Ich kriege hier bald die Kriese…..
Vor ein paar Wochen ist mir aufgefallen das der Antriebsriemen an meinem schönen alten Gutbrod 810HEBS auf dem letzten Loch pfeift.
Gelaufen ist er bis dahin Sommer (Rasen mähen) und Winter (Schnee räumen) prima.
Also hab ich einen neuen bestellt ( genau für diesen Rasentraktor). Der kam mir schon recht kurz vor, aber was soll‘s.
Eingebaut…. und binnen kürzester Zeit war der runter, hat geklebt (kein bremsen mehr möglich). Schei…..e……
Also aus der originalen Ersatzteilliste die Artikelnummer raus gesucht und Werte ermittelt (1/2“ x 62“ also = 12,7 x 1575mm).
Dann einen passenden Antriebsriemen (Kupplungsriemen. Das sind keine normalen Keilriemen sondern spezielle verstärkte) für Rasentraktoren gekauft und eingebaut. Funktionierte auch ausgezeichnet…… 20 Minuten lang. Dann hat es wieder angefangen zu stinken und der Riemen war wieder "flach" und hat angefangen zu kleben bevor er ganz absprang.
Montiert ist er richtig, alle Scheiben und Spannrollen sind leichtgängig und der Riemen schleift nirgendwo. Ersatzteile gibt’s sowieso keine mehr.
Nirgendwo gibt es einen scharfen Grat oder sonst was. Ich verstehe auch nicht dass offenbar der Keil "weg gehobelt" wird. Die Riemen sind dann regelrecht flach…..
Das einzige was nicht ganz passt ist, dass die Getriebeeingangswelle bissle Spiel hat und demzufolge die Riemenscheibe etwas "klappert".
Aber das ist sicher nicht erst seit 14 Tagen der Fall (bei einem 35 Jahre alten Gerät)…….. und es ist auch nur minimal.
Ich kann ja nun nicht jede Woche einen neuen Riemen einbauen (teuer sind die nämlich auch noch.
Hat jemand eine Idee woran das liegen kann? Bin mit meinem Latein am Ende….

Moin wedundnochetwas,

nach 35 Jahre ist bestimmt Verschleiß vorhanden. Der zeigt sich nicht nur am abgenudelten Riemen.


Habe mir das Ersatzteilblatt angeschaut und muß feststellen, daß das ein ganz gewöhnlicher Kupplungsantrieb ist. Da gibt es keine Finessen und wilden Umlenkungen. Der Riemen wird über drei Riemenscheiben geführt und mit einer Spannrolle auf dem Riemenrücken wird "ein- und ausgekuppelt". Die Abmessungen stimmen auch gemäß Katalog. Nun sollte eigentlich alles klar sein.

Du schreibst, der Riemen scheint etwas kurz zu sein und das führt mich zu der Annahme, daß an Deinem HEBS die "Kupplung" einstellbar ist. Annahme deswegen, weil ich den HEBS noch nie gesehen habe.
Riemen längen sich im Laufe der Jahre und ich habe den Verdacht, daß Deine "Kupplung" schon mal nachgestellt worden ist.

Unbedingt notwendig ist, daß bei getretener Kupplung, also bei gespannter Feder vom Kupplungs- Bremspedal die Antriebsriemenscheibe vom Motor frei läuft und nicht etwa gegen die Bremse den Riemen versucht anzutreiben. Das verursacht nämlich Reibung und die führt zu Wärme und das kann ein Riemen nicht gut vertragen. Blöd ist natürlich, daß das nicht so einfach kontrolliert werden kann. Das gleichzeitige Bremsen beim Kuppeln verhindert ein Drehen der Riemenscheiben.
Aber, wenn ausgekuppelt ist, sollte sich der Riemen mit der Hand ohne Kraftanstrengung über die Riemenscheiben ziehen lassen. Also viel Schlupf haben. Das scheint bei Dir nicht der Fall zu sein. Anscheinend kannst Du gar nicht "richtig" auskuppeln.

Schaue doch mal nach, ob die dritte Riemenscheibe, also die Scheibe zwischen Ein- und Abtrieb, verstellbar ist und ob Du damit die Riemenspannung etwas entlasten kannst. Dann kannst Du einstellen, daß bei getretener Kupplung der Riemen gut rutscht und bei entlasteter Kupplung die Spannfeder den Riemen so gut spannt, daß er im Betrieb nicht mehr rutscht und der HEBS ordentlich fährt.
Hast Du die Betriebsanleitung? Da sollte der Riementausch und auch das Einstellen beschrieben sein.

Eine andere Möglichkeit ist, daß die Riemenscheiben schon sehr "ausgelaufen" sind, also an den Keilflächen verschlissen sind. Dann läuft der (neue) Keilriemen auf dem Grundkreis und funktioniert nur noch als sehr schmaler Flachriemen. Dann hat er aber vielmal weniger Fläche zur Kraftübertragung als an den seitlichen Keilflächen und läuft nicht lange. Dann erscheint der Riemen beim Aufziehen aber als zu lang.

Ich werde mal nachsehen, ob ich eine Betriebsanleitung finde und mich schlau machen.

Danke für die Antwort. Es ist alles so wie Du es beschreibst.
Zur Riemenlänge: Der erste Riemen den ich im Set mit dem Riemen für‘s Mähwerk für den 810HEBS gekauft hatte erschien zu kurz.
Der hat von Anfang an nicht richtig ausgekuppelt und war schnell hinüber.
Der nächste Riemen (gekauft im Teilehandel) hat super gepasst, auskuppeln und bremsen ging am Anfang auch sehr gut.
Dieser fing aber dann nach 20 Minuten mähen zu stinken und zu kleben so das auskuppeln, schalten und bremsen fast unmöglich wurde.
Die Riemenscheiben sind in gutem Zustand. Der alte, rissige Riemen hat ja auch bis zum Schluss gut funktioniert.
Ich werde nächste Woche den kompletten Antrieb mal zerlegen und schauen ob ich einen Fehler finde.
Was mich halt stutzig macht ist, dass nach 20 Minuten die Keilform weg ist und er quasi wie ein Flachriemen aussieht.
Das kann doch eigentlich nur passieren wenn er mit der Innenseite über eine scharfe Kante gezogen wird. Da ist aber nichts….

BTW. Die Riemenscheiben sind alle fest montiert. Gespannt wird über eine Feder. Da ist nichts einstellbar.
Betriebsanleitung und Ersatzteilliste hab ich.

Moin,

ja, ich habe die Betriebsanleitung auch gefunden und hätte erst anschließend schreiben sollen.

Darin ist der Austausch des Riemens beschrieben. Hier ist tatsächlich eine separate "Kupplung" vorhanden. Damit werden Riemenspanner und dritte Keilriemenscheibe gleichzeitig gegen den Federdruck entlastet. Es ist nichts einzustellen. Ja, das ist auch eine gängige Methode bei diesen Aufsitzmähern.

Übermäßiger Verschleiß am Riemen kommt auch bei nicht fluchtenden Riemenscheiben vor. Dabei wird der Riemen schmaler und läuft dann auf dem Grundkreis der Scheibe. Das hat zur Folge, daß der Riemen rutscht, heiß wird und sich ziemlich flott verabschiedet. Auch auf die Flucht der beiden Spannrollen achten.
Ich habe selbst die Erfahrung mit meinem 1,50m Mähwerk gemacht und hatte einen verbogenen Träger an einer Riemenspannerrolle. Der Riemen hielt nur 6 mal mähen. Nach dem Richten läuft nun alles bestens, auch mit einfachen, preisgünstigen Riemen.
Wenn der Riemen erst mal zu schmal geworden ist und auf dem Grundkreis läuft dauert es nicht mehr lange bis zum Ausfall.

Du hattest vom Wackeln einer Riemenscheibe geschrieben. Das kann auch zum Kanten des Riemens mit seinen Folgen führen.

Vollkommen richtig. Aber die Riemenscheiben selbst sehen auch am Rand gut aus so das die "Laufzeit" von 20 Minuten bei dem bissle
Spiel eigentlich nicht erklärt werden kann. Ich bau das nächsten Freitag noch mal richtig auseinander und kontrolliere es noch mal damit ein
Montagefehler wirklich ausgeschlossen werden kann.

Trotzdem suche ich nach einem besseren Getriebe zum aufarbeiten. Das Spiel wird wohl am, leider nicht mehr lieferbaren, Lager am Getriebeausgang liegen. Mal schauen ob ich da was ordentlicheres finde.

Gruß, Jörg

Problem gelöst. Es war tatsächlich ein Montagefehler.
Zwischen den Riemenscheiben am Motor gibt es ein Abdeckblech an dem oben 2 lange Schrauben als Abspringschutz für den Mähantriebsriemen
montiert sind. An der Unterseite des Blechs sind 2 angeschweißte Metalllaschen als Abspringschutz für die untere Antriebsscheibe. Die sind aber fast nicht zu sehen da das Blech nur gelöst, nicht aber ausgebaut werden kann.
Montiert man das Blech wenn der Antriebsriemen entspannt ist, rutscht eine der Laschen (durch die Steifigkeit des neuen Riemens) auf die
Innenseite des Riemens. An dem Blech arbeitet sich der Riemen dann binnen kürzester Zeit ab.
Man muss also vor der Montage des Bleches den Antriebsriemen spannen (Bremse lösen und in Fahrposition gehen).
Dann ist die Führung an der richtigen Stelle….. :D

Moin,

na, klasse.