Hallo zusammen.Ich bin neu hier und habe seit 1 Woche einen 1050 von 1967. Leider muss ich die Elektrik neu verlegen, konnte vom Vorbesitzer nicht über das Zündschloss gestartet werden - hat ihn immer kurzgeschlossen. Die Verkabelung klappt ganz gut. Nur komme ich an einem Punkt nicht weiter und der Schaltplan im Gutbrodarchiv hilft mir nicht weiter. Habe einen Magnetschalter, an dem keine Bezeichnungen dran sind. Reicht ein normaler 4 poliger Magnetschalter, wenn ich ihm mir neu kaufe?
zudem stehe ich auf dem schlauch, was die beiden Unterbrecher und deren Schalter angeht. Einmal einen Zugschalterunterbrecher zwischen Regler und Magnetschalter und einen Unterbrecher (Druckknopf?) zwischen Kondensator und Lichtmaschine? Haben beide einen separaten Druckknopf? Wofür sind die beiden und brauche ich beide?
Ich habe bis jetzt wenig Erfahrung, was Motoren und sowas angeht. Bin für jede Hilfe dankbar. Und wenn es mir jemand erklären möchte, dann bitte für Anfänger...
Lieben Gruß Patrick

Moin Patrick,
Du machst allen Lesern die Sache schwer, wenn Du keine BILDER zu Deinen Fragen mit einstellst.
Also, zeig mal Deine ominösen Schalter und Knöppe her

Moin Patrik,

wie Du schon bemerkt haben wirst, gibt es für den 1050 mehrere Schaltpläne.

Zwei davon können für Dich infrage kommen, da Du ja ein separates Anlaßrelais hast und nicht dieses im Regler eingebaut ist.
Welcher Schaltplan ist denn der, nach dem Du neu verdrahtest? Ich nehme an, daß das der erste Plan ist, der etwas schief kopierte.

Wenn Du schon selbst neu verkabelst, sind Deine Kenntnisse ja wohl nicht ganz bei Null. Achte unbedingt auf die Kabelquerschnitte. Auch für die schwächsten zu erwartenden Ströme ist nicht unter 1,5 Quadratmillimeter zu verwenden. Nehme unbedingt eine gute Krimpzange, dazu kann ich nur raten.

Das Starterrelais kannst Du im KfZ-Zubehör kaufen, muß aber ein Leistungsrelais sein mit mindestens 50 Ampere Belastbarkeit. In der Regel sind da zwei kleine und zwei größere Zungen dran. Die kleinen sind für die Relaisspule (Masse und Zündschloß Klemme 50). Die größeren für den Startkontakt zwischen (Batterieplus und Klemme 30 am Dynastarter) Die Polung spielt eigentlich keine Rolle.

Hat Dein 1050 eigentlich eine Ladekontrolllampe? Wenn nicht, würde ich die nachrüsten, damit man merkt ob die Lichtmaschine auch läd und nicht der Keilriemen gerissen ist.

Zwischen Regler und Magnetschalter dürfte kein Zugschalter-Unterbrecher sein.
Du meinst sicherlich den Zugschalter zwischen Zündschloß und Starterrelais (Magnetschalter). Das ist ein Zugschalter, der durch Treten des Kupplungspedals geschlossen wird. Der stellt sicher, daß der Motor nur gestartet werden kann, wenn gleichzeitig die Kupplung getreten wird. (Das ist nicht unbedingt erforderlich, hat man heute aber auch bei vielen Autos)

Zwischen Kondensator und Lichtmaschine ein Unterbrecher (Druckknopf)????????????????
Na, das scheint auf ein Mißverständnis hinaus zu laufen. Ich gehe mal davon aus, daß Du den Unterbrecherkontakt für die Zündung meinst. Parallel dazu ist der einzige Kondensator in Deinem Stromkreis geschaltet. Der Unterbrecher, der sorgsam eingestellt werden muß, sorgt für die Erzeugung des Zündfunkens an der Zündkerze und der Kondensator verhindert den schnellen "Abbrand" des Unterbrecherkontakts.

Das was Du mit Lichtmaschine bezeichnest wird wohl die Zündspule sein mit den Klemmen 1 zum Unterbrecher, 15 vom Zündschloß (Zündung) und 4 für das Zündkabel zur Zündkerze. Anders kann ich mir das nicht vorstellen.

Übrigens ist beim 1050 ein Dynastarter (Lichtanlasser) eingebaut. Das ist Anlasser und Lichtmaschine in einer Einheit.

Vielen lieben Dank für die Antworten und ein gleichzeitiges Entschuldigung, dass ich mich erst so spät wieder melde... aber als Tierpfleger im Zoo fallen öfters Mehrstunden an und die Kinder zu hause wollen auch noch bespaßt werden...
Also:
Ganz bei Null fange ich nicht an, hab aber nicht wirklich Erfahrung,obwohl ich meinen ersten Aufsitzrasenmäher (Murray) auch neu verkabelt habe und das Ding jetzt wieder ohne Probleme läuft.
habe mir hier den Plan runtergeladen für den 1050 und den dann als Vorbild genommen. Das blöde ist, dass die halbe Elektrik vom 1050 nicht mehr vorhanden ist. Das, was da ist, sind Zündschloss, Sicherungsdose und Regler, sowie Ladekotrollleucht und einen Drückknopf (als Notaus/Kurzschluss???) Blinkgeber und Warnblinkgeber waren als lose Teile dabei und ein neuer Magnetschalter, der aber ohne jede Kennzeichnung ist. Ich versuche mal ein paar Bilder hochzuladen.
Habe schon das Netz durchsucht um herauszufinden, Welche Knöpfe im Armaturenbrett wo hingehören um zu wissen,was ich noch brauche. Blinker, Hupe usw sind erstmal nicht wichtig. Es gibt ja unzählige Varianten von nem 1050. Das hätte ich nicht erwartet...

Hoffe, das mit den Bildern klappt...

Habe mich mal an folgenden Plan gehalten, weil das der einzige Plan ist, den ich gefunden habe....



Ich steh aber auf dem Schlauch,was den Unterbrecherzugschalter zwischen Zündschloss und Magnetschalter bei meinem 1050 auf sich hat. Glaube, den gibt es bei mir nicht (mehr??).
Zum anderen weiß ich nicht, wie ich den Unterbrecher zur Zündspule einbauen muss, weil ich nur ein Kabel habe,welches aus dem Motorgehäuse raus kommt und ich ehrlich gesagt nicht weiß, wo der Kondensator sitzen muss. Habe keinen gefunden. Welchen Kondensator muss ich nehmen bzw worauf muss ich achten?

Moin Patrick,

also, mit dem Plan bist Du auf der richtigen Seite, wenn Dein 1050 eine Zündspule hat
Zündspulen haben heute alle KfZ-Benzinmotore, nur sieht man die nicht mehr. Man erkennt die Zündspule bei Deinem Motor daran, daß oben in die Mitte ein dickes Kabel gesteckt ist, das am anderen Ende den Kerzenstecker hat, der auf die Zündkerze gehört.
Hat Dein Motor keine Zündspule, hast Du den falschen Schaltplan und einen Motor mit Magnetzündung anstatt der dort bezeichneten Batteriezündung.

Leider zeigen Deine Photos nicht viel von den Stellen, wo es auf die Elektrik ankommt.

Grundsätzlich ein paar Ratschläge von mir, damit die Verdrahtung haltbar und gut wird:

- nehme nur Kabel mit Kupferlitze und guter Isolierung und ausreichendem Querschnitt
- benutze nur Kabelstecker ohne die bunten Isolierungen
- schiebe vor dem Pressen der Stecker ca. 3 cm Schrumpfschlauch auf die Kabelenden und schrumpfe den Schlauch mit einer Heißpistole nach dem Pressen der Stecker
- benutze eine gute Krimpzange für die Stecker ohne Isolierung (bei Pollin.de werden die plus Zubehör wie Stecker, Schlauch u.s.w. günstigst angeboten)
- mache die Kabelzungen blank und vor dem Aufstecken etwas Vaseline als Korrosionsschutz dran, das gilt für alle elektrischen Verbindungen, auch für Verschraubungen und an die Enden der Sicherungen
- mache die Verkabelung gleich komplett, eine Nachverdrahtung gibt automatisch Platzprobleme und fasse die Kabel zu Kabelbäumen zusammen. Dazu kann man dünne Kabelbinder nehmen
- Du benötigst ein einfaches Multimeter zur Spannungs-, Widerstands- und Durchgangsmessung( findest Du auch beit Pollin. Gut wäre eine DC-Stromzange mit eingebautem Multimeter)

Dein Starterreils ist das richtige.
Das vorhandene Kabel mit 16 mm² gehört an die Klemme 30 am Dynastarter (Anlasser).
Ein gleichstarkes Kabel mit ebensolchem Auge gehört unter die zweite Mutter und das andere Ende an den Pluspol der Batterie.
Das blaue Kabel sollte mit einem ordentlichen Flachstecker und Schrupfschlauch versehen werden und führt dann zu einer "fliegenden" Sicherung (Steckverbinder mit innenliegender Sicherung) mit 25 Amp und von dort zum Regler auf Klemme B+.
Die dicke Kabelzunge bleibt unbelegt.
An den gegenüberliegenden Kabelzungen wird ein Kabel an Masse angeschlossen (Regler) und an die andere Zunge ein Kabel an die Klemme 50 am Zündschloss.
Wenn der Vorbesitzer über das Zündschloß nicht starten konnte, mußt Du es durchmessen und kontrollieren, ob es funktioniert.
Bei Batteriezündung wird der Motor über das Zünschloß an- und abgestellt. Zusätzlich das Stand- und Fahrlicht geschaltet.

Um bei Deinem Motor an den Kondensator und Unterbrecherkontakt heranzukommen bedarf es schon etwas Aufwand. Die Teile sitzen nämlich hinter dem Lüfterrad. Das muß dann vorher runter.
Von dort sollten auch zwei Kabel kommen, die an die Klemme 1 der Zündspule gehören.
Dann ist auch der Drucktaster (wenn man draufdrückt und gedrückt hält, ist der Kontakt geschlossen, kann man durchmessen) der Hupenknopf.

Kommt aber das Zündkabel mit dem Kerzenstecker aus den Tiefen des Motors sieht die Sache ganz anders aus Dann hat Dein Motor Magnetzündung und der Drucktaster ist der Kurzschlußknopf zum Abstellen des Motors.

So, das ist was zum Studieren. Ich hoffe, ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt

Moin nochmal,

der Zugschalter ist nicht unbedingt erforderlich. Was es damit auf sich hat habe ich schon früher beschrieben.

Auch was den Unterbrecher und Kondensator angeht habe ich schon behandelt. Einfach mal aufmerksam durchlesen. Da gehe erstmal nicht ran. Mit dem Unterbrecher stellt man die Zündung ein. Dieses Prozedere ist bei Deinem Motor ziemlich aufwendig und selbst für heutige "Mechatroniker" nicht zu leisten, wenn diese zu der Gattung gehören, die ohne Analysencomputer nicht mehr zurechtkommen.

Bei einer Revision mit neuer Lackierung gehört das natürlich dazu. Dann solltest Du aber vorher ganz aufmerksam die Unterlagen studieren und zuallererst wissen, was Zünd-OT ist und wie Du da hin kommst. Und, wie gesagt, das Lüfterrad muß runter. auch solltest Du den Unterbrecherkontakt und Kondensator vorher besorgen. Die Teilenummern findest Du im Ersatzteilkatalog.

Alle Infos über Deinen 1050 findest Du im Netz unter Gutbrod-Archiv und dann 1050. In der Betriebsanleitung findest Du 4 Schaltpläne, auch den für Mangnetzündung

Guten morgen.
Erstmal ein fettes Dankeschön für deine ausführliche und sehr verständliche Ausführung. Das hilft ungemein.
Mein Zündkerzenkabel kommt von der Seite des Motors. Zündkerze sitzt direkt oben auf. Und genau an der Stelle, wo an der Seite das Zündkerzenkabel raus kommt, kommt auch ein dünnes rotes Kabel raus. Ist das für den Unterbrecherknopf? Bilder kommen heute nachmittag, wenn ich wieder zu hause bin...

Ps: der Vorbesitzer hat den 1050 immer mit den Kabeln der Batterie kurzgeschlossen um ihn zu starten, weil es kaum eine funktionierende Verkabelung gab. Eigentlich gar keine... Deswegen weiß ich nicht, ob Batteriezündung oder Magnetzündung. Habe ein Brett vorm Kopf...
Und aus gemacht hat er ihn, indem er einfach den Benzinhahn zugedreht hat... irgendwie tat der kleine 1050 mir leid...

Moin Patrick,

also hast Du einen 1050 mit Magnetzündung! Der hat zum Abstellen einen Kurzschlußknopf. (Dabei wird die Niederspannung der Zündung auf Masse geschaltet und der Zündfunke "geht aus".)

Dafür findest Du einen Schaltplan im Gutbrod-Archiv.
Plan E 1547 ohne Magnetkupplung. Aber Achtung: im Plan fehlen einige Brücken an den Sicherungen und und auch Kabel! Der hat aber einen Regler mit integriertem Anlaßrelais.

Stelle doch ein paar Photos ein die folgendes zeigen:

- direkt von vorne um die Riemenscheibe zu sehen und die evtl. vorhandene elektromagnetische Kupplung für die Riemenscheibe, dann unter der Motorhaube
- den Regler, so, daß man die Zahlen an den Klemmen erkennen kann
- das Zündschloß mit den Klemmen, so, daß man die Zahlen an den Klemmen erkennen kann
- den Dynastarter mit Klemmen
- die vorhandenen Schalter und Lampen am Armaturenbrett von vorne und von hinten mit den Klemmen
- das Zündkabel und die Leitung, die vom Motorblock kommt

Wenn Klarheit geschaffen wurde, kann ich den entsprechenden Schaltplan ausdrucken, verändern (verbessern), einscannen und Dir schicken, damit die Elektrik auch funktioniert.

Auf dem Regler steht D+ D- DF B+ und 61. auf dem Dynastarter 30 D- DF und D+.
Zündschloss sind Zahlen wie folgt 57 15 56 50 58 und zwei mal 30.
Fotos folgen...