Moin Thomas Biedermann aus Kärnten,

ich habe mir die interessanten Bilder vom Umbau eines 2400D auf 2400 e in der Bildergalerie 4 beim Gutbrod-Schrauber angesehen.

Toll, so etwas geht auch bei einem Oldie. Einige PKW-Oldtimerumbauten sind schon auf der Straße und warum nicht auch ein Kleintraktor.
Für die Auslegung der elektrischen Schaltung und Steuerung braucht es bestimmt ein E-Ing.-Studium.

Was mir aber besonders aufgefallen ist, ist die Auslegung der vorderen und hinteren hydraulischen Aushebung.
Leider ist für mich auf den Bildern nichts Genaues zu erkennen. Darum bitte ich Dich doch ein paar aussagefähige Bilder der Mechanik und Hydraulik zu machen und hier zu veröffentlichen. Auch würde ich mich über ein paar klärende Worte zur Hydraulik freuen.
Solltest Du Deine Anlage als geschützt betrachten und möchtest nicht, daß davon Nachbauten gemacht werden, verbietet sich das natürlich.
Trotzdem hat mich das neugierig gemacht.

Guten Morgen Blaubär,
Es freut mich das dir das Projekt gefällt und ich teile gerne meine Erfahrungen mit euch.
Leider habe ich während dem Bau viel zu wenig Bilder gemacht um dir hier gleich was bereit stellen zu können. Da ich aber sowieso in kürze wieder einiges umbauen werde, werde ich das gerne nachholen.
Die Frontaushebung ist derzeit nur für den Schneepflug und noch nicht optimal gelöst. Aber Grundsätzlich ist hier die derzeitige Lösung das der obere Hubarm den Pflug mit einer flexiblen Verbindung anhebt wodurch ich eine mechanische Schwimmstellung habe. Der Hubzylinder ist aus Platzgründen hier seitlich angebracht. Bei der Heckaushebung habe ich im Rahmen links und rechts einen Zylinder untergebracht die über die Umlenkung beim ausfahren das Hubwerk anheben. Da ich also hier die Kolbenbodenseite zum heben nutze, konnte ich die Zylinder recht klein halten(35mm Kolben) und hab trotzdem eine Hubkraft von errechnet 870kg bei nur 150bar. Die Hydraulik selbst besteht aus einem Mini-Aggregat mit 3kW und einem on/off Block mit vier 4/3-Wege-Ventile. Da ich hier die Geschwindigkeit über die Pumpen-Drehzahl regle, musste ich noch ein paar Drosseln einbauen um das Senken von den Hubwerken etwas angenehmer zu machen.

Ich hab hier mal etwas angehängt was ich auf die Schnelle habe um ungefähr zu erahnen wie das in etwa gebaut ist.

Wie gesagt, ich mache gerne noch ein paar Bilder und reiche die dann nach.

LG aus Kärnten

Guten Morgen Gutbrod-Schrauber,
erstmal Danke für das veröffentlichen meines Projektes und ein großes Lob für deine Seite. Die ist wirklich sehr interessant und hilfreich.

Kurz zur Reichweite: du hast natürlich recht das die absolut sekundär ist da das eigentliche Ziel der Nutzbarkeit für mich einerseits bei der Lautstärke( wohne im Stadtgebiet) und andererseits bei der Kraft zum Schneeräumen gelegen ist. Trotzdem hab ich jetzt mal eine Testausfahrt gemacht und bin nach ca. 2,5 Stunden und 29km mit 32% Rest-Kapazität wieder gut zu Hause angekommen.
Ich finde das dies schon ordentlich ist und somit einer Besorgungsfahrt mit Anhänger nichts entgegen spricht. Das einzige Problem was ich hier habe ist die Temperatur der Motore, die ist permanent im oberen Grenzbereich. Da muss ich mir noch was einfallen lassen.
LG aus Kärnten

Moin Thomas,

ja, nun habe ich verstanden wie Deine Anlage funktioniert.

Gut, daß Du Sperrblöcke eingebaut hast. Das stellt sicher, daß die Position der Zylinder so bleibt, wenn die Hydraulik nicht betätigt wird.
Waren zwei Zylinder für das vordere Schwenken notwendig?
Die "mechanische Schwimmerstellung" scheint mir nur einen sehr kleinen Bereich zu haben.

Gute Lösung mit dem Kommunaldreieck hinten und dem hydr. Oberlenker.

Klar ist mir aber nicht, wie die Anlage bedient wird. Fotos würden wohl helfen.
Ventile ansteuern, mechanisch oder elektrisch, Pumpe einschalten und Drehzahl regulieren, alles mit einer Hand. Wie machst Du das??

Servus Blaubär,

Ich hab mich vorne für zwei Schwenkzylinder entschieden weil ich hier relativ weit innen den Anschlag hab und vermeiden wollte dass der Zylinder abreisst wenn ich mal hängen bleibe. Außerdem hab ich so eine Volumengleichheit und dadurch ist die Geschwindigkeit links wie rechts gleich.
Das stimmt das die Schwimmstellung nur einen kleinen Bereich hat, zurzeit sogar noch weniger, allerdings reicht das für meine Gegebenheiten aus und außerdem kann ich so den Pflug auch etwas nach unten drücken wenn notwendig. Hab dafür bereits einen eigenen Anschlaggummi nachgerüstet.
Aber ich habe sowieso vor das Ganze nochmal komplett umzubauen und auch eine Wechselplatte zu machen damit ich vorne auch eine Dreipunkt-Aufnahme habe. Dazu hab ich hier im Forum das tolle Projekt von TST gesehen was eigentlich genau so ist wie ich mir das vorstelle, nur das ich das halt auf eine Wechselplatte bauen möchte.

Zur Hydraulik:
Hier hab ich die Pumpe die mit einer Endstufe Drehzahl geregelt wird, und Elektromagnetische Ventile. Gesteuert wird das Ganze mit einem analogen Zwei-Achsen Joystick. Im Prinzip erkennt meine Steuerung wieweit und in welche Richtung der Joystick angesteuert wird, und regelt dann dementsprechend die Endstufe für die Motordrehzahl und steuert der Richtung entsprechend die Ventile an. Ich kann zwei Kanäle gleichzeitig steuern, also z.B. Pflug Auf und rechts gleichzeitig, wobei hier dann natürlich die Höhere Drehzahl angenommen wird.
Da der Joystick nur zwei Kanäle kann, kann ich mit einem Tastendruck zwischen Front- und Heckhydraulik umschalten. Leider kann man hier kein Video hochladen, da würde man das dann gut erkennen.

Die Position vom Joystick ist noch etwas suboptimal. Hier suche ich noch nach einer Armlehne mit Joystick-Halterung.

Wie gesagt, Bilder reiche ich nach sobald ich mit dem Umbau weiter mache. Dann sieht man das ganze System etwas besser.

LG aus Kärnten

Moin Thomas,

ich habe deswegen so nachgefragt, weil ja bekanntlich viele ältere Gudbrod´s große Probleme mit dem Hydraulikaggregat von Bosch haben.
Naturgemäß sind nach einigen Jahrzehnten die Pumpen ausgenudelt und auch die Steuerventile sind nicht mehr ganz dicht. Ersatz scheint es keinen mehr zu geben. Zumindest habe ich keinen gefunden.
Zum Glück konnte ich über den Gutbrod-Schrauber die wohl letzte neue Pumpe erwerben. Die im Aggregat eingebauten Steuerventile können aber ein Absenken von angehobenen Geräten nicht verhindern. Darum habe ich an verschiedenen Stellen kleine Absperrkugelhähne eingebaut, um mir zu helfen.

Nun sieht das von Dir verwendete elektrische Hydraulikaggregat ähnlich wie das originale aus und könnte auch an der selben Stelle eingebaut werden. Die Hydraulikpumpe muß ja nicht immer laufen, sondern nur dann, wenn sie gebraucht wird. (Bei hydraulischer Lenkunterstützung geht das natürlich nicht). Die kurzzeitige hohe Stromentnahme wird sicherlich durch die Starterbatterie abgepuffert und vom Drehstromgenerator nachgeladen. Sicherlich genügt wohl auch ein kleineres Teil mit ca. 1 Kw Anschlußleistung.

Eine Joystickmontage würde sich gut machen, an derselben Stelle, wie sie der Gutbrod-Schrauber an seinen Treckern installiert hat. Da scheint mir die optimale Stelle für Rechtshänder zu sein.

Nur gibt nach Deiner Erklärung die Steuerung mittels Prozessor und elektrischen Ventilen der ganzen Überlegung einen Dämpfer. Das ist von Treckerschraubern nicht zu leisten. Es wird wohl bei den teils abenteuerlichen Umbauten an der Hydraulk bleiben.



Habe noch eine Anmerkung zu Deinem Reichweiten- und Belastungstest.

Normale Blei- Säureakkus bis in die 30er% ihrer Kapazität zu entladen wird die längere Freude am Betrieb aber sehr trüben.
Da werden sicherlich andere Akkus rein müssen und zusätzlich zum Batteriemanagement eine Warnung und Lastreduzierung und schlußendlich eine Abschaltung, aber mit zusätzlichem Notbetrieb nachgerüstet werden müssen.
Ansonsten, wenn man immer nur in der Nähe bleibt, muß man ständig die Restkapazität der Akkus im Auge behalten müssen, um diese nicht zu killen.

Hallo Blaubär,

Ich kenn jetzt die leider die originale Hydraulikanlage von den Gutbrod's nicht, da ich nur den Rahmen und das Blechkleid von meinem hatte. Verstehe ich das richtig dass hier ebenso Elektro-Aggregate verbaut waren?
Das Problem mit dem Absenken kann man sicher "relativ" einfach in den Griff bekommen aber dazu müsste ich den Hydraulikplan kennen. Aber ich gehe jetzt von einer angetriebenen Pumpe und manuellen Ventile aus. Ich persönlich würde hier auf die Absperrhähne verzichten und, sofern möglich, entsperrbare Rückschlagventile oder Senkbremsventile verbauen.
Ein Aggregat wie meines hier zu verbauen ist, sofern der Platz gegeben ist, auch keine große Sache. Die Steuerung ist relativ einfach und mit günstigen Komponenten zu realisieren. Hierbei kann ich dir auch gerne behilflich sein indem ich dir den Script schicke, den du dann nur per USB aufspielen brauchst und ein paar Kabel verbinden musst. Anmerken möchte ich hier aber noch dass meiner Meinung nach 1kW zu klein ist. Je nach Pumpengröße also Fördermenge würde ich mich hier schon im 3kW-Bereich orientieren, was aber für die kleine Startbatterie und die Lima wahrscheinlich nicht mehr so einfach zu bewältigen sein wird. Für die Servolenkung würde ich hier separat einfach eine kleine Servopumpe von z.B einen Golf oder ähnlichen einbauen. Die braucht nicht viel Platz und bekommt man gebraucht für um die 30€.
Allerdings sehe ich hier eher eine bessere Alternative die Pumpe direkt vom Motor antreiben zu lassen und die restliche Hydraulik mit neuen Komponenten zu erledigen. Das ist Platzsparender und wesentlich günstiger da zwischen elektrischen und manuellen Hydraulikkomponenten Welten liegen.
Hier noch ein Tipp zum kauf solche Komponenten: Ich habe jetzt schon mehrmals bei Rositeh in Slowenien meine Hydraulikkomponenten bezogen und ich bin mit der Qualität für diesen Preis echt zufrieden. Zwar muss man da per Vorkasse bezahlen aber ich hab bis jetzt alles ohne Probleme bekommen und das meist für den halben Preis als vergleichbare Anbieter (keine Werbung, nur ein gut gemeinter Tipp).

Zu deiner Anmerkung wegen der Reichweite:
Ich habe hier Dauerstrom-Batterien verbaut und keine Start-Batterien. Wenn ich hier von 30% Restkapazität spreche, dann reden wir hier von einer Restspannung von 24,15Volt. Also noch weit weg von Unterspannung. Da ich täglich mit solchen Batterie-Antrieben arbeite, hab ich mir bei der Ausführung natürlich auch Gedanken über Abschaltung und Notlauf gemacht. Aber Danke für deine Anmerkung, du hast schon recht dass diese Punkte meist zu wenig beachtet werden.

Moin Thomas,

ich merke schon, daß Du umfangreiches Wissen hast. Mit meinem Halbwissen brauche ich mich da nicht einzumischen.

Beschreibung der originalen Hydraulikanlage:

- keilriemenbetriebene Hydraulikpumpe 3 bis max 6 ccm/U mit Ein- und Ausgängen an der Stirnseite
- Pumpe direkt an die mechanisch betätigten Steuergeräte angeflanscht
- ein einfach wirkendes Steuergerät mit Schwimmerstellung
- ein doppelwirkendes Steuergerät
- kleiner Öltank direkt an das Steuergerät angeflanscht
Das Ganze ist als Aggregat aufgebaut und sieht ähnlich wie die elektischen Aggregate aus. Ist aber wesentlich kleiner.
- mechanisches Umschaltventil für den einfach wirkenden Kreis von Zwischenachs- (gleichzeitig Heckaushebung) und Frontaushebung.

Ein 3 Kw Gerät wird zu groß, teuer und Leistungshungrig sein und kommt wohl nicht infrage.

Es hat schon funktionierende Umbauten mit modernen Bauteilen gegeben. Leider immer auch mit hohem Aufwand und einem befremdenden Look.

Tatsächlich wird ein einfachwirkender Hydraulizylinder mittels 8L HD-Schlauch direkt an den Ausgang des Steuergeräts angeschlossen.
Der Kolben des Steuergeräts oder dessen Zylinder sind etwas abgenutzt und nicht mehr ganz dicht. Kolben und Zylinder dichten Stahl auf Stahl und haben keine zusätzliche Dichtung, die man austauschen könnte.
Naturgemäß sinken aber durch die innere Leckage angehobene Lasten langsamer oder schneller wieder ab.
Ich habe deswegen kleine Kugelhähne von Swagelock gut erreichbar eingebaut, um angehobene Lasten auch oben zu halten.

Der doppelwirkende Kreis ist nicht betroffen und den hydr. Oberlenker habe ich mit einem Sperrventil versehen.

Wenn Du eine Idee hast, das ungewollte Absenken ohne Abzusperren zu verhindern, würde ich mich freuen einen ausführbaren Vorschlag zu erhalten.

Servus Blaubär,

Ungefähr kann ich mir dein System jetzt vorstellen und natürlich ist bei einfach wirkenden Kreisen das sperren mit Senkbremsventil oder Ähnlichen nicht so leicht machbar.

Mir würden hier auf die Schnelle nur zwei Lösungen einfallen:

Die aufwändige wäre natürlich das ganze System umzubauen und dann doppelwirkend zu arbeiten.

Der einfachere Weg ist meiner Meinung nach( abhängig von den Gegebenheiten) statt den Absperrhähnen Sitzventile bzw. elektrisch entsperrbare Rückschlagventile zu verbauen. Dann Endschalter an die Mechanik des Steuergeräts die betätigt werden wenn der Steuerhebel oder Schieber ausgelenkt werden und dadurch das entsprechende Ventil öffnen. Somit ist kein extra betätigen vom Absperrhahn notwendig und die Last wird sicher gehalten.

Stell mal Bilder rein wie die Mechanik im Bereich der Steuerhebel aussieht und wo du den Absperrhahn eingebaut hast. Dann kann ich dir dazu vielleicht einen präzisieren Lösungsansatz liefern.

LG aus Kärnten

Servus Gutbrod-Schrauber,

Solltest du einmal vorhaben elektrisch gesteuerten Ventilen zu verbauen, eine PWM-Steuerung kann man mittlerweile relativ einfach und günstig selbst bauen. Hab letztens eine für einen Freund gebaut. 6 PWM Ausgänge 2 SW Ausgänge um ca 45€ Materialkosten. Wenn du zu so einem Projekt mal fragen hast, kannst du dich gerne an mich wenden.
LG aus Kärnten

Moin Thomas,

Bilder der kompakten Hydraulik findest Du hier in dieser Rubrik unter "2500 Heckaushebung .............."

Die beiden oberen Niederdruck- Gewebeschläuche sind Rücklauf der Lenkunterstützung und Kommunizierende Leitung zu einem weiteren Hydrauliktank.
Der obere Hochdruckschlauch führt zur Lenkunterstützung und funktioniert nur, wenn der einfachwirkende Kreis nicht angesteuert ist.
Der untere Hochdruckanschluß führt zum Absperrhahn, dann zu einem Verteilerventil (Font- oder Heckhydraulik) dann direkt zu den Zylindern.

Die Steuerventile (Kolben) werden von unten über kurze Hebel an einer Stange bedient (eingedrückt oder ausgezogen), die im Armaturenbrett mit längeren Hebeln enden und dort bedient werden.
Eine lineare Positionsabfrage des Steuerkolbens könnte man installieen und auch ein elektrisches Ventil, das proportional zur Stellung des Kolbens öffnet und schließt. Das setzt aber voraus, daß die Abfrage wegen der sehr kurzen Wege des Kolbens genau eingestellt werden und gegen Verstellen gesichert werden muß. Dazu ein Prozessor, der die Abfrage aufnimmt und das Ventil entsprechend ansteuert. Das Ventil im System unterzubringen ist einfach machbar.
Das andere aber nicht. Mir erscheint der Aufwand zu groß und für mich zu kompliziert. An eine höhere Störanfälligkeit möchte ich gar nicht erst denken.

Ich Danke Dir dafür, daß Du Dich der Sache angenommen hast. Es wird bei mir aber so bleiben.
Vielleicht können andere mit dem gleichen Problem dadurch Hilfe bekommen.