Guten Abend

Nachdem der Traktor nun läuft und das garnicht mal schlecht. Wollte ich ihn nun für den Winterdienst vorbereiten.
Ich wollte das alte Wasser ablassen da nicht genug Frostschutz drauf war. Als ich den Ablasshahn öffnete kam nix raus. Also wollte ich ihn abschrauben und schauen warum nix rauskommt. Ja und dabei is er mir abgerissen. Zu meinem erstauen musste ich feststellen das dahinter alles zugesetzt war. Also hab ich einen Akkuschrauber genommen und ganz sachte das loch versucht aufzubohren.

Doch irgendwie komm ich nicht zu dem punkt wo eigentlich Kühlwasser rauskommen sollte. Aber irgendwie kam da beim bohren dreck mit raus, als hätte da jemand dreck reingeschmissen. Ich möchte auch nicht weiter reinbohren da ich bedenken habe in in die Zylinderwand zu bohren.

Hier mal 2 Bilder

https://imgur.com/a/0rhM2

wie tief wahrst du mit dem Bohrer?
Und das Wasser ist immer noch nicht raus gelaufen?

Du kannst von Hand mal weiter drin rum stochern oder auch mit dem Bohrer den Dreck raus ziehen.
Nur eben ohne Akkuschrauber.
Von Hand hast du mehr Gefühl dann sollte dabei nichts kaputt gehen.

Bleibt noch dir Frage nach der Ursache.
Im Motoröl ist nichts ungewöhnliches?

Wenn das Kühlwasser draußen ist solltest du gründlich spülen und dann beobachten

Moin BeniReckitt,

habe erst mal gesucht, wann ich schon mal von Dir gehört habe und Dich auch gefunden.

Du hast einen 1500D mit 3 Zylinder Kubota Motor, der mit der Kupplung nach vorne aufgebaut ist. Über den habe ich im Gutbrod Archiv nichts gefunden. Eine interessante Maschine, die mir auch gefallen würde.

Schön, daß Du Bilder eingestellt hast .

Hier hast Du ein Problem von alten Motoren, die nicht richtig gewartet wurden. Ganz unten in den Kühlwasserräumen setzt sich alles ab, was schwerer als Wasser ist. In Deinem Fall wird es Rost und Kalk sein und so, wie Du es beschreibst ist das nicht ungefährlich für den Motor. Die Ablagerungen setzen sich zuerst am gegenüberliegenden Ende des Motors vom (unteren) Kühlwassereintritt fest. Die wachsen dann ganz langsam nach oben und gegen den Kühlwasserstom. Kurz vor dem Exitus des Motors wird der Zylinder, der am weitesten vom Kühlwassereintritt wegliegende Zylinder nicht mehr ausreichend gekühlt. Beim nächsten Vollastbetrieb geht dann was kaputt wie z.B. Kopdichtung, Zylinderkopf oder Kolbenfresser.

Grund dafür ist, daß kein Korrosionsschutz im Kühlwasser ist und kalkhaltiges Wasser eingefüllt wurde. Ich selbst kann nur eine gute Kühlflüssigkeit empfehlen. In Deinem Fall für Grauguss- oder Stahlgussmotore. Nicht die für ALU-Motore.
Ander sagen, daß Leitungswasser und Glysantin ausreichend sind. Ich rate davon ab.
Der Motorenhersteller wird aber eine Spezifikation für das Kühwasser herausgegeben haben und die Intervalle für den Kühlwasserwechsel vorgeschrieben haben. Mal in der Werkstatt des nächsten Händlers nachfragen.

Wenn kein anderer Defekt am Motor vorhanden ist, also kein Öl im Kühlwasser und kein Wasser im Öl, dann könntest Du das Kühlsystem säuern und folgendermaßen vorgehen:

- Kühlwasser aus dem Kühler ablassen, evtl. den Schlauch unten lösen.
- ca. 1/2 ltr Essig (normaler Haushaltsessig) in den Kühler geben und mit Leitungswasser auffüllen
- Motor ohne Belastung warmlaufen lassen. Wenn Wasser aus dem abgerissenen Loch für den Ablaßventil kommt, einen vorgefertigten Holzpfropf eindrücken, vorsichtig einschlagen. Hier darf kein Wasser austreten. ständig beobachten.
- nachdem das Thermostat geöffnet hat, nach 10 min Motor abstellen und abkühlen lassen, bis man den Zylinderkopf anfassen kann, ohne sich die Finger zu verbrennen
- am Öleinfülldeckel kontrollieren, ob sich weißer Schaum gebildet hat: Wasser im Motoröl
- Wasser ablassen und Vorgang wiederholen und die leichte Essigsäure erst am nächsten Tag ablassen
- mehrmals mit Leitungswasser spülen, bis keine Partikel mehr mit dem Wasser austreten

Anschließend den Pfropf enfernem und kontrollieren, ob hier nun alles frei ist. Mit Draht stochern.
Hoffentlich hast Du noch nicht zu tief gebohrt. Daß hättest Du beim Bohren fühlen müssen, ob Du schon auf hartem Guß bist und entsprechende Spähne abgeführt werden. Außerdem merkt man, ob man irgendwo durchgebohrt hat.

Wenn noch Reste vom Ablaßventil in der Bohrung sind, mit einem "Linksdreher" das Gewinde herausdrehen und neues Ventil eindrehen. Das Ventil bekommst Du bei Deiner Motorvertretung.
Das Gewinde könnte ein zölliges, konisches R-Gewinde sein oder ein metrisches Feingewinde mit Dichtung.

Ist kein Gewinde mehr vorhanden, weil zu groß gebohrt, dann aufbohren und passendes Gewinde für annähernd gleiches Ventil schneiden. Vorher die Wandstärke am Motorblock feststellen.
An einem Draht einen kleinen Haken biegen und den Haken in das Loch einführen, nach oben drehen und bis zum Anschlag zurück ziehen. Den Daumennagel an den Draht und Motorblock anlegen, Draht aushaken, herausziehen und Abstand zwischen Daumennagel und Haken messen.