Moin, ich wollte vorhin mal bei meinem Gutbrod die Hydraulikpumpe probieren. Als ich den Knopf der zum Ventil geht zu mir gezogen habe fing die Pumpe (trotz genug Öl und offenem Auslass) laut an zu kreischen. Daraufhin habe ich mir dann die Hydraulikeinheit abgebaut und auf der Werkbank zerlegt. Das innenleben der Pumpe scheint bis auf minimale abnutzung i.O. zu sein. Die Antriebswelle ist nur 1/100mm eingelaufen was ich für vertretbar halte. Leider ist nach genauerer Betrachtung das "Lager" im Antriebsseitigen Deckel Oval ausgeschlagen (0,6mm im Durchmesser). Nun habe ich zwei verschieden Ideen da recht günstig zu reparieren: Idee 1: Das alte Gleitlager ausspindeln auf 12mm und eine Passende Buchse aus Permaglide einsetzten - Kostenpunkt für eine vorgefertigte Buchse 92 cent Idee 2: Den Wedi durch ein Kugellager ersetzen (gibt passende Lager um ihn 1:1 zu ersetzen) und die Abdichtung nur noch mit einem O-ring im hinteren Teil wo vorher das Gleitlager war zu realisieren.
Nun zu meinen Fragen: Welche Methode würdet ihr verwenden, gibt es evtl. noch andere Stellen in der Pumpe die ich direkt mit verstärken sollte? Kann mir jemand sagen wie die originalen Zusatztanks an die Pumpe angeschlossen wurden? Wo bekomme ich den Saugfilter heute noch zu kaufen?
es scheint so, als ob Du die ganz alte Ausführung mit nur einem einfachwirkenden Kreis hast. Betätigung durch Herausziehen der Stange.
Das Problem war und ist auch heute noch, daß für nur wenige Pumpen ein Vorsatzlager beim Neukauf mitgeordert wurden. Die Antriebsriemenscheibe zieht sehr an der Welle, die sich dann in das Aluminiumgegäuse einarbeitet. Ein Gleitlager habe ich da nicht gesehen. Eine Methode ist das ovale Loch "aufzubohren" oder wie Du sagst "auszuspindeln" (habe ich noch nie gehört). Dabei muß aber die genaue Position der alten Bohrung gefunden werden. Ansonsten klemmt das Antriebszahnrad am anderen Zahnrad oder am Gehäuse, was automatisch zu einem Leistungsverlust durch innere Leckage führt. Die "Bohrung" mit kurzem Fingerfräser und anschließend mit einer Maschinenreibahle auf genaues Maß gebracht, mit einer Buchse (leichter Preßsitz) ausgekleidet, sollte wieder zu einer ordentlichen Funktion der Pumpe führen, wenn das Antriebszahnrad nicht schon das Gehäuse "angeknabbert" hat und dadurch die Pumpenleistung erheblich leidet. Nicht vergessen, der Simmering muß noch auf das Ende der Welle, sonst wird da Luft angesaugt. An dieser Stelle ein Kugellager einzusetzen halte ich nicht für sinnvoll. Es müßte schon ein sehr kleines Lager sein und die halten bekanntlich nicht viel aus. Auf jeden Fall nicht den Druck, der durch das Spannen des Keilriemens ausgelöst wird. Wie Du die Abdichtung mit einem O-Ring bewerkstelligen willst, kann ich mir nicht vorstellen. Bedenke, die Abdichtung liegt hier auf der Saugeseite der Pumpe. Bei Undichtigkeit fließt hier im Betrieb kein Öl aus aber es wird Luft angesaugt. Das kann zu erheblichem Luftanteil im Hydraulikzylinder führen, was bald zu Fehlfunktionen führen wird. Ach ja, weil ich zu den Dinos gehöre, sag doch mal was ein Wedi ist, der durch ein Kugellager ersetzt werden soll und wie das geht.
Wer es richtig machen will, der ergattert oder baut sich noch ein ordentliches Vorsatzlager. Dann ist er für sein Leben von einer ausfallenden Hydraulikpumpe gefeit.
Giutbrod hatte einen Zusatztank für das Hydrauliköl bei den späteren Ausführungen mit zwei Steuerventilen vorgesehen. Der wird ganz unten vor dem Kühler eingebaut. Die Tanks hatten einen Schlauchanschluß entweder unten am Tank oder duch einen Deckel bis auf den Grund das Tanks gesteckt. Dieser Schlauch wird oben in den kleinen runden Tank beim Steuergerät eingeleitet. Da bei Dir der Anschluß für den Rücklauf schon besetzt ist, mußt Du hier einen Doppelanschluß schaffen. Wichtig ist, daß der originale Tank ganz voll ist und keine Luft darin vorhanden ist. D.h. also auch, daß das alte Be- und Entlüftungsventil auf dem Tank wegfällt. diese Funktion übernimmt nun der "neue" Tankdeckel am Zusatztank, der eine kleine Bohrung dafür hat. Also beim finalen Auffüllen den Trecker eben, also genau horizontal abstellen, vorher alle Hydraulikzylinder ausfahren, dann Tank ganz auffüllen, Rücklaufleitung mit Zusatztankleitung mit neuer Dichtung einschrauben. Hydraulikzylinder einfahren, dabei kommt zusätzlich Öl in den Tank, das in den Zusatztank abgeführt wird, damit ist die Leitung zum Zusatztank "entlüftet" un kann nun als kommunizierende Leitung fungieren.
Über Saugfilter mal beim Gutbrod-Schrauber.de unter Wissenswertes nachschauen.
Moin Blaubär, erstmal vielen Dank für deine schnelle Antwort. Ich würde den Lagersitz auf einer Drehmaschine ausspindeln/ausdrehen und dabei in der Bohrung für den Wedi (Wellendichtring) spannen. So sollte es konzentrisch werden. Die Bohrung bekommt von mir 2/100mm Untermaß der Deckel wird erhitzt und dann sollte das für die nächsten Jahre halten. Mit Gleitlager meinte ich das Aluminium, welches bei meiner Pumpe ja weggefressen ist . Das mit den Lagern vorne sehe ich etwas anders, die Anwendung hat ja ca 1500min-1 und die Riemenspannung sollte ja max. 20-40kg sein. Die Passenden Kugellager sind ähnlich denen aus dem Skateboardbereich, die sollten einiges aushalten. Das mit der Saugseite hatte ich bei der O-ring Idee nicht bedacht, hört sich plausibel an.
Ein Vorsatzlager würde ich mir ja gerne Bauen, habe aber leider noch keine Verlängerung für die Ausgangswelle der Pumpe gefunden. Wenn du da eine Bezugsquelle zu hast wäre ich dir sehr dankbar.
Nun zum Zusatztank: Geplant hatte ich, mir einen anzufertigen der dort sitzt wo vorher der Ausgleichsbehälter für das Kühlmittel saß(welcher bei meinem Gutbrod vom Vorbesitzer auf den eigentlichen Platz für die Batterie verlegt wurde). Von dem tiefsten Punkt des Zusatztanks würde ich dann per Stahlleitung (damit sich keine Luftblasen bilden können immer mit Steigung nach oben) auf den Punkt gehen, an dem jetzt die Einfüllschraube inkl. Entlüftung sitzt. Was hältst du von diesem Plan? In meinen Gedanken würde eine Wartung dann ca. so aussehen: Öl am Originalbehälter ablassen, schraube schließen, oben neues Öl einfüllen und glücklich sein. MfG
wie die Bohrungen gemacht werden ist gleich. Ich hatte nur an eine Reibahle gedacht, weil damit ein Loch hergestellt werden kann, daß einen genauen Durchmesser hat. Nicht jeder hat eine Innenmikrometerschraube, die diese kleinen Durchmesser abmessen kann. Die habe ich auch nicht. Bevor man diese aufwändige Arbeit macht, sollte man sich den Pumpenkörper innen genau ansehen. Nicht nur das Material im Bereich der Pumpenzähne kann abgetragen sein, nein auch die Stirnseiten der Zahnräder werden wohl wegen Verkantung etwas vom Aluminium "gefressen" haben. Dichten die Stirnseiten nicht genügend, findet hier ein Übertritt von der Druck- zur Saugseite statt, was die Pumpenleistung und den Druck erheblich mindern kann. Eventuell wird man die beiden Deckel noch planfräsen müssen. dann auf die Länge der Achsen an den Zahnrädern achten. Übrigens beträgt die maximale Pumpendrehzahl mehr als 1.500 1/min. Viel mehr! Die Frontzapfwelle darfst Du nicht als Maßstab nehmen. Ausschlaggebend ist die Motordrehzahl und das Übersetzungsverhältnis zwischen den Riemenscheiben auf der Kurbelwelle und der Hydraulikpumpe. Ausrechnen kannst Du das Verhältnis einfach mit den äußeren Durchmessern der Riemenscheiben. Soweit ich das abschätze, sind die Riemenscheiben annähernd gleich groß. Du wirst wohl die Motordrehzahl mit der Pumpendrehzahl gleichsetzen können.
Der Platz für den Zusatzttank wurde von Gutbrod nicht nur aus Platzmangel vor dem Kühler gewählt. Dort erhält er vom aufgeheizten Kühlerluftstrom keine weitere Temperatur. Anderseits hat Harald bei seinen umfangreichen Umbauten den Hydrauliktank zwischen Motor und Armaturenbrett eingebaut. Aber wohlweislich mit Füllstandsanzeige und Thermometer versehen. Allzu große Sorgen muß man sich wohl um die Temperatur nicht machen. Die meiste Zeit wird das Öl nahezu drucklos im Anbautank um und dumm gepumpt. Beim Betätigen der oder des Steuerventils geht die beschränkte Menge in den Hydraulikzylinder und kommt irgendwann zurück. Wenn Du also nur ein einfachwirkendes Steuerventil hast, dann stellt sich die Frage: "was willst Du mit einem Zusatztank?" Für den einzigen Zylinder der Zwischenachs- und Heckaushebung langt der originale Tank allemal und mach weite keine Probleme. Aber für einen Hydraulikmotor ist die Anlage viel zu klein und benötigt dann auf jeden Fall einen guten Ölkühler und einen großen, wechselbaren Ölfilter mit Überwachung. Also für einen Hydrauliklmotor mußt Du eine ganz neue Anlage konstruieren.
Wenn doch ein Zusatztank installiert werden soll, dann möglichst hoch installieren. Unten, an tiefster Stelle eine Schlauchverbindung stetig steigend, ohne Sack, zum oberen Anschluß des Originaltanks anschließen. Den Schlauch benötigst Du, weil der Tank am Chassis fest verbaut ist und der Originaltank mit dem Motor elastisch gelagert ist. Es kann sich hier um einen durchsichtigen Gewebeschlauch mit 10 oder 12 mm Innendurchmesser handeln, weil das Öl hier drucklos ist.
Der Ölwechsel ist leider nicht so einfach, wie Du es beschreibst. Ganz wichtig ist, daß der Originaltank abgebaut und ausgewischt wird. Unten lagern sich jede Menge Verschmutzungen ab. Die Pumpe saugt über das Sieb nicht vom Boden des Tanks. Das Sieb muß gereinigt werden oder ein besserer nachgerüstetes Filter erneuert werden. Auch ist am Originaltank keine Ablasschraube (oder bei Dir nachgerüstet?). Ohne Ablasschraube ist das jedes Mal eine Sauerei. Es gibt natürlich noch andere, vielleicht bessere Istallationsmöglichkeiten.
Moin Blaubär, Die Planflächen hatte ich im ersten Durchgang schon mit geprüft, man sieht zwar minimale Abnutzungserscheinungen in Form von einem Halbmond der etwas doller Glänzt als die weissliche Oberfläche (Teflonbeschichtung?) der Originalteile. Dieser Ring ist jedoch nur ca. 0,5mm breit und mit einem Pupitast auf der Messplatte nicht nachmessbar. Das mit der Pumpendrehzahl war von mir nur so grob geschätzt, ich hatte mir die Riemenscheibe auf der Kurbelwelle noch nicht ausgemessen. Die Temperatur des Öls macht mir, wie du schon sagtest weniger sorgen, da ich in den meisten fällen nur Zylinder mit meinem Öl befüllen will. Das zusätzliche Volumen möchte ich gerne haben, da der Gutbrod eine Heckaushebung mit 2 Zylindern bekommen soll und ich vorne auch häufiger mal eine Kehrmaschine mit Hydraulikzylinder zum anheben drin habe. Nach meinen Berechnungen brauchen alle Zylinder voll ausgefahren schon einen grösseren Teil des Originalvolumens auf. Nun möchte ich aber auch hin und wieder mal die Werkstattpresse vom Nachbarn nutzen, oder einen Kipper ansteuern oder einen kleinen Kran für die Heckaushebung bauen. Dafür möchte ich gerne Reserven haben. Ausserdem sieht der Motorraum ohne Batterie so traurig aus . Füllstandanzeige ist für mich ein muss, ob ich eine mit eingebautem Thermometer nehme weiss ich noch nicht. Denn zum Ablesen dieser Instrumente muss ich ja ehe vom Trecker absteigen, ob ich dann die Hand auflege oder mir ein Thermometer anschaue ist da kaum Unterschied. Bei der Sache mit dem Schlauch hast du recht, so weit habe ich nicht gedacht. In meinen Tank würde ich wahrscheinlich so einen Standard Rücklauf aus China einbauen, der einen Filter eingebaut hat. Die Ablasschraube möchte ich an die Stelle montieren, an der momentan der "schauschlauch" befestigt ist, da der dann ja quasi über wäre. MfG
ich glaube nicht, daß es dort eine Teflonbeschichtung gab oder noch gibt. Mit einem PUPITAST kann ich nichts anfangen. Ein guter Sensor für Riefen und Kratzer ist der menschliche Fingernagel. ist da was zu fühlen, sollte man sich Gedanken über das Planen der Fläche machen.
Ja, wenn Du viele und lange Zylinder auffüllen willst brauchst Du mehr Volumen im Tank. Bei der Nutzung fremder Zylinder über eine Kupplung muß man aufpassen, daß man sein Öl auch wieder mit nimmt, wenn nicht, man nach dem Auffüllen und einer späteren Wiedernutzung beim Einfahren keinen Tanküberlauf mit Ölpest produziert.
Ein Tipp: Wie das originale Vorsatzlager aussieht und aufgebaut ist findest Du in den Unterlagen beim Gutbrod-Schrauber.de: Ich weiß jetzt nicht genau wo aber danach kann man es gut nachbauen. Eine Drehbank hast Du ja, vielleicht auch eine Fräse für die äußeren viereckigen Konturen. Das kann aber auch mit Säge und Feile ordenlich gefertigt werden.
Und ein Rat: Bevor Du mit Tanks u.s.w. anfängst, mache zuert die Pumpe fertig und teste diese, ob sie Deinen Anspüchen in Druck und Fördermenge genügt. Anschließend kommt automatisch das Problem mit dem Steuerventil. Hält es den Druck bei angehobener Last? Wie schnell sinkt die Last ab? Reicht ein einfachwirkendes Steuerventil oder wird noch ein doppelwirkendes benötigt, z.B. zum Rechts- Linksschwenken von Räumschild und Besen oder für einen hydr. Oberlenker oder für das Heben und Senken des gewünschten Kranarms.
Wenn die Pumpe nach der Überholung funktioniert und einen Druck aufbaut, der das Überströmventil ansprechen läßt, dann kann man das nächste Problem angehen. Dann kann ich vielleicht noch ein paar Ratschläge geben, wenn die denn gewünscht werden.
Hallo, ich bin gerade an der Umsetzung eines Vorsatzlagers für die Hydraulikpumpe. Muss vielleicht dazusagen, dass meine Riemenscheibe aus Aluminium ist. Weiß nicht ob bei allen. Meine Idee habe ich unter "Lager zur Entlastung der Hydraulikpumpe" gepostet. Geht in den nächsten Tagen in die Umsetzung. Wenn's wie gewünscht funktioniert, werde ich Bilder einsetzen. Gruß Johannes
Moin, habe mir gerade mal deinen Beitrag durchgelesen. Die Idee klingt interessant, da du aber nur ein einreihiges Kugellager verwenden willst und das auf einer recht kleinen Fläche aufliegen wird, würde ich vorschlagen auf der anderen Seite der Riemenscheibe auch noch ein Kugellager einzusetzten. Bei mir ist da eine Vertiefung eingearbeitet mit recht großem Durchmesser, hie könnte man einen Adapter fertigen, welcher auch nochmal das gleiche Lager aufnimmt wie auf der Innenseite. MfG
wie solch ein Vorsatzlager aussehen soll hat Gutbrod in einer Kundendienstinformation beschrieben. Das hat der Gutbrod-Schrauber auch auf seiner Seite veröffentlicht. Ich kann nur dazu raten, diese Informationen zu lesen. Anschließend, wenn einem das nicht gut genug ist, kann man immer noch das Rad (mit vielen Kugellagern) neu erfinden.
Ich habe das Vorsatzlager (mit einem Kugellager) nach dieser Info vor Jaren aus Aluminium selber gebaut. Die endgültigen Maße müßt Ihr aus den Gegebenheiten vor Ort ermitteln.
gutbrod-schrauber.de PDF zum Download Hydraulikpumpe
Gutbrodhilfe
Thema drucken
07.05.2021 10:28
Antworten
.
.
