ich habe eine Frage an euch und bitte um eure Hilfe. Wie ich bereits mitgeteilt habe, bin ich seit neuestem Besitzer eines DAS 2600. Bei der ersten Fahrt ist mir nun aufgefallen, dass beim betätigen des Kupplungspedals bei Fahrt der Gutbrod eine Vollbremsung hinlegt. Keine Dosierung möglich. Was ist das? Wie kann ich das beheben? Vielen Dank Vorab! Gruß Torsten
Meinst du ich sollte mal das Getriebe ausbauen, dann sofort ne neue Kupplung rein und mal schauen, was da los ist? Geht das Getriebe gut raus? Gibt es hier dafür eine Beschreibung? VG Torsten
wenn Du an die Kupplung willst bleibt das Getriebe drin.
Kardanwelle abbauen und Kupplungsglocke vom Motor abschrauben.
Dann solltest Du sehen, wo das Problem ist. Es muß nicht die Kupplung selber sein, es kann auch an anderen Teilen liegen. Also erst mal nachsehen.
Dann nach Bedarf Neuteile bestellen oder defekte Teile richten. Es wird wohl eher an dem Betätigungshebel oder an einem zerfetzten Ausrücklager liegen. Könnte oder könnte, könnte aber auch oder anders. Also besser nachsehen und dann überlegen und anschließend entscheiden.
Die Arbeit ist ziemlich unbequem. Der Trecker muß sicher und hoch genug aufgebockt sein. Ist ziemlich anstrengend überkopf zu arbeiten. Man sollte schon ziemlich jung oder körperlich fit sein.
Oder den Motor ausbauen und auf der Werkbank bearbeiten. Dabei dann alle kleinen (und größeren) Reparaturpunkte durchführen.
Für das Getriebe, wenn es denn nötig ist, gibt es eine Reparaturanleitung (für den 2500) beim Gutbrod-Schrauber.de unter der Rubrik PDF zum Download. Alle technischen Unterlagen für die Gutbrod´s findest Du im Gutbrod-Archiv.
Besten Dank erst einmal. Dann werde ich das die Rage mal in Angriff nehmen. Ich habe zwar eine Bühne, die ist gerade aber defekt. Mal schauen, ob ich es so schaffe mit Rampen. Ich werde dann mal die Welle abschrauben und sehen ob sie sich drehen lässt. Was mir auch noch aufgefallen ist, wenn der Motor aus ist und ich im Leerlauf bin, kann ich den Schlepper nicht schieben, blockiert! Wenn der Motor gestartet ist und im Leerlauf ist, kann ich ihn schieben. Hängt wahrscheinlich alles zusammen. 🤷♂️🤷♂️Ich halte euch auf den Laufenden! VG Nölli
Mit der Info Tippe ich auf Hauptlagerschaden, und der ist vermutlich schon so groß, dass die Schneckenwelle hinten das Nadellager in der Zapfwelle schon komplett gefressen hat.
Hallo Torsten, "Bei der ersten Fahrt ist mir nun aufgefallen, dass beim betätigen des Kupplungspedals bei Fahrt der Gutbrod eine Vollbremsung hinlegt."
Das Verhalten kenne ich von div Einachsern, mit spez. Schneckenwellen im Achsantrieb Das war teilweise auch so gewollt, dieser Schneckentrieb ist selbsthemmend, wie oft bei alten Kettenzügen zu sehen. Ohne Antrieb/Drehung steht das, ist zB beim U6/U70 so, am Ende des Feldes oä, Kupplung ziehen, steht. Unterwegs Schaltversuch, großer "Nicker" nach vorne Es gibt Schneckentriebe die das NICHT so machen, liegt an der Steigung und Flanken der "Schnecken"...
In der BA stehen so merkwürdige Sachen wie: "Schalten während der Fahrt nicht nötig, weil der Gutbrod in jedem Gang anfahren kann..." "...das Getriebe ist so abgestimmt .... dass zu jeder Fahrt oder Arbeit der benötigte Gang eingelegt werden kann..."
Wie geschrieben, das Phänomen an sich ist mir bekannt, ob das auch teilweise so bei den Traktoren/Getrieben ist, weis ich nicht. Wenn ein Gang "zu hoch" gewählt ist hilft nur Gas weg bis anhalten, ein Gang runter schalten, und wieder losfahren Raufschalten ebenso, nach Steigung mit Vollgas in einem kleinen Gang, auf Gerader anhalten/hochschalten.
Verbessert mich gerne wenn das so bei diesem Modell nicht "normal" ist, in der ETL ist im Getriebe u Hinterachse-PDF dieser Schneckentrieb zu sehen....
Hallo Martin, danke für deine Information. Ich habe mir so etwas ähnliches auch schon gedacht, bin mir aber nicht sicher, ob das wirklich so ist. Der Bremsvorgang ist echt brutal und bevor der Motor kurz vor dem Stillstand abgewürgt wird, muss man nun einmal die Kupplung treten. 🤷♂️Ich nehme mal die Glocke ab und schaue nach. Der Vorbesitzer meinte nur, dass man die Kupplung nicht ganz treten sollte. Wie ist das denn mit den anderen 2600DAS??? Wer fährt so einen und bremst der auch beim Kupplung treten? VG Nölli
"Der Vorbesitzer meinte nur, dass man die Kupplung nicht ganz treten sollte."
Ok, weil die dann "rutscht" trennt die dann nicht komplett die Drehung, dürfte wohl aber bissel Krachen beim Schalten weil die Getriebe nicht sychronisiert sind...
In der BA liest sich das: "Während der Fahrt, Fuß weg vom Pedal, sonst unnötiger Kupplungsverschleiß"
Wegen diesem (und anderen...) Schnecketrieben auch unbedingt das vergeschriebene 90er Hypoid-Öl nehmen, weil das sehr druckfest ist. Läuft zäh wie Honig und ist auch so klebrig, WARM wechseln, auch warm machen zum Einfüllen (30-40*) in einem Topf Sonst dauert das ne Zeit weils nur sehr unwillig und laaaangsam durch den Trichter läuft Das gr. Schneckenrad auf dem Diff. ist auch aus irgendeinem "goldenen" Sinter- oder ähnlichem "weicheren" Metall, das reibt sich sonst ohne die Kleb-Schmierung schnell weg, weil die dünne Welle "hartes" Metall ist...
ja, die Gutbrod´s haben Schneckengetriebe. Dies aber nicht um eine automatische Sperre zu erzielen. Das wäre auch nicht eine intelligente Lösung, sondern um eine sehr große Untersetzung mit gleichzeitiger Umlenkung von Längs- auf Querrichtung zu erreichen. Ein Kegelrad, wie bei den meisten Fahrzeugen, hat sich aus Platzgründen? oder weswegen auch immer nicht angeboten. Das Schneckengetriebe ist natürlich nicht selbsthemmend. Ansonsten würde ein Verschieben des Treckers ohne Motorhilfe nicht möglich sein. Die Edelstahlschnecke und das Brozeschneckenrad haben sich über Jahrzehnte bewährt. Nur irgendwann ist es auch hier der Zahn der Zeit, der daran nagt. Nach 50 Jahren Betrieb sollte man so etwas schon austauschen. Blöd ist natürlich, daß es Gutbrod nicht mehr gibt und man keine Schneckenräder mehr kaufen kann. Es bleibt nur der teure Einzelnachbau.
Die tatsächliche Fehlkonstuktion ist das Hauptlager, das die Kraft bei Fahrt in beide Richtungen übertragen muß. Es liegt zwar noch im hohen Drehzahlbereich des Getriebes, also kurz vor der Reduzierung im Schneckengetriebe, und im drehmomentschwächeren Teil, ist aber unterdimensioniert. Es handelt sich dabei um zwei "Schrägrillen"-Kugellager. Früher Verschleiß stellt sich naturgemäß bei solchen Treckern ein, die schwer ziehen müssen. Der Verschleiß der Lager wird erst festgestellt, wenn sich eine Fehlfunktion eingestellt hat und erkannt wird , daß es sich um den Verschleiß dieser Lager handelt. Oder, wenn regelmäßig das Öl (90er Hypoid) gewechselt wird und darin "silberne" Späne festgestellt werden. Übrigens ist der regelmäßige Getriebeölwechsel nicht wegen "verbrauchtem" Getriebeöl notwendig, sondern um festzustellen, ob nicht irgenwo im Getriebe etwas zermahlen wurde.
Nach einigen Jahren hat man das auch bei Gutbrod erkannt und hat die letzten Getriebe mit zwei Schrägrollenlagern ausgestattet.
Noch ein paar Worte zur Getriebeschaltung:
Die Gänge 2 und 3 sowie Rückwärtsgang (6+7+R2) sind als Schalträder ausgelegt. Das bedeutet, das diese Gänge durch Verschieben der Zahnräder auf der Abgangswelle in die Zähne der Vorgelegewelle eingeschoben werden. Solange sich die Vorgelegewelle oder die Abgangswelle drehen, kann hier nur mit Krachen und Knirschen ein Gang eingelegt werden. Gut kann man die Versuche erkennen, wenn man das Getriebe geöffnet hat. Irgendwann sind die Zähne so schmal geworden, das diese Gänge nicht mehr "halten" und wieder rausspringen, wenn die Kupplung losgelassen wird. Die Gänge 1 und 4 (5+8) werden axial "einekuppelt" und schalten sich wie ein unsychronisiertes Getriebe. Das hat den Vorteil, daß wenn im Stand nach dem Auskuppeln der erste (5.) Gang eingelegt wird, muß die Vorgelegewelle noch nicht ganz zum Stillstand gekommen sein. Dann "knubbelt" es nur ein wenig und kaum merkbar im Getriebe. Da das beim 4. (8.) Gang auch so ist, fahren einige im 3. (5.) Gang an und schalten dann (möglichst schnell) in den höheren Gang. Was man auf keinen Fall machen darf, ist, während der Fahrt und unter Last "Runterschalten" Das zieht Zahnausfall nach sich.
Gutbrodhilfe
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22.04.2023 18:12
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, daß es sich um den Verschleiß dieser Lager handelt. Oder, wenn regelmäßig das Öl (90er Hypoid) gewechselt wird und darin "silberne" Späne festgestellt werden. Übrigens ist der regelmäßige Getriebeölwechsel nicht wegen "verbrauchtem" Getriebeöl notwendig, sondern um festzustellen, ob nicht irgenwo im Getriebe etwas zermahlen wurde.
Das zieht Zahnausfall nach sich.