Ich bin Timo und habe mir gestern einen 4250H von 91 gekauft. Der Vorbesitzer hat angefangen ihn zu "restaurieren" mehr oder weniger zumindest. Problematisch ist jetzt erstmal das Thema Kupplung. Die wurde zwar vom Vorbesitzer erneuert, trennt aber nicht. Er stand danach aber auch 10 Jahre in der Ecke. Vom Druckpunkt fühlt sich die Kupplung aber gut an. Hat jemand eine Idee? Wahrscheinlich muss ich ihn komplett trennen oder?
Das vor und zurückschieben von Hand bei getretener Kupplung hat leider nichts gebracht. Kann ich das ganze auch mit einem zweiten Schlepper versuchen oder laufe ich dann Gefahr, dass ich etwas beschädige?
Zitat von Timo89 Die wurde zwar vom Vorbesitzer erneuert, trennt aber nicht.
für mich kommt da die frage auf ob die Kupplung nach der Erneuerung funktioniert hat und dann durch das stehen nicht mehr. Oder hat der Vorbesitzer die Kupplung erneuert, anschließend gemerkt das es trotzdem nicht geht und den Traktor dann ins Eck gestellt
klar, das wird so nichts. Du hast ja einen 4250H. Das habe ich nicht berücksichtigt.
Die Kupplung benötigst Du nur zum Ein- und Ausschalten der hinteren Zapfwellen, für die Schaltung der 3 Getriebestufen und zum Starten des Motors.
Bei den Hydrostatgetrieben gibt es keine direkte, mechanische Verbindung vom Motor zum Getriebe und damit auf die Räder. Wenn also eingekuppelt ist (und das scheint bei Dir immer zu sein), kannst Du durch einfaches Schieben oder Ziehen den Motor nicht durchdrehen.
Warum nicht? Weil der Fahrhebel oder das Fahrpedal auf Nullförderung der Hydraulikpumpe für den Antrieb steht. Eigentlich hättest Du den Trecker mit einer eingelegten Fahrstufe nicht schieben können Na ja, Du hast Dich nicht klar ausgedrückt Du hast nur geschrieben, daß es nichts gebracht hat und gefragt, ob man mit einem anderen Trecker ziehen sollte. Bei solchen Fragen ist bei mir die Vermutung nahe, daß Du der Trecker mit einfacher Kraft nicht bewegen konntest.
Zum Prinzip des Hydrostats:
Über die Motorkupplung wird eine Hydraulikpumpe angetrieben, die per Hebel oder Pedal stufenlos verstellt werden kann. Dabei kann von Null-Förderstrom (stop) übergangslos auf links- oder rechtsfließenden Förderstrom stufenlos verstellt werden. Der geförderte Ölstrom geht in einen Hydraulikmotor, der das Getriebe antreibt und je nach den 3 Schaltstufen für schnelles oder weniger schnelles Fahren sorgt.
Steht der Fahrhebel auf Stop oder Null, wirkt das wie eine Bremse. Der Hydraulikmotor wird nun zur Pumpe und kann aber die Pumpe, die nun zum Motor geworden ist nicht drehen, weil diese auf Nullförderung steht und kein Öl in irgendeine Richtung durch läßt.
Wie es nun im Detail beim 4250H verschaltet ist und wie die Sicherheitsventile im System arbeiten, ist mir nicht bekannt.
Aber einen Versuch hast Du noch, ohne die Kupplung auszubauen, glaube ich. 3. Fahrstufe einlegen. Den Fahrhebel ganz auslegen und Kupplung treten. dann vorsichtig schieben oder ziehen, vielleicht auch ganz vorsichtig mit einem zweiten Schlepper. Dann sollte sich die Kupplung wohl lösen. Bleibt ein Rad stehen und radiert über die Straße, trennt die Kupplung nicht. Man kann es noch mit eingelegter Differentialsperre probieren.
Hammerschläge und warm machen sind immer gut, hier aber nicht angebracht. Einsprühen mit Caramba oder Öl verbietet sich von alleine.
Vielen Dank für die Erklärung! Dann werde ich das die Tage mal testen. Was der Vorbesitzer genau gemacht hat kann wahrscheinlich keiner mehr genau sagen. Wenn das mit dem Schieben nicht klappen sollte, werde ich den Schlepper ohnehin trennen müssen.
Moin Timo Wenn Du die Möglichkeit hast mit dem Traktor zu fahren, dann mache folgendes. Höchste Gangstufe einlegen und mit getretenen Kupplungspedal mehrere km fahren. Dabei Öfteren einen Lastwechsel mit dem Gashebel vornehmen. Müßte sich dann lösen. Versuche es und mache uns Mitteilung. MvG Gert
Hab das mit der getretenen Kupplung mehrfach versucht. Leider ohne Erfolg. Werde mir das ganze jetzt doch mal anschauen müssen. Habe letzte Woche schon mal die Kabine runter genommen (stört mich ohnehin nur).
Wie schätzt ihr den Aufwand ein um sich die Kupplung anzuschauen? Muss ich die Hydraulikleitungen etc. auch alle demontieren oder reicht es die schrauben am Getriebe zu lösen um das ganze ein Paar cm zu trennen und vielleicht mit einem Hebel an die Kupplung zu kommen?
so wie baggergert-oh es beschrieben hat habe ich es auch schon geschafft eine Angeklebte Kupplung wieder zu trennen, allerdings habe ich den Traktor bei gedrückter Kupplung richtig herangenommen und nach einer ganzen weile hatte ich plötzlich keinen Vortrieb mehr, sie trennte wieder. Danach bin ich noch etwas mit schleifender Kupplung gefahren um die angerosteten Stellen wieder etwas abzuschleifen und er läuft bis heute. Allerdings war das ein Holder mit Schaltgetriebe und kein Hydrostat, aber es sollte eigentlich auch hier funktionieren, vorausgesetzt die Kupplung hat nach dem Einbau überhaupt schon mal getrennt.
Den Aufwand vom Zerlegen kenne ich nicht ich habe an diesen Modellen noch nie geschraubt.
Hatte letzte Woche Freitag beim Arbeiten mit Frontlader eigentlich die ganze Zeit die Kupplung getreten, leider ohne Erfolg. Abends in der Garage habe ich mir bei einem Kaltgetränk mal mein Hydraulik Projekt angeschaut. Dabei kam mir die Idee, dass die hintere Zapfwelle vielleicht auch ein möglichkeit wäre die Kupplung zu lösen. Eigentliche Idee war dann mit Schlagschrauber und Nuss über die Zapfwelle die Kupplung zum trennen zu überreden. Das Vorhaben ist gescheitert, da keine passende Nuss vorhanden war. Hab dann nochmal vorsichtig mit ner großen Rohrzange mein Glück versucht. Der Motor hat allerding mitgedreht. Am nächsten Tag bin ich aus der Garage gefahren und hab während der Fahrt nochmal die Kupplung getreten. Siehe da, kein Vortrieb mehr. Was jetzt genau geholfen hat, keine Ahnung. Aber es funktioniert. Vielen Dank nochmal für den Tipp.
Gutbrodhilfe
Thema drucken
15.06.2019 09:46
Antworten
Na ja, Du hast Dich nicht klar ausgedrückt 
Du hast nur geschrieben, daß es nichts gebracht hat und gefragt, ob man mit einem anderen Trecker ziehen sollte. Bei solchen Fragen ist bei mir die Vermutung nahe, daß Du der Trecker mit einfacher Kraft nicht bewegen konntest.
und danke für die Rückmeldung.