Guten Morgen,

die Zuschaltung von der Frontzapfwelle wird an meinem Kubota über einen Bowdenzug bedient.

Obwohl der Zug nur wenige Wochen alt ist läuft er seit kurzem so schwer das man schon richtig fest ziehen muss um die Zapfwelle einzuschalten.
Zum ausschalten sollte eine Feder den Zug zurück ziehen.
Das schafft diese natürlich nicht mehr.

Hat jemand eine Idee warum ein neuer Zug erst geht dann kurze Zeit später nicht mehr?
Hätte ich ihn vor dem Einbau ölen sollen?
Hat von euch jemand schon mal einen Bowdenzug gekürzt?

Moin Tom,

tscha, bei einem Kubota

Moderne Bowdenzüge sollen nicht extra geschmiert werden. Hersteller und Fachfirmen raten davon ab, weil dann am Kabel Schmutz anhaftet, der im Mantel für Schwergängigkeit sorgt.
Früher hattten Bowdenzüge in der Mitte des Mantels noch Schmiernippel. Bei denen war aber das Spiel zwischen Mantel und Kabel ziemlich groß.

Wenn neue Züge schnell schwergängig werden kann man in der Regel von einer falschen Verlegung mit zu engen Radien und im Extremfall mit Knicken ausgehen.
Wenn nichts mehr geht, muß man wohl den Zug ausbauen, ziehen und reinigen. Dünnflüssiges Öl in den Mantel träufeln und mit einem kräftigen Preßluftstrahl ausblasen. Wenn man Glück hat fliegen evtl. vorhandene Fremdkörper raus. Das Kabel auf Knicke oder Quetschungen untersuchen, fetten und wieder einziehen.


Ich kürze Bowdenzüge immer so:

bei gezogenem Kabel den Mantel auf die gewüschet Länge ABSÄGEN dabei ein Feinsägeblatt für Metall benutzen (habe ich in meiner Dekupiersäge eingespannt). Auf keinen Fall die Schnellmethode mit der Kneifzange oder Seitenschneider wählen. Dann wird der Mantel gequetscht und das Kabel klemmt und auch die Endbuchse passt nicht mehr.
Wichtig ist nun ein sauberes Entgraten, damit das Kabel ohne zu hakeln durch den Mantel passt. Ich nehme dazu einen ca. 2 mm größeren Bohrer, den ich mit der Hand hin und her drehe. Das Kabel bleibt dabei etwas zurück gezogen im Mantel. Mit dem Kabel immer wieder probieren bis es leicht und ohne zu hakeln passt.
Auch das Kabel kann man kürzen. An der Schnittstelle sauber entfetten (z.B. Aceton) und so 1 - 2 cm verlöten. absägen und entgraten.
Wenn möglich die alte Endbuchse auf dem Mantel wieder verwenden oder neue Buchse aufschieben.

Hallo,

zum schwergängingen Bowdenzug habe ich noch einen Hinweis:
man kann nicht sicher davon ausgehen, dass die Bowdenzüge aus heutiger Produktion innen zur besseren Gleitfähigkeit des Innenzugs mit einem Teflonmantel ausgestattet sind.

Grundsätzlich gebe ich Blaubär recht mit seiner obigen Ausführung. Dennoch gab es Fälle, bei denen sich ein schleichender Massefehler der Fahrzeug Elektrik über solche Reparatur Maßnahmen durch "Verschweißen" des Zugs mit der Aussenummantelung des Bowdenzugs geäussert hat.

Wie uns bekannt ist, sucht sich der elektrische Strom den geringsten Wiederstand, um durch seinen bereitwilligen Fluß den Stromkteis zwisxchen Plus und Minus zu schließen.

Wenn nun bedingt durch schleichende Masseanschlußprobleme der Fahzeugelektrik ein Widerstand an den betreffenden Kontakpaaren entsteht, kann der Strom über den innen blank liegneden Bowdenzug (oder auch über die Enden der Außenummantelung) fließen und hier statt über die Fahrzeugmasse seinen Stromkreis schließen. Nun kommt das Thema Widerstand des Bowdenzugs ins Spiel: der Bowdenzug kann sich mit der Außenummantelung des Zuges ungewollt "verschweißen", dies stellt man fest, wenn dieser bei Fahrzeugbetrieb warm wird. Der neu eingebaute Zug stellt auf Grund seiner Dimensionen einen Widerstand dar. Dieser Widerstand kann dennoch kleiner sein, als die Kontaktpaarung der Fahrzeugmasse (als Beispiel genannt). Dann entsteht der obige Fall.

Gruß Sborsti

Deshalb ist eine klare Masseverbindung essentiell, um anfänglich erscheinend kuriose Schadensfälle zu vermeiden.

danke für eure Ausführungen,

die Erklärung mit dem elektrischen Strom ist nachvollziehbar und ein guter Hinweiß bei der Fehlersuche.

das als Ursache möchte ich aber für meinen Fall ausschließen.

ich habe zwischenzeitlich den Zug so weit als möglich gekürzt und auf das Seilende ein schraubbares Seilterminal angebracht.
Somit was das ziehen schon deutlich leichter.
Für das zurückziehen des Bowdenzug habe ich am unteren Ende noch eine Spiralfeder montiert.

Bis jetzt funktioniert es

Hallo,
ich lasse immer Oel in die Ummantelung des Bowdenzuges.
Wer kann sicherstellen das nicht irgendwo Feuchtigkeit rein kommt und dann eventuell Rost am Zug selber sich bildet?
Gruß
mupfy