sich um einen Schlegel- oder Sichelmulcher handelt.
Dein Bild von der Wiese kann ich leider nicht vergrößern. Bei den vorherigen ging das einwandfrei.

Beim Messerbalkenmähwerk werden die Tiere im Gras nicht zerschlegelt, dafür aber zerschnitten.

Wenn ich Zeit finde, werde ich alle Details dazu mitteilen. Eventuell mache ich auch ein Video für Youtube...
Der Mulcher ist made in Itali und hat 58 Y-Messer