Hallo liebe Gutbrodgemeinde,
am Wochenende musste mein Gutbrod mal wieder ordentlich arbeiten um Holz fürs Osterfeuer zu sammeln. Nach ca. einer Stunde begann die Ölducklampe im Leerlauf zu flackern. Nach einigen Minuten leuchtete sie auch schon bei ca 1500 Umin. Habe dann angehalten und den Ölstand überprüft. Kein Ölverlust - alles normal. Gutbrod dann wieder gestartet - alles ok, keine Anzeige. Nach einer halben Stunde, leichtes flackern aber nur im Leerlauf. Bei Drehzahl über Leerlauf geht die Lampe aus. Was kann das sein? Öldruckschalter oder Ölpumpe. Wie wird das repariert?
Schon mal vielen Dank für eure Hilde.
Schönen Tag
Harald

Moin Harald,

na, endlich mal was anderes als das Start- und Laufverhalten des Einzylinder-MAG-Motors. Leider aber zu Deinem Leid

Öldrucklampe leuchtet, kann einige Ursachen haben:

Öldruckschalter, kann sein aber den würde ich ausschließen, weil er nicht grundsätzlich zu früh schaltet. Nach einer Abkühlphase schaltet er später.
Der Öldruckschalter könnte trotzdem eine Macke haben und das Auswechseln ist einfach und auch nicht so teuer.

Ölqualität, wenn wegen langer harter Motorarbeit das Öl heiß ist, dann zu dünnflüssig und sinkender Öldruck. Du hast doch die richtige Ölsorte drin und nicht ein vollsynthetisches Öl mit der Bezeichnung 0W-20W oder sowas?

Probleme mit der Wasserkühlung? und dadurch auch Öl zu heiß.
Wassergekühlte Motoren ohne Temperaturanzeige und stattdessen eine Kontrolllampe haben ein grundsätzliches Problem. Wenn die Lampe durcheschmort ist oder deren Verbindung unterbrochen, abgerissen oder Korossion und Masseproblem, leuchtet die Lampe nicht, wenn der Temperaturschalte sie einschalten will. Ein Kontrolltest beim Einschalten der Zündung findet nicht statt (so wie bei der Ladekontrolle und beim Öldruck) darum muß man diesen Test ab und zu selber durchführen, indem man bei eingeschalteter Zündung den Stecker am Temperatursensor abzieht und auf die Masse des Schalters!!!!!!!! hält. dann sollte die Lampe leuchten. Wenn dann auch noch das Kühlwassersystem sehr dicht ist und der Verschlußdeckel des Kühlwassereinfüllstutzens einen höheren Druckwet hat, kann das Kühlwasser leicht auf 130°C kommen, ohne daß das auffällt.

Lagerspiele der Kurbelwelle zu groß. Durch normalen Verschleiß oder falsches Öl.

Verstopfter Ölfilter. Wenn bei Deinem Motor der Filter im Hauptstrom sitzt. Dann öffnet zwar ein Ventil im Filter, das könnte aber ziemlich klein sein.

Überströmventil hinter der Ölpumpe, das soll eigentlich zu hohen Öldruck (beim Kaltstart und Frost) in die Ölwanne abführen. Hier könnte die Druckfeder gebrochen sein oder Schmutz vor der Ventilkugel sitzen, so das die Kugel nicht mehr ganz schließen kann.

Letztendlich kann es auch die Ölpumpe sein, die verschlissen ist.

Grundsätzlich sollte man bei aufleuchtender Ölkontrolle den Motor sofort abschalten

Ich würde folgendermaßen vorgehen:

1. Ölqualität und Kühlwassertemperatur hinterfragen, prüfen

2. Öldruckschalter ausbauen und wenn Equippment vorhanden das korrekte Schalten mittels Druck(luft) testen.
Wenn möglich Öldruckmanometer mit Schlauch und provisorischer Halterung installieren und Öldruck im Auge behalten

3. Bei verschlissenen Lagern ist der Motorinstandsetzer gefragt. Lager tauschen nützt in den meisten Fällen nichts. Auch die Kurbelwelle muß geschliffen werden

4. Überdruckventil (meist in die Pumpe integriert) und Ölpumpe kann in der Regel bei eingebautem Motor gewechselt werden,
wenn sich die Ölwanne entfernen läßt und keine anderen Anbauten stören.

Hallo Blaubär,
danke für die Info. Meinen Gutbrod habe ich mit einer Temperaturanzeige nachgerüstet. Wenn der Motor warm ist bewegt sich die Temperatur um 80 Grad.
Motoröl ist 10W30 oder 10W40. Daran liegt es wohl nicht, denke ich.

Leider finde ich keine Unterlagen über den Motor. Eine Werkstattanleitung wäre hier hilfreich. Wo bekomme ich sowas?
Gruß
Harald

Moin Harald,

ja, richtig KW-Temp-Anzeige, Adapter. Ich erinnere mich.

Über Deinen Motor habe ich auch nichts gefunden. Nur über den Z500, Z600 und ZRH500 beim Gutbrod 2350.

Direkt mal beim Händler nachfragen oder im Internet des Herstellers suchen.

Beim Z 500 sitzt die Ölpumpe nicht von unten erreichbar. Dort ist nur das Ansaugsieb. Die Pumpe befindet sich an der Stirnseite unter dem Steuergehäuse. Und dieser Motor hat das Überdruckventil unter dem Ölfilter. Da ist die Feder leicht auf Bruch zu kontrollieren.

Werde mich mal weiter ekundigen, wenn ich Fündig bin, melde ich mich wieder.

Moin Harald,

ja, da wurde Dir richtig geholfen. Reparaturhandbuch für ein Versprechen und 10 €, da kann man nicht meckern.

Nun heißt es aber erst einzukreisen wo der Fehler wirklich liegt.
Mit einem Öldruckmanometer kann man den Druckverlauf in Abhängigkeit der Drehzahl und Öltemperatur sehr gut nachvollziehen.

Ich selbst hatte es schon mal bei einem Schiffsmotor, nach einer Woche Sturm war plötzlich der Öldruck auf Minimum.
Grund: Putzlappen im Ölsumpf. Der iist im Seegang zum Ansaugsieb gewandert.