Das die Rücklaufleitung direkt an den Behälter soll hab ich nirgends gelesen oder gesehen, nur das der obere Anschluss für die Lenkunterstützung sein soll, da vorher dort die Brücke war hätte ja auch der mittlere Anschluss der Rücklauf sein ... ?
Aber jetzt ist klar:
Obere Anschluss: Druckseite
Mittlerer Anschluss: Mit Verschlussstopfen schließen
Rücklauf direkt an Tank

richtig ?

Funktioniert nicht. Die Lenkung funktioniert genauso schwer ob der Motor an ist oder nicht, das heisst ich habe keinen Druck von der Pumpe auf dem Anschluss.


Nachtrag, jetzt mal zum Test an den einfach wirkenden Anschluss gemacht und den dann angesteuert, funktioniert prima, ist aber nicht Sinn und Zweck...

Moin Misiek,

vielleicht kann ich mit anderen Worten etwas zur Klärung beitragen.

So, wie es im letzten Foto dargestellt ist, ist der Anschluß genau richtig.

Doch man muß auf das Innenleben achten.
Der obere Anschluß muß wieder abgeschraubt werden und in der Verlängerung des Innengewindes findest Du noch ein etwas kleineres Innengewinde. Da hinein gehört eine kurze Schraube mit einer sehr kleinen Bohrung.
Das kannst Du aber auch in den Unterlagen finden.

Grund:
Der obere Anschluß ist die Leerlaufleitung der Pumpe zum Tank. Also, wenn der einfachwirkende Kreis nicht angesteuert ist, fördert die Pumpe ja weiter und dann intern über den oberen Anschluß zum Tank.
Wenn in diese Leitung ein Pfropfen eingebaut wird (mit kleiner Entlastungsbohrung), ist also ein ständiger Ölstrom durch den oberen Anschluß zur Hydrauliklenkung und unterstützt die Lenkbewegung besonders bei Last auf der Vorderachse. Außerdem wird dadurch das filigrane Lenkgetriebe geschont.
Wird der einfachwirkende Kreis aber angesteuert fließt das Öl zu dem entsprechenden Hydraulikzylinder (Heckheber, Frontheber, Zwischenachsheber) und für die Dauer der Hebelbetätigung ist kein Ölstrom zur Lenkung.
Also die klassische Frontladerarbeit mit der Forke den Misthaufen abtragen und auf den Hänger laden, der 90° zum Misthaufen versetzt parkt, ist so nur schwer zu erledigen. Denn immer wenn angehoben wird, gibt es keine Lenkunterstützung.

Noch ein Wort zur Ausgleichsbohrung im Stopfen:
Diese Bohrung ist für neue und förderstarke Pumpen gedacht. Bekanntlich wurden in den Gutbrod´s 3 verschiedene Pumpen mit unterschiedlichen Fördermengen eingebaut. Da die nicht mehr lieferbaren Pumpen schon Jahrzehnte auf dem Buckel haben, glaube ich, daß man die Bohrung weglassen kann. Sollte das nicht der Fall sein, kann man nachträglich immer noch ein Löchlein bohren.

Du meinst in dem Oberen Anschluss ist eine Verengung / Drossel in Form von einer Schraube und deswegen habe ich einen zu kleinen Durchfluss ?

Der Wegfall der Lenkunterstützung wenn ich die anderen Kreise nutze ist mir bekannt und bei der derzeitigen Nutzung auch nicht schlimm.

Moin Misiek,

nee, genau anders herum.

Du scheinst keine Schraube als Stopfen im Steuergerät zu haben. Darum geht der gesamte Ölfluß innerhalb des Steuergerätes direkt zum Öltank und es kommt nichts an der Lenkhilfe an.


Noch mal, mit hoffentlich verständlicheren Worten.

Wenn der Motor läuft und alle beiden Betätigungshebel für die Hydraulik sind in Ruhestellung, dann pumpt die Hydraulikpumpe natürlich in Abhängigkeit der Motordrehzahl mehr oder weniger viel Öl.
Das Öl wird durch eine waagerechte Bohrung im Steuerblock aus dem Tank "gesaugt".
Die Druckseite der Pumpe fördert das Öl zu den beiden Steuerventilen (einfachwirkend und doppelwirkend)
Die Steuerventile haben keine Verwendung für das Öl, da sie nicht betätigt sind, und leiten es innerhalb des Steuerblocks weiter zum linken, mittleren Anschluß (der ist blindgesetzt)
Innerhalb des Steuerblocks ist eine Verbindung vom linken mittleren zum linken, oberen Anschluß, woran der Druckschlauch für die Lenkung angeschlossen ist.
Aber: Innerhalb des Steuerblocks gibt es hier eine Verbindung zum Tank. Diese innere Verbindung muß von Dir mit einer passenden Madenschraube (metrisches Feingewinde) verschlossen werden.
Weil ansonsten das Öl den Weg des geringsten Widerstandes nimmt und direkt in den Tank fließt und nicht über die Lenkung geht und nichts zur Verringerung der Lenkkräfte beiträgt.

Werden die Hydraulikhebel für eines oder beide Steuerventile betätigt, werden diese bevorzugt mit Öl versorgt und für die Lenkung bleibt nichts übrig. Damit muß man leben.
Wer das nicht möchte, kann sich die Hydraulikanlage komplett umbauen wie der Gutbrod-Schrauber das gemacht hat. Oder einfach eine zweite oder Doppelpumpe installieren. Bei der Anlage könnte dann eine separate Pumpe allein die Lenkung bedienen.

Habe mal geforscht, du meinst das?

Moin Misiek,

genau das meine ich und das hat auch Harald schon vorher gemeint.

Diese Schraube hat das gleiche Gewinde wie die Schwenkverschraubung, an die der Schlauch zur Lenkung führt. Sie ist vorne konisch, damit sie ziemlich gut abdichtet.

Schraube gut anziehen oder auch mit flüssiger Schraubensicherung einkleben.
Ohne diese Schraube geht kein Öl zur Lenkhilfe.

Und nun viel Spaß und entspanntes Lenken.

So, Schraube drin. Funktioniert soweit. Ich finde nur die Unterstützung ist zu schwach. Im Stand wenn ich den Leerlauf erhöhe ist es super, aber sobald man anfährt fällt ja die Drehzahl ab und dann ist es nicht mehr so einfach, besonders beim rückwärts fahren dann nicht so wie ich es mir erhofft habe. Etwas größere Riemenscheibe auf die Pumpe ? Oder man kann ja den Druck noch höher stellen in der Pumpe.

Moin Misiek,

am Druck liegt es nicht sondern an der Fördermenge.

Ich weiß nicht wieviel Dein Lenkorbitol an Menge benötigt aber im Leerlauf ist natürlich die Menge geringer. Die steigert sich aber mit zunehmender Drehzahl.

Um die Fördermenge zu erhöhen hast Du mehrere Möglichkeiten.

- einfach die Leerlaufdrehzahl erhöhen
- die Riemenscheibe der Pumpe ordentlich verkleinern
- die Riemenscheibe an der Kurbelwelle vergrößern, wenn es möglich ist
- oder beides zusammen
Das alles bringt eine Erhöhung der Pumpendrehzahl und damit mehr Fördermenge

Die technisch richtige Lösung ist aber eine Pumpe mit mehr Fördermenge bei gleicher Drehzahl einzubauen.
Ob Du eine Originalpumpe findest ist fraglich aber nicht unmöglich.

Bleibt also noch ein kompletter Umbau nach dem System der 3000er Serie.
Dazu benötigst Du eine Pumpe, zwei Steuergeräte incl. Sicherheitsventile, Tank und Fittinge nebst Schläuche.

Oder ein Umbau mit Doppelpumpe (eine nur für die Lenkung), wie es der Gutbrodschrauber gemacht und beschrieben hat.

Neue Steuergeräte haben einen nicht unerheblichen Vorteil:
das mehr oder weniger langsame Absenken von Geräten hat sich erledigt. Dazu kann man auch noch ein einfaches Ventil einbauen, das das Absenken bei längeren Fahrten verhindert. Das ist laut Straßenverkehrsordnung vorgeschrieben (oder mech. Verriegelung)

Das dacht ich mir schon ...
Dann lassen wir es erstmal so, ist um Welten besser wie vorher und das Lenkradspiel vor allem, das alte Lenkgetriebe hätte nicht mehr lang gehalten...
Danke für die nützlichen Tipps die zum Erfolg geführt haben.

Moin Misiek,

da nich für. Immer gerne.

Aber: Extradank für die Rückmeldung. Das ist nur noch selten.