Hallo zusammen, ich bin seit Donnerstag Besitzer eines Gutbrod 1050. Er stand 17 Jahre unbenutzt in einer Scheune. Technisch (elektrik mal ausgenommen) habe ich alles zum laufen gebracht. Lediglich die Kupplung breitet mir ein wenig Kopfschmerzen. Folgende Problematik. Ist der Gang eingelegt und das Kupplungspedal durchgetreten (Wiederstand deutlich spürbar) lässt sich der kleine dennoch nicht schieben. Ich vermute, dass die Kupplungsscheibe ans Schwungrad "gebacken" ist. Hat jemand Tipps die ich Probieren könnte bevor ich alles auseinander rupf? Herzlichen Dank
mach doch mal einen anderen Test, der klar erkennen läßt, daß die Kupplung trennt (oder nicht)
Trete die Kupplung bei eingelegtem Gang und drehe den Motor. Notfalls auch mit dem Anlasser. Versuche das 2mal. Einmal mit dem Rückwärtsgang und dann mit dem 1. Gang.
Dreht der Motor frei, trennt auch die Kupplung.
Dann sieht es nach einem erheblichen Getriebeschaden aus. Eine Generalüberholung mit neuen Lagern ist dann unerläßlich. Interessant erscheint mir aber, was der Vorbesitzer zum Zustand des 1050 gesagt hat. Du bist wohl das Risiko bewußt eingegangen mit der Hpoffnung, es würde schon nicht so schlimm sein.
danke für die Rückmeldung. Habe deinen vorgeschlagenen Test gemacht. Der Motor dreht in keinem der beiden Szenarien frei. Ich bin auch in allen Gängen ein Paar Meter gefahren (Soweit es die Nachbarschaft Sonntags zulässt ) In keinem der Gänge hatte ich im Fahren Schwierigkeiten oder untypische Geräusche. Deshalb schließe ich daraus erstmal, dass das Getriebe in Ordnung zu sein scheint.
Lasse ich den Motor ohne eingelegten Gang laufen und trete dann die Kupplung, kreischt sie förmlich.
Im vorherigen Post hatte ich die Kurzfassung geschrieben, hier ein wenig ausführlicher:
Der Traktor stand 16 Jahre in einer Scheune. Der Besitzer ist verstorben und der Nachwuchs konnte mit dem nichts anfangen. Daraufhin hat ihn der Vorbesitzer (vor mir) aufgekauft (nur als Beiwerk, da er ein anderen aus dem Bestand wollte). Nach einem Jahr in seinem Besitz hat er sich dazu entschlossen Ihn weiter zu verkaufen. Der Vorbesitzer hat mit dem Traktor nichts gemacht, nur mal geprüft ob der Motor frei dreht und die Hydraulik funktioniert. Ich habe schlichtweg vergessen die Funktion der Kupplung zu überprüfen . Den Risiken eines solchen Kaufes war/bin ich mir bewusst, scheue ich aber auch nicht. Draufsitzen und losfahren kann jeder
Kreischen beim treten der Kupplung ist das Ausrücklager... Bei Gutbrod eine dicke Scheibe Graphit. Kann man tauschen dann ist Ruhe. Dass der sich nicht schieben lässt, liegt weniger an einem defekten Getriebe, als an dem Umstand dass es sich um ein Schneckengetriebe am Ausgang handelt. Diese sind von Natur aus selbsthemmend. Das Schneckenrad tut sich sehr schwer die Schnecke zu drehen. Kommt dann noch altes Öl usw dazu dann schiebt man den Bock nicht per Hand.
Meiner ist anfangs auch nicht gerollt. 2x Ölwechsel und dann bei der 3. Füllung Molybdänsulfit mit ins Öl. Jetzt läuft das wunderbar, geräuschlos und schön zu schalten.
Kurzes Bilder Update: Die Schraube die die Buchse in der Durchführung von der Zahnstange mittig hält, Und damit auch das Ausrücklager war nicht vorhanden. Und die Kupplungsscheibe hat Belagtechnisch auch schon bessere Zeiten gesehen. Fazit. Einmal alles neu und dann sauber montieren. Ich denke dann hat sich das Problem erledigt.
Nippi
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Ohne eingelegten Gang lässt sich der schlepper problemlos schieben.
Aufgefallen ist mir bei ausgiebigeren Testen folgendes. Stelle ich den schlepper mit eingelegten Gang ab lässt er sich ca. 10-15cm schieben ehe Wiederstand kommt (vor und zurück) . Das gleiche habe ich auch mit angezogener Handbremse. Das hat mich erstmal nicht sonderlich gestört, allerdings.... Wenn ich z. B. Im ersten Gang fahre und ich habe Last anliegen fährt er ganz normal. Liegt für einen kurzen Moment keine Last an (kleines Stück Bergab/Unebenheiten) verliert er sie Kraftübertragung in seinem "Leerweg" und fährt dann bei wieder anliegende Last an. Dadurch entsteht ein recht heftiges ruckeln. Super nervig. Hast du ne Idee woran das liegt?
Und noch ne Folgefrage An meinem Vergaser ist der Hebel an der Welle in dem der Zug eingehängt wird (Drosselklappe) abgerissen. Aktuell gebe ich Gas über eine provisorisch angeklemmte gripzange. Ich finde da kein passendes Ersatzteil und auch keinen gebrauchten oder neuen vergaser. Hast du da Quellen? Bzw gibt es Alternativen? Die Quellen hier im Vorum habe ich bereits durch.
na, dann ist ja mal ganz offiziell durch Ausprobieren bestätigt, daß der Trecker im Schiebebetrieb rollt. Daß das Schneckenrad die Schnecke antreibt und daß diese Übersetzung nicht selbsthemmend ist.
Der von Dir festgestellte Verzug liegt am Spiel aller Zahnräder hinter der Schnecke. Also zum Schneckenrad und dem Differentialgetriebe ebventuell auch noch der Untersetzernaben. Die Handbremsscheibe sitzt mit einer Vielkeilverzahnung auf der Schnecke! Der größte Übeltäter wird das Schneckenrad sein. Da treffen eine Schnecke aus Stahl auf ein Schneckenrad aus Bronze. Das Spiel im Hauptlager (Schrägkugellager) trägt noch zum stärkeren Verschleiß des Schneckenrades bei. Leider gibt es diese Brozeräder nicht mehr zu kaufen. Bei nur einer Bremsscheibe vor dem Differential und dem bemerkten Spiel im nachgeschalteten Getriebe muß man natürlich beim einseitigen Aufbocken der Hinterräder sehr bedacht sein. Die angezogene Handbremse bremst dann natürlich nur das angehobene Rad, wegen des Differentials Besser immer die komplette Hinterachse anheben oder Handbremse anziehen und Differentialsperre einlegen.
Den Vergaser kenne ich nur aus der Betriebsanleitung. Es handelt sich um das Teil Nr. 19. Ich persönlich würde da nicht lange rumsuchen und das Teil aus einem Stück Blech selber nachbauen. Das Loch für den Gaszug einfach bohren Das Loch für die Welle ist ein Langloch. Also bohren und feilen. Äußere Kontouren mit Feile anpassen und "fertig ist die Laube"
hmmm.... ,dass das Spiel am Getriebe liegt hatte ich mir gedacht, war nur von der größe des Spiels überrascht. Das gute ist wohl dass es erstmal nichts ist das zwingend gemacht werden muss. Und dann habe ich schon eine Aufgabe für den Winter
Beim Vergaser habe ich mich nicht sonderlich gut ausgedrückt.... Neuer Versuch
Nicht der Hebel ist kaputt, sondern die Welle (Messing) denke ich. Genannt Drosselachse Nr. 35. Wenn ich rausfinde wie ich die raus bekomme werde ich wohl einfach eine neue drehen.
An der Stelle nochmals vielen Dank für die Hilfe und die guten Tips. Hier bekommt man Antworten über die nachgedacht wurde. So macht das Spaß
der Nachbau aus Messing mal so einfach auf der Drehbank ist nicht ganz so einfach.
Zum Ausbau muß der Vergaser runter und durch die hintere Öffnung die beiden Schrauben (2) entfernen. Dann fällt die Drosselklappe ab. Danach oder auch vorher die Positionen 31,30,29,32 und 22 entfernen. Dann kann man die Welle (Achse?) herausziehen. Dabei auf die Teile an der anderen Vergaserseite achten, daß die nicht verloren gehen.
Das Problem ist, daß die kleinen Gewindebohrungen für die Schrauben der Klappe in Pos. 2 genau die richtige Position haben müssen. sonst kann die Drosselklappe klemmen oder nicht mehr ganz schließen und das Gasgeben und besonders das Gaswegnehmen funktioniert nicht wie erwartet. Manch einer hat schon Probleme die richtigen Kernlöcher zu bohren und anschließend so kleine Gewinde zu schneiden.
Aber es hat hier schon viele Diskussionen über diesen Vergaser gegeben. Darin sind auch Bezugsquellen für Teile erwähnt. Ich habe mir das nicht genau gemerkt, da ich einen 2500 habe. Ich kann Dir nur raten selber mal in den Beiträgen zu suchen.
Zitat von Blaubär im Beitrag #10na, dann ist ja mal ganz offiziell durch Ausprobieren bestätigt, daß der Trecker im Schiebebetrieb rollt. Daß das Schneckenrad die Schnecke antreibt und daß diese Übersetzung nicht selbsthemmend ist.
Es kommt natürlich auf den Winkel der Verzahnung an. Beim Gutbrod ist der aber relativ flach, daher selbthemmend. Will ja aber nicht heißen, dass der Bock nicht rollt. Mit genügend Kraft geht das schon und man arbeitet nur gegen die Übersetzung.
Servus Nippi,
ists das Ausrücklager aus Kleinanzeigen geworden? Die Welle vom Vergaser kann man schon selber machen, erfordert aber genaues Arbeiten! Besser man holt sie sich beim DKW Greiner oder anderen BING Händler. Welche Nummer steht am Vergaser, dann suche ich Dir die Welle gern raus.
Deine kindliche Erfahrung mit Fischertechnik in allen Ehren. Da hat auch schon früher beim Stabilbaukasten die Kranwinde das angehobene Gewicht gehalten.
Der durchgeführte Test hat Dich nicht überzeugt. Deine hoffentlich auch eigene Erfahrung mit den Gutbrods beim Auskuppeln an einer (auch geringen) Steigung und das sofortige Rückwärtsrollen des Treckers hat Dich auch nicht zum Nachdenken gebracht.
Bei der Betrachtung der Selbshemmung kommt es in erster Linie auf die Schnecke an. Die solltes Du betrachten. Wenn der Steigungswinkel größer als 5° wird, dann geht das mit der Selbsthemmung zurück.
Ich gehe mal davon aus, daß Dich rein optisch die Verzahnung des Schneckenrades zu Deiner Meinug gebracht hat. Die Praxis zeigt uns aber etwas anderes, daß entgegen Deiner Meinung ist. Wenn Du es mehr theoretisch möchtest, empfehle ich Dir entsprechende Literatur.
Für mich ist dieser Punkt abgehakt und ich werde mich nicht mehr dazu äußern.
habe ich geschrieben, dass der Bulldog nicht rollt? Natürlich rollt der! Aber es braucht eben mehr Kraft als bei nem "normalen" Getriebe. Ist dann noch altes Öl drin oder sonst noch was, gehts hald noch schwerer.
Den kleinen 1030er zu schieben kostet mich fast die gleiche Kraft wie meinen 1,8t Land Rover zu rollen. Bei letzterem mache ich den Gang raus und die Zahnräder drehen eben leer, während vom Gutbrod die Schnecke angeschoben werden muss, bevor das Getriebe leer mitdreht.
Gutbrodhilfe
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10.06.2023 15:58
Antworten
. Den Risiken eines solchen Kaufes war/bin ich mir bewusst, scheue ich aber auch nicht. Draufsitzen und losfahren kann jeder 
Besser immer die komplette Hinterachse anheben oder Handbremse anziehen und Differentialsperre einlegen.
