Hallo,

beim Durchstöbern vom Internet bin ich auf diese Seite gelangt. Ich bin neu hier im Forum.
Ich bin seit letzter Woche stolzer Besitzer eines Gutbrod 1050. Dieser ist Baujahr 1969. Er hat jetzt seit 12 Jahren in einer Scheune gestanden und wurde nicht bewegt. Das letzte Mal wurde er 2009 gefahren. Ich habe dementprechend alle Öle gewechselt, alles abgeschmiert, neue Batterie eingebaut etc. Jetzt habe ich allerdings folgendes Problem. Beim Starten will er nicht so recht anspringen. Spritleitungen wurden neu verlegt. Vergaser wurde auch soweit ich ihn öffnen konnte gereinigt. Leider ohne Erfolg. Zündkerze ist in Ordnung und ein Zündfunke ensteht auch. Könnt ihr mir weiterhelfen? Vielen Dank im Voraus. MfG

Moin,

"Er hat jetzt seit 12 Jahren in einer Scheune gestanden und wurde nicht bewegt. Das letzte Mal wurde er 2009 gefahren."
Na da ist den Vergaser betreffend alles mögliche denkbar, Wasser/Kalk, Verkrustungen/Belag, also Rückstände aller Art, die den Benzinfluss behindern können.

"Beim Starten will er nicht so recht anspringen"
Na was denn nun : springt gar nicht an, hat einzelne Zündungen, läuft mit Aussetzern .... eine möglichst genaue Beschreibung ist hilfreich

"Vergaser wurde auch soweit ich ihn öffnen konnte gereinigt."
Nach meiner Erfahrung macht nur eine komplette Zerlegung mit Reinigung (im Ultraschallbad) den meisten Sinn (vielleicht hat der LaMa in der Nähe eines?)

Ich würde mal zur Eingrenzung mit Startpilot (oder zur Not mit Bremsenreiniger) einen kurzen!! Versuch machen, aber nur zu Diagnosezwecken. Wenn er damit in die Gänge kommt und kurz läuft, kannst Du Dich zunächst um die Vergaserreinigung/-funktionalität bemühen. Also: kommt der Sprit überhaupt am Vergaser, an, was ist mit Schwimmer, -nadel, Düsen etc. Für die weiteren Details findest Du viele Beiträge hier im Forum.
Viel Spaß beim schrauben

Vielen Dank für die Rückmeldung.
Ich weiß dass er vor 12 Jahren defintiv lief. Allerdings hatte er da auch schon Probleme mit dem Vergaser. Dieser wurde dann für eine einmalige Fahrt neu eingestellt.
Allerdings springter jetzt garnicht an. Ich habe das Gefühl dass er kurz vorm Starten noch den letzten Moment zum Anspringen braucht. Sprit kommt am Vergaser an, da habe ich schon alles mögliche getestet. Die verschiedenen Themen hier im Forum habe ich auch schon durch. Eventuell könnte ich mal die Spritpumpe komplett ausbauen. Soll ja bei einigen auch was gebracht haben.
Da ich mit der Zündanlage nicht so viel Ahnung habe hier nochmal kurz nachgefragt, ob es möglich ist dass der Unterbecherkontakt einen weg hat (wie ich es in den Unterlagen gesehen habe hat er einen?!)...wobei ich das durch den Zündfunken wieder ausschließe...

Wenn er gar nicht anspringt, solltest Du es wirklich mit Startpilot probieren. Bevor Du das nächste Fass mit der Elektrik aufmachst
Natürlich wird die Membrane der Benzinpumpe nicht mehr tun, die kannst Du aber locker umgehen und mit einem Stück Benzinschlauch direkt vom Tank an den Vergaser anschließen. Aber erst würde ich Startpilot probieren, wenn er sich rührt, dann den Bypass der Benzinpumpe. Sollte er nix mit Startpilot machen, kommst Du um die umfassende Vergaserreinigung/-prüfung nicht herum. Wenn dann immer noch kein Erfolg, käme das Thema Elektrik ... (ein Zündfunke alleine macht noch keinen Sommer ), aber dann wird es arbeitsintensiv

Okay dann werde ich es erst mal mit Startpilot versuchen.
Wenn das nichts hilft geht die Suche weiter.
Wenn noch einer Tipps hat gerne melden!

Habe den Vergaser dann jetzt doch komplett zerlegt und im Ultraschallbad gereinigt. Jetzt habe ich ihn ohne Spritpumpe wieder eingebaut. Das heißt ich habe jetzt nur eine Leitung vom Tank zum Vergaser ohne Benzinhahn liegen.
Und siehe da: er ist beim ersten Startversuch direkt angesprungen.
Allerdings habe ich jetzt das Problem dass er schnell hoch dreht und dann aus geht.
Ein Verstellen der Standgasschraube brachte keinen Erfolg.
Hättet ihr eine Lösung für mich?

Er läuft :)
Habe die Spritpumpe weggelassen... Da ist die Dichtung defekt... Bei Gelegenheit kaufe ich mal eine neue.
Bin dann direkt vom Tank auf den Vergaser.
Nachdem ich den Zündkerzenstecker und die Zündkerze neu gemacht habe lief er dann endlich.
Die Einstellungen am Vergaser habe ich dann auch vorgenommen und den Fliehkraftregler neu eingestellt.
Bei Gelegenheit muss ich da aber nochmal nachjustieren da er im Stand ziemlich hoch dreht und dadurch sehr laut ist (bin ich vom Rasenmähertraktor nicht gewohnt)
Vielen Dank euch für die guten Tipps!

Moin Schrauber,

danke für die Rückmeldung.
Das ist heutzutage leider nicht mehr so üblich.

Und wenn die Erfolg verheißt, macht das doppelt froh.

Hallo,

die Vorfreude kam zu früh.
Nach erneutem Fahren habe ich dann gemerkt, dass der Gutbrod 1050 im 4. Gang öfter auf gerader Strecke ausgeht. Nach mehrmaligen Startversuchen mit Choke auf ging er dann wieder an und lief einige hundert Meter.
Ich habe gedacht, es würde vielleicht an der fehlenden Benzinpumpe liegen. Ich habe zusätzlich vor den Sprithahn am Vergaser noch einen Filter gebaut, dieser hat sich aber nicht wirklich richtig gefüllt. Zum kurzen Probelauf habe ich die Benzinpumpe wieder eingebaut. Da ist allerdings die unter Dichtung defekt und konnte daher keine Probefahrt machen. Der Spritfilter füllte sich aber mit Einbau der Pumpe und war die ganze Zeit voll.
Könnte es sein dass die Spritpumpe doch rein muss?!
In eBay habe ich anstatt der Artikelnummer Bing 08020 130 die Nummer mit 08020 130A gefunden. Kann man die stattdessen auch verbauen oder wo liegt in dem "A" der Unterschied?

Eventuell zieht er auch Falschluft durch den Anschluss vom Krümmer, der nicht verschlossen war , da ich eigentlich die Spritpumpe nochmal einbauen will?!

Danach wollte ich mich dann an den Fliehkraftregler begeben. Da habe ich dann festgestellt dass damals gebastelt wurde und der Hebel abgebrochen war und das abgebrochene Stück mit einer Schraube am eigentlichen Hebel fixiert war. Gibt's diesen Hebel als Ersatzteil?

Ich freue mich auf Antworten. Danke im Voraus.

MfG
Schrauber


Des Weiter

Moin Schrauber,

grundsätzlich muß natürlich der Weg für das Benzin vom Tank bis in den Vergaser leicht durchgängig sein, sonst kommt spätestens bei Vollgas das Absterben der Drehzahl.
Hinderungsgründe für den Durchfluß sind einige vorhanden. Darum solltest Du die gesamte Leitung durchchecken. Die Anschlußschraube unter dem Tank, da wo der Schlauch aufgesteckt ist, solltest Du ruhig mal ausbauen und das Sieb kontrollieren und reinigen. Da sitzt bestimmt Schmutz drin.
Auch das Absperrventil am Vergaser sollte durchgescheckt werden. Da kann auch durch Deformation der Querschnitt verändert sein, natürlich zu Ungunsten des Motorlaufs. Bei Benzinmangel ist ein zusätzlicher Feinfilter nicht hilfreich
Klar, wenn man den Benzinschlauch abzieht und es läuft etwas raus, sagt das nichts darüber aus, ob das auch genügend Menge ist. Ein wenig Erfahrung würde da sicher helfen, kann ich Dir aber icht vermitteln.

Der Motor läuft natürlich nur dann ordentlich, wenn alles so angeschlossen und eingestellt ist, wie es der Konstrukteur vorgesehen hat. Dazu gehört die Dichtheit der Anlage. Also keine unklaren Wege von Benzin, Luft und Gasgemisch!!!!!!!!!!!!!!
Die Benzinpumpe ist sicherlich im Gebirge und bei niedrigen Flüssigkeitsstand im Tank hilfreich. Erscheint mir im Flachland aber nicht für notwendig.

Das Reglergestänge mit Gaszug, Federn und Gasgestänge müssen schon in Ordnung sein und funktionieren.
hier schein auch etwas im Argen zu liegen.
Unverständlich ist mir Deine Beschreibung mit Choke auf. Da scheinst Du etwas zu verwechseln.
Choke "auf" ist der normale Zustand im Fahrbetrieb.
Choke "zu" wird beim Kaltstart benötigt. Dabei wird die Luft ziemlich weit abgesperrt und damit das Gemisch fetter.

Hallo,
danke schon mal für die Infos.

Benzinhahn ist neu, Spritleitung ebenfalls, Tank auch gereinigt,
Vergaser komplett zerlegt und gereinigt.
Die Frage ist jetzt nur ob ich es mit einer neuen Spritpumpe versuchen soll.
Da ist aber noch unklar wo der Unterschied in der Endung "A" in der Artikelnummer liegt und ob ich die nehmen kann.
Fliehkraftreglerhebel gibt's wahrscheinlich als Ersatzteil nicht mehr?!

Danke und Gruß

Hallo,

nach langem hin und her läuft er dann jetzt endlich rund....
im Internet habe ich einen neuen Hebel für den Fliehkraftregler gefunden.

Meine Frage, wie bekomme ich denn die Spannung auf die innere Feder des Fliehkraftreglers?
Aus dem Video von Cartsen werde ich nicht ganz schlau-vorallem wenn man einen neuen Bowdenzug einbaut-....habs mir schon mehrere Male angesehen...

Danke und Gruß