Moin Carsten,

zuerst die einfache Antwort:
FAG und SKF sind die zwei deutschen Wälzlagerhersteller. Das sind weltweit die besten Lager!

Dein Video zeigt den Totalschaden des Differentials. Ich weiß nicht, wie die Böcke der Planetenräder so vergammeln konnten. Soetwas habe ich noch nicht gesehen. Da wirst Du Dich wohl nach (gebrauchtem) Ersatz umschauen müssen.
Das hat den Anschein, als ob das Getriebe lange, sehr lange gestanden hat und kein Öl mehr die Flächen benetzt hat und es eine Reaktion mit einer Säure gegeben hat. Dann müßten aber auch andere Teile des Getriebes verrottet sein. Tscha, weiß nicht so richtig.

Daß das Getriebe auch wegen anderer Schäden überholt werden muß, zeigt auch das Hauptlager. Der Käfig ist hin und die Kugeln können sich nun verteilen wie sie wollen. Das ist leider unvorteilhaft für das Lager und für das Getriebe.

Es sieht so aus, daß die innere Fläche für das Nadellager auf der Hauptwelle, da, wo die Zapfwelle aufgesteckt wird, tief eingelaufen ist. Da wirst Du eine Hülse aufschrumpfen müssen. Darober habe ich aber schon vorher geschrieben.

Über die lange Seegeringzange hat Harald schon mal geschrieben.

Moin Carsten,

das mit der langen Seegeringzange war bei den 2000er Getrieben.

Es sieht danach aus, als ob es sich um einen Ermüdungsbruch beim Differential handelt. Du selbst wirst wissen, wie es dazu kommen konnte, oder?

Was willst Du uns mit dem Maß an der Schieblehre zeigen. Ist der Keil nun zu schmal, um die Zapfwelle einzukuppeln?

Moin Carsten,

Du bist ja nun schon gebeutelt genug mit Deinem Getriebe. Aber mir ist im ersten, vorangestellten Video vom Ausbau des Getriebes noch aufgefallen, daß die beiden kleinen Zahnräder auf der Vorgelegewelle, das ist die Welle, auf der alle Zahnräder fest in die Welle integriert sind, seltsam verschlissen (ausgewaschen?) sind. Damit meine ich die unregelmäßigen "Löcher" auf den Zahnflanken. So wie es aussieht aber nur auf einer Seite.

Vielleicht findest Du ja ein Getriebe, aus dem Du alle benötigten Komponenten ausbauen kannst.
Die vom Schalten angeknabberten Ecken werden wohl alle Getriebe haben.
Es ist auch sehr verführerisch, beim Fahren die Gänge zu wechseln, als ob man ein Synchrongetriebe hätte.

Moin Carsten,

umfassende Auskunft kann Dir wohl nur ein Chemiker mit speziellen Kenntnissen auf dem Gebiet der Schmierstaoffe geben.

Aber ich habe (natürlich) auch eine eigene Meinung zum Öl und den Ölwechselintervallen.

1. Speziell zu den Gutbrodgetrieben mit dem schwachen Hauptlager und dem Schneckenantrieb sollte das Öl schon alle 200 bis 300 Betriebsstunden gewechselt werden. Dabei ist besonders darauf zu achten, ob Metallspäne im Öl vorhanden sind. Messingspäne vom Schneckenrad, Metallspäne und Kugeln aus den Lagern. Dann kann man sehr gut sehen, ob es notwendig ist, das Getriebe zu öffnen und zu revidieren.
2. Das von Gutbrod vorgeschriebene Öl sollte auch verwendet werde, weil das speziell für diese Art von Getrieben hergestellt ist. Also für gerade verzahnte Getriebe, bei denen immer nur ein Zahn die ganze Last auf einer kleinen Fläche aufnehmen muß. Und ganz wichtig: Dieses Öl läßt Verunreingungen auf den Grund des Getriebes absacken. Der Schmutz und Metallspäne bleiben unten und nehmen nicht mehr am "Schmierplan" teil. Modene Öle nehmen die Verunreinigungen leicht mit auf. Dann ist aber ein Schmierölumlaufsystem mit Ölfilter notwendig. Hat Gutbrod aber nicht. Moderne Trecker haben einen einzigen Ölkreis für Getriebe- und Hydrauliköl. Da braucht es natürlich ganz andere Öle.
3. Öl wird alt , wie alles von Sekunde zu Sekunde älter wird. Wir Menschen, vor allen Dingen wohl Frauen, können ein Lied davon singen. Es werden viele und teure anti aging Artikel für viel Geld verkauft und damit auch gekauft, die aber das Altern nicht aufhalten können.
Bei modernen Ölen helfen aber schon sogenannte Additive um das Altern einzudämmen und die Ölwechselintervalle zu verlängern.
Als Beispiel sei der Käfer mit seinen 2,5 Litern Motorölinhalt und ohne Ölfilter angeführt. Der brauchte alle 2500 km einen Ölwechsel. Bei Urlaubsfahrten nach Südspanien war schon mal ein Ölwechsel am Urlaubsziel fällig. Mein Peugeot Diesel verlangt nur alle 25.000 km einen Ölwechsel.
Getriebeöl wird alt duch Oxidation. Es wird (Luft) Sauerstoff aufgenommen und in Verbindung mit Feuchtigkeit in der Luft wird das Öl schwarz und stinkig.
Durch das ständige Umwälzen und den hohen Drücken zwischen den Zähnen der Zahnräder werden die Ölmoliküle, die aus langen Kohlenstoffketten bestehen, nach und nach zerstückelt. Die kürzeren Kohlenstoffketten können die Drücke nicht mehr so gut aufnehmen und die Schmierkraft läßt nach.
Deswegen muß das Öl nach einer bestimmten Laufzeit gewechselt werden.

Die Anweisung: "mindestens 1 mal pro Jahr" halte ich für überzogen.
Bei Motoren, die nur zum Mähen eingesetzt werden kommen vielleicht 50 Betriebsstunden im Jahr zusammen. Außergewöhnliche Belastungen hat es beim Mähen keine gegeben und die Alterung aufgrund von Sauerstoff und Feuchtigkeitseintrag kann man mit minimal annehmen.

Ich bin der Meinung, daß bei so geringen Laufzeiten das Motoröl nur alle 3 Jahre gewechselt werden muß. Die Mineralölkonzerne haben natürlich darüber ganz andere Vorstellungen.

Moin Carste,

da scheinst Du ja nun genügend Teile zusammen zu haben.

Das mittlere Schneckenrad ist schon sehr ausgenudelt. Die beiden anderen können nach meiner Meinung noch laufen.

Daß die Schnecke zu tief im Schneckenrad gelaufen sein soll, ist mechanisch nicht möglich. Die Schnecke liegt ja in ihren Lagern. Bei defekten Lagern weicht die Schnecke dem Schneckenrad durch den Druck und der Form der Verzahnung etwas aus und überträgt die Kraft nun etwas weiter außen am Schneckenrad. Darum wird die "Zahndicke" außen am Schneckenrad schneller dünner. Der Schnecke aus Stahl macht das aber nichts aus.

Harald hat auf seiner Seite gut und ausführlich beschrieben, wie und wo mit welchen Mitteln abgedichtet werden soll. OK das ist für die 2000er, kannst Du aber auch für Deinen Trecker anwenden.
Ich habe das bei meinem 2500 gemacht. Der ist schon viele Jahre dicht.

Moin Carsten,

die Getrieberevision an meinem 2500 liegt nun ja auch schon so etwa 7 Jahre zurück. Alles bis ins Kleinste erinnere ich nicht mehr.

Eine Flasche Dichtungsmittel reicht wohl für zwei Getriebe und auch mehr. Dichtungsmaterial war bei mir schwarz. Das heißt nicht allzuviel. es sollte ziemlich dünn und natürlich ölbeständig sein.

Die Vergaserdichtungen habe ich aus Papier selbst gemacht. Alte Dichtungen auf den Kopierer und als Dicktungsmaterial habe ich das etwas dickere Deckblatt von einem Schreibblock genommen. Also nicht das dünne Schreibpapier und auch nicht das letzte Kartonblatt. Die Konturen mit der Nagelschere ausgeschnitten und die Löcher mit dem Locheisen ausgestanzt. Hatte mir damals einen ganz billigen Locheisensatz für die Dichtungen gekauft. Dichtungen ohne Dichtmittel verwenden.

Die Zylinderkopfdichtung und die Dichtungen für Auspuff und Vergaser am Zylinderkopf sollte man nicht selber machen. Und hier niemals Dichtungsmittel verwenden. Weiche Dichtmittel fließen unter der Hitze weg und hart werdende Mittel können festbrennen. Danach gehen Kopf und Auspuffkümmer nicht mehr ab.