Hallo, auf Gutbrodschraubers Homepage sind Abbildungen von Günther Melzers Umbau seines Atika-Holzspalters zum Betrieb über die Zapfwelle seines 2500. Ich möchte das auch haben, besitze aber einen 2600DS und ansonsten wenig bis keine Ahnung, wie so ein Umbau umzusetzen ist. Kann mir jemand dabei helfen? Beim Spalter handelt es sich um einen Lumag 10to-Spalter, der mit einem 400Volt-Motor angetrieben wird. Ich würde auch gerne weiterhin die Möglichkeit haben, ihn mit Strom betreiben zu können. Zusätzlich erforderliche Infos gebe ich gerne -sofern ich das kann- weiter. Vielen Dank vorab.

Moin Streuobstwiese,

hätte, hätte, Fahrradkette.

Hättest Du diesen Wunsch schon vor sechs Jahren gehabt, hättest Du meinen Spalter in Brakel ansehen, probieren und das Schema nachbauen können.

Bohren, sägen schweißen, Rohre mit Schneidringen verschrauben das solltest Du schon können.
Wenn Du willst, kann ich Photos von meinem Spalter machen und die Änderungen an der Hydraulik angeben.

Guten Morgen Günther (jetzt lichtet sich das Dunkel in meinem Kopf :-) ), immer dieser Konjunktiv... Damals hat sich mir der Wunsch noch nicht aufgedrängt. Aber mit dem Alter kommen so manche Problemchen zu Tage. Sehr gerne nehme ich Dein Angebot an, mir Bilder und weitere Angaben zu Deinem Umbau zu schicken!
Was mich besonders interessiert ist
- die Auslegung der Hydraulikpumpe. Damit der Spaltzylinder nicht zu langsam läuft.
- ob ich das Hydrauliksystem (außer Pumpe und deren Antrieb) incl. Ölvolumen des Spalters nutzen kann oder
- die Hydraulik des Gutbrod für den Umbau verwenden und
- inwiefern erweitern muss.
Was meine handwerklichen Fähigkeiten angeht: ich habe keine 2 linken Hände, und wenn ich weiß, was zu tun ist, bekomme ich das meistens auch hin. Vielleicht auf Umwegen. Und ich maße mir nicht an, den Umbau in dieser Perfektion, wie Du es vorgemacht hast, zu erreichen. Wichtig wäre mir, dass es funktioniert...

Vielen Dank für Deine Hilfe vorab!

Lassen sich an der elektrischen Pumpe noch technische Daten ablesen?
Also hauptsächlich Volumenstrom und Druck?

Drehzahl und Drehrichtung deiner Zapfwelle weißt du ja schon.
Mit den Daten kannst du dann mal nach geeigneten Pumpen suchen und dann den Leistungsbedarf ermitteln.
Wenn der zu deinem Gutbrod passt ist ja alles gut, wenn nicht wirst du Abstriche machen müssen.

Die neue Pumpe braucht dann auch einen Anschluss vom Tank und einen zum Steuergerät.
An der Stelle an der beide Pumpen zusammen geführt werden um auf das Steuergerät zu fahren, würde ich noch ein Wechselventil verbauen damit der Druck nicht von der einen Pumpe auf die andere geht.

Hallo Tom,

mit Wechselventil meinst Du sicher ein einfaches 3-Wegeventil zum Auswählen zwischen Elektromotorpumpe und Zapfwellenpumpe, richtig? Die Technischen Daten der E-Motorpumpe sind nicht lesbar bzw. nicht auf der Pumpe angebracht. Die Elektromotordrehzahl beträgt 1600U/min, die Zapfwellendrehzahl max. 1000U/min bei Motornenndrehzahl. So hoch wollte ich den Motor aber nicht dauerhaft drehen lassen. Ich werde ein Zwischengetriebe wie Günter verwenden müssen, was aber wohl kein Hindernis darstellen wird- hoffe ich...

Danke für Deinen Beitrag.

Ja genau, das du eben von zwei Seiten Druck drauf geben kannst und der immer in eine bestimmte Richtung geleitet wird.

Jetzt muss ich aber nachfragen.

Möchtest du eine Zusätzliche Pumpe verwenden oder möchtest du den E Motor abziehen und dann die Zapfwelle anbringen können?

Beides ist möglich, erfordert aber unterschiedliche Arbeitsschritte

Moin Streuobstwiese,

zur Lösung Deines Problems möchte ich Dir nichts vorschreiben, nur aufzeigen, wie ich es gemacht habe und wie ich es mit Deinem Spalter machen würde.

Dazu habe ich versucht Deinen Spalter im Netz zu finden. Habe nur einen 9t Spalter gefunden und dessen Betriebanleitung aufgerufen. Leider haben die schlauen Östereicher nicht angegeben, welche Förderrate die Ölpumpe hat. Aber es wurde der Hydraulikplan veröffentlicht, der aber kein Geheimnis ist.

Für den Hydraulikantrieb habe ich mir folgende Gedanken gemacht:
1. Direkt an das Hydrauliksystem des Treckers anschließen
Das halte ich nicht für gut weil die Gutbrodhydraulik nicht für Dauerbetrieb ausgelegt ist. Sie soll Geräte anheben oder senken. Das dauert i.d.R nur Sekunden. Das Ölvolumen ist sehr gering und es gibt keinen Ölkühler oder große Flächen am Tank, an denen sich das Öl abkühlen könnte. Auch ist der dünne 10er Keilriemen nicht dafür geeignet lange größere Kräfte zu übertragen. Ich schätze, daß der Spalter so 5 bis 6 PS aufnimmt. Du hast dann auch keine Möglichkeit die Pumpe entsprechend den Anforderungen anzupassen. Außerdem hat der Gutbrod keinen effektiven Ölfilter. Auch müßtest Du zwei Umschaltventile in die Spalterhydraulik einbauen und für den jeweiligen Betrieb auch richtig schalten. Ansonsten würgst Du den Motor ab, haust die Sicherung der Stromversorgung durch und als Tüpfelchen oben drauf ist mit einer Ölpest mit Sicherheit zu rechnen.
2. Die bessere Lösung scheint mir eine von der Heckzapfwelle angetriebene "Spalterpumpe" zu sein. Die habe ich installiert. Die gibt es mit unterschiedlichen Leistungen, Drehrichtungen, Anschlüssen und................alle für eine Drehzahl von 550 1/min. Die Drehzahl kannst Du daduch kompensieren, daß Du den Motor mit etwas über halbe Drehzahl laufen läßt. Der Motor hat dann immer noch genügend Leistung, macht weniger Lärm und braucht weniger Diesel.
Als Anschluß bietet sich für Dich die 1 3/8 6er Hülse in der Pumpe. Auf die Zapfwelle des Treckers einen Adapter von innen 1 1/8" auf außen 1 3/8". Die Pumpe wird angeboten mit einem Anschraubblech mit Ausleger. An diesen Ausleger kommt eine kleine Kette, die am Trecker so angebracht wird, daß sich die Pumpe nicht mitdrehen kann.
Das liest sich alles sehr abenteuerlich, klärt sich aber auf, wenn Du mal nach den "Holzspalterpumpen" google st.

Bevor es weiter gehen kann, mußt Du etwas tun.
Lege das Innere Deines Spalters frei und mache ein paar Bilder. Messe die Durchmesser der Anschlußrohre vor und hinter der Ölpumpe. Wichtig sind Bilder im Bereich der Pumpe mit ihren Abständen zur Umgebung und Seiten- und Heckansicht des Spalters. Versuche die Leistungsdaten, Fördermenge / Min oder Fördermenge pro Umdrehung heraus zu bekommen.

Willst Du den Spalter hinter dem Trecker herziehen oder an die 3-Punkthydraulik anhängen? Hebt Dein Trecker das Gewicht und bleibt das Gewicht auch oben oder senkt sich alles langsam ab?

Moin Streuobstwiese,

wenn Du Dir die Getriebe für die Hydraulikpumpe angesehen hast, hast Du bemerkt, daß es verschiedene Größen gibt. Die kleinste und billigste Ausführung reicht aus.
Dazu benötigst Du noch die Pumpe, die von der Baugröße an das Getriebe passt. Die Pumpe benötigt ein Adapterzahrad zur Verbindung mit dem Getriebe und zwei Pumpenflansche für den hydr. Anschluß. Dazu zwei Hydraulikschläuche mit Kupplungen. Die männlich Kupplungen an die Schläuche, die weiblichen an den Spalter.

Die Hydraulik am Spalter habe ich folgend verändert und dabei die vorhandenen Rohrdurchmesser auch für die neu einzubauenden Rohre und Schläuche eingehalten:

Umbauten an der Spaltrpumpe beschränken sich auf die Bereiche vor und hinter der Pumpe.
1. die Saugeleitung der Spalterpumpe kappen und hier ein T-Stück einbauen (Bauform metrisch leicht) Den zusätzlichen Abgang verrohren an den neuen Hilfsrahmen für die Dreipunktaunahme. Am Ende die weibliche Kupplung montieren. Halterungen nicht vergessen.
2. die Druckleitung der Spalterpumpe ausbauen. Direkt an die Pumpe ein Rückschlagventil (Durchgang in Förderrichtung der Pumpe) anbauen. Dann ein T-Stück und die Leitung wieder an das System des Spalters anschließen. An das T-Stück Leitung verlegen bis zur weibliche Kupplung für die Verbindung zur Treckerpumpe.

Funktion:
Bei E-Betrieb dürfen die Schläuche der Treckerkupplung nicht angeschlossen sein. Die Spalterpumpe drückt das Rückschlagventil auf und der Durchfluß wird nicht behindert. Der Spalter funktioniert wie vorher.
Bei Treckerbetrieb müssen die Schläuche komplett angekuppelt sein. Das Pumpengetriebe muß mit Schmieröl gefüllt sein und gegen Mitdrehen sichern (Kette einhaken), auskuppeln und Heckzapfwelle einschalten. Handgas auf halbe Drehzahl einstellen.
Die Treckerpumpe drückt nun gegen das Rückschlagventil und verhindert das Rückwärtsdrehen der Spalterpumpe. Der Spalter wird betrieben wie sonst auch. Bei stundenlangem Spalterbetrieb schon mal mit der Hand die Öltemperatur im Öltank kontrollieren und nicht vergessen auf die Dieseltankfüllung achten. Wenn der Motor ausgeht, mit Diesel Tank auffüllen und entlüften.
Übrigens, schon vorher beim Montieren der Schläuche an die Pumpe ist es von Vorteil die Pumpe soweit wie möglich mit Öl auffüllen, dann wird das erste Ansaugen aus dem Spaltertank einfacher.

Guten Morgen Tom,

ich möchte den Spalter sowohl mit dem Elektromotor als auch wahlweise mit der Traktorpumpe betreiben.
Viele Grüße
Rolf

Guten Morgen,

Also bei einer zusätzlichen Pumpe musst du dich nicht an der Drehzahl von der E Pumpe orientieren.

Wenn du die Zapfwelle mit 600 bis 800 1/min laufen lassen willst, suchst du dir eine Pumpe die bei der Drehzahl diesen Druck und Fördervolumen bringt.
Dann sparst du dir das Übersetzungsgetriebe.

Wenn du von deinem Holzspalter die erzeugte Kraft und die benötigte Ausfahrzeit weißt, musst du nur noch den Kolbendurchmesser und den Kolbenhub von deinem Hydraulikzylinder am Spalter messen.

Dann kannst du dir den Druck und das Fördervolumen ausrechnen.

Guten Morgen Günther,
vielen Dank für die umfassende Ausführung. Deine Überlegungen sind mir sehr willkommen. Genau das habe ich gebraucht! Ich habe die Bilder ja schon vor Jahren auf Gutbrodsschraubers Seite mit den Umbaubildern entdeckt und mir gleich gedacht: so muss es gehen.
Technische Daten über den Spalter findet man keine im Netz. Ich werde versuchen, die erforderlichen Technischen Daten beim Kundensupport zu erfragen. Ich habe den etwa 10-12 Jahre alten Spalter gebraucht gekauft und den undichten Zylinder abgedichtet, so dass man ohne "Ölpest" elektrisch spalten kann. Ich beabsichtige, den Spalter an den Dreipunkt des Gutbrod zu hängen und so wie von Dir im Teil 2 erläutert mittels einer per Zapfwelle angetriebenen Pumpe zu betreiben. Der Transport soll durch anhängen an den Dreipunkt geschehen. Ich habe mir eine eigene starke und stabile Heckaushebung gebaut, die unter der Last nicht nachgibt. Für den Spalter sollte es reichen. Wie die Transportaufnahme für den Spalter aussehen soll weiß ich noch nicht. Ich kann mir verschiedene Varianten vorstellen: direkt am Spalter angeschweißt oder eine separate Transporthalterung.
Das Thema "Bilder der Innereien des Spalters" machen und ausmessen der Anschlussdurchmesser bezieht sich auf die Dimensionierung der Anschlüsse an die Traktorpumpe, richtig? Entsprechende Bilder dieser Pumpen habe ich gefunden, ich muss mir jetzt eine passende raussuchen.

Hallo Günther, ich nochmal....
Der Umbau ist sehr gut beschrieben und beantwortet meine eben gestellte Frage nach der Dimensionierung der neuen Leitungen. Jetzt muss ich mir die vorhandenen räumlichen Verhältnisse genau ansehen und schauen, wie ich damit klar komme bzw ob ich genügend Platz für T-Stück und Rückschlagventil habe. Auch versuche ich, die erforderlichen Technischen Daten der spaltereigenen Hydraulikpumpe in Erfahrung zu bringen, um eine vergleichbare Pumpe zu finden.

Da der Umbau sehr wahrscheinlich einiges an Zeit in Anspruch nehmen wird, bedanke ich mich jetzt schon herzlich für die tolle Unterstützung. Und wenn das Projekt fertig ist, stelle ich ein-zwei Bilder ein.

Rolf Massier (Streuobstwiese)
PS: gerade hebe ich gesehen, dass ich einen Gutbrod 2699DS fahre. Bislang dachte ich immer , es wäre ein 2600DS. Da hab ich mich wohl getäuscht...

Hallo Tom,
die Abmessungen des Spaltzylinders kenne ich. Spaltkraft, Hub- und Druckzeiten sind bei diesem Projekt ja schon fast frei wählbar... Da gilt es bei aller Rechnerei nur noch die passende Pumpe zu finden. Irgendwo hab ich auch eine Internetseite gefunden, die diese Rechenspielchen sehr einfach macht. Mal sehen, zu welcher Lösung ich komme.

Hallo Tom,
zu Deinem Lösungsvorschlag zur Verwendung einer passenden Pumpe ohne Zwischengetriebe habe ich eine Frage zur Kraftübertragung Zapfwelle-Pumpenwelle (=Keilwellenkonus): gibt es da irgendeine Verbindungsmuffe? Im anderen Fall würde das Zwischengetriebe den Adapter ersetzen.

Moin Rolf (Streuobstwiese),

der Wege zum Ziel gibt es viele. Bekanntlich führen alle wege nach Rom. Leider sind auch einige dabei, die man besser nicht genommen hätte.

Zum Thema Adapter auf die Heckzapfwelle und externe Pumpe:
Es gibt da bei Gorilla Zapfwellen eine Adapterhülse von 1 1/8" auf 1 3/8", die beinahe keine Verlängerung bedeutet und die ist auch noch preisgünstig, so etwas über 11 €.
Eine Pumpe ohne Übersetzungsgetriebe ist möglich aber:
Dann muß man etwas Stabiles bauen, was die Kupplung zwischen Pumpe und Zapfwelle beinhaltet und was das Mitdrehen der Pumpe sicher verhindert.
Die Auslegungsdaten der Pumpe sind noch zu ermitteln. Insbesonders ist die Drehrichtung zu beachten. Bei falscher Drehrichtung würgt der Trecker ab. Die Zahnradpumpen sind aber auf eine andere Drehrichtung umbaubar. Ist etwas Arbeit. Darum gleich bei der Bestellung der Pumpe alles richtig machen.

Ja, Du solltest Dich an dem Rohrdurchmessern im Spalter orientieren.
Mache nicht den Fehler, den ich damals gemacht habe und verwende VA-Leitungen.
Bei Durchmessern über 10 mm wird es problematisch die richtig dicht zu bekommen, wenn man kein Montagewerkzeug für Schneidringverschraubungen hat und einfach die Teile zusammenschraubt. Ich mußte alles mit schwarzem Rohr wiederholen.

Das Rückschlagventil sollte so dicht wie möglich, besser direkt an die Spalterpumpe geschraubt werden. Habe eins bei FKSöhnchen gefunden mit 1/2" Gewinde für 14€ und gut für 55 liter. Das sollte ausreichen. Ist das Einschraubgewinde an der Pumpe größer, dann auch ein größeres Rückschlagventil nehmen. Aber die Druckstufe muß stimmen.

In Deinem Fließschema für die Hydraulik kommt nun das Überströmventil, das bei Überlast den Druck in den Tank leitet.
Das T-Stück für den Anschluß der Leitung vom Trecker sollte zwischen Rückschlagventil und Überströmer eingebaut werden. Es geht aber auch hinter dem Überströmer. Da mußt Du nach den räumlichen Verhältnissen arbeiten.

Den zusätzichen Tragrahmen habe ich unten rechts und links mit der Achse der Räder befestigt. Dadurch ist die Spurbreite jetzt etwas breiter.
Oben habe ich ihn mit zweit Schauben am Spalter befestigt.
Bilder kommen noch. Das nur zur Erklärung der Bilder.

Du solltest mal ein paar Bilder von Deinem Spalter und auch von Deiner stabilen Heckaushebung des 2699007DS.