Hallo Zusammen,

in der Hoffnung eine Antwort zu bekommen, stelle ich hier meine Frage: Auf Grund von stark verwinkeltem Gelände, in welchem der 1050 eingesetzt wird, denke ich über den Umbau meines 1050 auf Fußgas Betrieb zusammen mit optionalem Handgasbetrieb nach.

Hat jemand von Euch einen Umbau dieser Art schon einmal vorgenommen? Wenn ja, könnte man auf ein Gaspedal von einem anderen Schlepper Typ zurück greifen? Wie sieht die "Verteilung" der Zugsteuerung durch die Nutzung von Fuß- und Handgas aus?

Ich freue mich auf Rückmeldungen!

Gruß S. Borsti

Diese Frage habe ich erwartet...

Warum gibt es in KFZ Fußgas? Aus meiner Sicht leuchtet ein, dass die Steuerung der Arbeitsmaschine vom diesem statischen "Bockcharakter" zur fahrbaren Arbeitsmaschine wechselt. Kleintraktoren ohne Frußgas erinnern mich an die Nutzung einer Einachsers: Lastregelung (Drehzah Voreinstellung) voreinstellen und rein ins Gelände, egal wie grauam laut der Motor noch hne Last brüllt...

Selbst große Arbeitsmaschinen haben beide Drehzahlregeungseirichtungen, sie sind sensibler steuerbar.

Aber wollen wir nicht über Sinn oder Unsinn sprechen, meine Frage war: gibt es bereits eine technische Umsetzung zur regelung der Drehzahl/Last per Hadgas/Fussgas an den 1000er Modellen?

Gibt es auch an den 2000 er Modellen nur die Handgasregelung?

Gruß

Moin Borsti,

tscha, warum gibt es im Auto Fußgas?

Ich sage mal, weil man sehr oft und sehr schnell die Geschwindigkeit (auch im gerade genutzten Gang) ändern muß. Die Zeiten, in denen man eine konstante Geschwindigkeit fährt, sind sehr kurz. Und auch bei gleicher Geschwindigkeit muß man immer wieder mehr oder weniger Gas geben, weil Autos keinen Drehzahlregler haben. Man ist sich dessen nicht so bewußt. Aber achte mal darauf.
Ok, bei Autobahnfahrten mit 120 km/h und eingeschaltetem Tempomat schnurrt man minutenlang. Aber das ist eine Ausnahme. Dann wird man überholt und braucht nicht langsamer oder schneller zu werden, weil man selbst der Langsamste ist.
Natürlich braucht man das Fußgas zum Schalten, wenn man denn so etwas im Auto noch macht. Der Fuß ist dafür frei und die Hand ist am Schalthebel. Anders kann ich mir das auch nicht vorstellen.

Wenn Carsten nach dem Sinn des Fußgaspedals fragt, hat das schon seine Bedeutung. Er hat so einen Trecker und er nutzt ihn auch sehr intensiv und hat seine Erfahrungen gemacht.
Schalten während der Fahrt verbietet sich bei den meisten Gutbrods wegen des Schieberadgetriebes, ansonsten rappelt es im Getriebe. Gutbrod weist in seinen Betriebsanleitungen ausdrücklich darauf hin, daß immer mit dem Gang angefahren werden soll, der dann auch bis zum nächsten Stop gebraucht wird.

Die Nutzer der Baureihe vom 2350 bis 2600 fahren oft im 3. (7.) Gang an und schalten danach in den 4. (8.) Gang. Das geht, weil bei diesen Schleppergetrieben dieses "Gangeinlegen" beim Hochschalten, aber nur beim Hochschalten, nicht durch das Ineinanderschieben der Zähne des Gang- und Vorgelegerades funktioniert, sondern die Welle der Gangräder über eine Innen- und Außenverzahnung mit der Eingangswelle gekuppelt wird. Das ist auch nicht sehr gesund für das Getriebe, funktioniert aber ähnlich wie bei den alten unsynchronisierten "Schaltgetrieben". Runterschalten geht nie und wenn doch, wohl nur ein mal.

Warum nun Fußgas beim 1050
Ich kann mir schon vorstellen, daß es im Schlepp-, Rangier- und Fahrbetrieb Vorteile hat, oder wenn die rechte Hand für etwas anderes gebraucht wird. Z.B. Zigarette oder andere wichtige oder unwichtige Tätigkeiten, je nach Veranlagung.

Daß schon jemand seinen 1050er auf Fußgas umgebaut hat ist mir nicht bekannt, ist aber machbar.
Eine Beschreibung, wie ein Fußpedal für die 2000er nachgebaut wurde findest Du auf der Seite vom Gutbrodschrauber unter "Eure Eigenbauten". Nur mußt Du eine Position finden, wo das Pedal fest und ergonomisch angebracht werden kann.
Die Verbindung am "Gashebel" (Drosselklappenhebel) des Vergasers kann durch eine Stange parallel zum Handgaszug ausgeführt werden, so, daß die Stange nur auf Zug "greift". Handgas hat dann Vorrang.
Wird Handgas gegeben, schiebt sich die Stange vom Fußgas durch eine Bohrung am Drosselklappenhebel. Die Hebelverhältnisse des Fußgasgestänges müssen stimmen, damit der Weg des Hebels an der Drosselklappe nicht über- oder unterschritten wird. Man kann diese Mechanik auch mit einem Bowdenzug lösen. Nur für den kurzen Weg bietet sich ein Gestänge an.

Ja, es ist machbar.
Man sollte Mechanikerfähigkeiten und -Möglichkeiten, Freude am Schrauben haben und messen können, dann funktioniert das. Anschließend, wenn alles klappt, hat man ein sehr gutes Gefühl.
Und ja, Fußgas ist bestimmt eine Bereicherung für den 1050. Insbesonders, wie Du schon geschrieben hast, wenn man im Gelände mal hoch, mal runter fährt.

Moin Borsti,

ich habe ganz vergessen Deine letzte Frage zu beantworten.

Die großen 2000er haben alle Hand- und Fußgas.

Übrigens habe ich heute mit meinem 2500er die Koppel gemäht und kein einziges mal das Gaspedal benutzt.
Im 4. Gang und 2500 U/min (zum Vorwärmen) von der Garage zur Koppel gefahren (50m), 1000 U/min, Mähwerk abgesenkt, Mähwerk eingekuppelt, Handgas auf voll = 3200 U/min, 4. Gang von 8 rein und losgemäht. Beim Rangieren in den Ecken blieb der Handgashebel am Anschlag, die Messer sollen ja ordentlich kreisen und schneiden. Zurück zur Garage im gleichen Schema. Im Leerlauf Motor nachkühlen lassen, dabei Trecker und Mähwerk abgefegt, eingeparkt und Sieb vor dem Kühler gereinigt, fertig.

Mein 2500er war beim Betrieb mit Höchstdrehzahl nicht unangenehm im Geräusch, er schnurrte schön rund. Lauter war das Sirren des Mähwerks und leider macht das Winkelgetriebe am Mähwerk ein nicht mehr ganz gesundes Geräusch. Da muß ich wohl mal was neues (um)bauen.

Übrigens, beim Fahren im höchsten Gang habe ich "auf Strecke" auch meist das Handgas in Betrieb. Vor Kreuzungen und Abbiegungen gehe ich auf Fußgas über und kann dann den Blinker betätigen, den Gang rausnehmen und wieder einlegen und scharfe Kurven direkter mit angepaßter Geschwindigkeit fahren.

Moin,

hier hat mal jemand ein Gaspedal neu gebaut und auch Photos davon eingestellt. Leider weiß ich nicht mehr wo das nun zu finden ist.

Aber besser noch als Photos, finde ich, sieht man wie das aufgebaut ist in den Ersatzteilkatalogen. Außerdem habe ich immer noch nicht den Bogen raus, wie man nun Bilder hochläd.

Wer wissen will, wie das Gaspedal beim 2500 aussieht, kann sich beim Gutbrodschrauber unter "PDF zum download" die Bedienungsanleitung für den 2500 - 8 Gang mit Ersatzteilkatalog, Reparaturanleitung u.s.w. runterladen. Dann den Ersatzteilkatalog aufrufen und links den Ordner "Gaspedal" aufmachen.

Das Gaspedal ist eine gebogene Metallstange mit Trittplatte und Hebel für den Bowdenzug und Rückzugfeder.
Es steht rechts vom Trittbrett vor.
Mit einer Grundplatte, die unter das Trittbrett geschraubt wird und an der die Aufnahme für den Bowdenzugmantel ist.
Die Gaspedalachse wird mit einer Schelle von unten gesichert.
Damit die Achse des Gaspedals sich nicht seitlich verschieben kann, ist neben der Schelle eine Scheibe angeheftet.

Eigentlich eine simple Sache nur müssen die Hebellängen zwischen Hebel für den Bowdenzug am Gaspedal und dem Hebel an der Drosselklappe stimmen (etwa gleich lang sein).

Arbeitet man mit einem zweiten Bowdenzug, kann man am Drosselklappenhebel beide Bowdenzüge anklemmen und das Widerlager für den Bowdenzugmantel mit Justierschraube so ca. 5 cm vom Drosselklappenhebel entfernt anbringen (diese Position muß man durch ausprobieren finden).
Wenn dann nur Handgas betätigt wird, hängt der Bowdenzug vom Fußgas durch. Das ist ja flexibel und stört nicht. Das Handgas bleibt wie gewohnt in jeder Position stehen. Also hat Handgas immer Vorrang.
Beim Betätigen vom Fußgas hängt dann der Zug vom Handgas durch. Nimmt man den Fuß vom Gaspedal, zieht die Feder die Drosselklappe auf NULL also Leerlauf.

Hallo,

diese Message ist an Carsten gerichtet: er frägt, ob es zum Fußgasumbau Ergebnisse gibt: bisher nein, ich bin noch immer mit meinem Umzug in einen kürzlich gekauften Bauernhof beschäftigt. Somit sind in den kommenden Monaten andere Aufgaben wichtiger.

Eine notwendige und als nächste anstehende Tätigkeit an meinem 1050 ist der 70 shore Motorlager Umbau (Angebot für die 2000 er Typen von Herrn Rieger). Die Alten sind definitiv zu weich, der Antriebstrang arbeite mir etwas zu viel im Rahmen.

Weiß jemand, ob der Motor dazu raus muß, wie viel Arbeitszeit wird diese Arbeit bei Vorhandensein eines Deckenkrans und ausreichend Werkzeug sein? Bitte um Euren Input.

Danke und Gruß Sborsti.

Moin,

habe mich ja nun mehr mit dem Regler des 1050 beschäftigt und mehr Erfahrung gesammelt.

Eine doppelte Ansteuerung des Reglers mit Hand und Fußgas ist nicht ganz so einfach und es müßte eine Neukonstruktion für eine Differential-Hebelsteuerung entworfen werden, die die Platzverhältnisse und genauen Wegelängen der Gaszüge zwischen Leerlauf und Vollgas berücksichtigt.

Das ist aus der Ferne nicht zu machen ohne das Objekt der Begierde vor sich zu haben.